Als der Film auf dem Fantasy Film Fest lief waren die Reaktionen ja eher sehr negativ. Die ersten Reviews, die zu lesen waren, deuteten auf einen selten miesen Zombiedreck hin, der keinen Pfifferling wert ist.
Und hört man sich die selten dünne Geschichte an, dann scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen. Auf einer Insel, die Isla de Morte (wie einfallsreich), findet eine Rave Party statt. Ein paar Jugendliche kommen zu spät und finden keinen einzigen Menschen vor. Nur Zombies. Nun beginnt der Kampf.
Es gibt keine weiteren Überraschungen. Dass der Captain, der sie hinbringt Schmuggler ist, wird spätestens dann jedem klar, wenn man feststellt, dass man unbewaffnet keine Chance hat. Aber auch vorher ist das offensichtlich. Die Legende hinter den Zombies ist auch nix neues und warum dieser seltsame Verbannte unendlich leben will, wenn er eh nur auf der Insel rumgammelt, das wird nichtmal ansatzweise erklärt.
Auch sonst setzt der Film nicht auf eigene Ideen. Rennende und springende Zombies sind auch schon nix neues mehr. Dies und den Waffengebrauch, den viele kritisieren, sehe ich als durchaus okay an, da man das hier auch im Spiel begründen kann, denn dort rennen die Zombies teilweise auch und haben zudem auch Äxte oder ähnliches. Dass die alten, trägen Zombies trotzdem bedrohlicher wirken ist zumindest für mich klar. Aber "House of the Dead" will nicht atmposphärisch sein, sondern actionreich. ´Daher ist dies hier durchaus verzeihbar. Die Vorlage ist so, im Gegensatz zu "Resident Evil" welches sehr atmosphärisch ist, auch actionorientiert. Der Ideenklau geht aber weiter : So werden in den Actionszenen teilweise "Bullet-time"-Effekte verwendet. Klar sind diese von der Umsetzung her eher billig und insgesammt auch nicht wirklich passned. Ebenso wie die ab und an bei Szenenwechseln oder in die Actionsequenzen eingeschnittenen Spielszenen (immer nur 1,2 Sekunden) sind eher unpassend. Allerdings hat der Film durch diese Elemente eine Eigenart, die ihn irgendwie wieder charmant macht, auf eine trashige Art. Gleiches gilt für die, bis auf den unterforderten Jürgen Prochnow, untalentierten Darsteller. Sie sind nicht gut, passen aber zum Film.
Seine "Qualität" zieht der Film aus diesem trashigen Charme und vor allem aus den Actionszenen, inklusive blutiger FX und Kurzweil. Bis auf den Bereich zwischen den ersten Zombies und der Zeit kurz nach Beginn der Schifffahrt, gibt es keine Längen. Dann geht die Action los. Der grösste Shootout und meiner Ansicht nach auch sowas wie das Kenrstück des Films ist die Szene, in der die Überlebenden das Haus erobern wollen. Hier werden reihenweise Zombies abgeknallt. Dutzende blutigste Einschüsse und etliche Headshots und zerplatzene Köpfe sorgen für hohen Unterhaltungswert beim Splatterfan. Auch davor und danach fliesst genug Blut um dne Fan bei Laune zu halten. Dass die Choreographie stümperhaft ist, was auch für manche Schnitte gitl, ist aufgrund des trashigen Charakters des FIlms nicht unbedingt störend. Die Splatter-FX an sich sind ganz ordentlich gemacht. Hart sind die szenen allerdings nicht und wer auf Fressszenen hofft wird auch enttäuscht.
Fazit : Trashig, kurzweilig und blutig, dass trifft "House of the Dead" recht gut. Über technische und darstellerische Schwächen, vom Drehbuch mal ganz zu schweigen, darf man sich bei so einem Trash nicht wirklich aufregen.