Hellflame Festival in Lichtenfels 27.10., also etwas verspätet
Angeblich ca. 1000 Leute, gehe aber davon aus insgesamt, denn im Schnitt kam es mir so vor, wie wenn immer höchstens so 600 Leute drin waren. Altersdurchschnitt sehr niedrig und auch einige Vollpfosten anwesend.
Organisatorisch anscheinend eher schlecht, fast 1 Stunde verspäteter Anfang. Der zweite Hammer nach der Dark Tranquillity Absage. Dafür hatten die Anfangsbands gerade deswegen, dann auch bis zu 100 Zuschauer.
Das Festival-Shirt war den Namen nicht wert und die Getränke-Praxis (einen Geld-Gutschein beim Veranstalter kaufen, in der Halle einlösen) ziemlich daneben. Verpflegung mit Asia Snacks und Pizza hingegen gut.
Erfreulich dagegen i.d.R. der Klang (bis auf Tracedawn), der in Lichtenfels aufgrund der schlechten Akkustik sowieso nie so der Bringer ist.
Minimaler Metal-Markt mit 4 Ständen (Metalbörse nur mit Patches, ein großer T-Shirt Händler, 3 CD Stände, wovon einer Ware hatte, die teilweise aussah, wie wenn sie aus einem verdreckten Keller käme - sprich total verstaubt, ramponiert - dafür hatten die die Arcanum von Suidakra
)
Bands:
Sturmprophet: sehr junge Truppe, aber nicht mal schlecht. Soundtechnisch, was halt momentan
bei den jungen Leuten so angesagt ist im härteren Bereich. Deutsche Texte, ein paar feine
melodische Gitarrenläufe. Der Keyboarder erfüllte dagegen die gängigen Metal Klischees und würde auch auf ein Manowar Konzert passen.
Moribund Oblivion: türkischer Black Metal, die waren gut und haben ihre aktuelle CD für 6 € verkauft. Auch wenn aufgrund des Visa-Problemes nur 3 der 5 Mitglieder dabei waren. Mein persönliches Festival-Highlight. (Edith sagt, inzwischen hab ich 3 der CDs sowie die eines
Nebenprojektes).
Tracedawn: die persönliche Enttäuschung. Die Abmischung war schlecht, zu laut, übersteuert, Klargesang kaum zu hören. Band zu übermotiviert. Klingen jetzt halt wie typischer Göteborg-Sound, wohin gegen vorher der Euro-Metal doch dominanter war.
Metsatöll: Folk Metal mit echten Instrumenten und nicht aus der Konserve. War ganz gut und unterhaltsam, brauch ich auf Platte aber nicht unbedingt. Kamen aus Estland und einer "Zeitmaschine"
Amoral: die Verlierer des Festivals, da musikalisch deplaziert.
Spielen inzwischen irgendwie Rock/Metal und keinen Death/Thrash (ging aber anscheinend in die C.O.B. Richtung früher) mehr. Dachte am Anfang das wäre ne Sängern, dabei ist das ein Kerl. Gute Band am falschen Ort. (Edith sagt, die aktuelle CD ist doch nicht so der Bringer, Live war das aber ok).
Before the Dawn: super Klargesang/Standard Grunzen, durchschnittliche, langweilige Kompositionen. Langweiliger Dark Metal.
Devil´s Blood: ich mag ja die EP und auch die neue Single. Empfand die gut 50 Minuten aber durchwachsen. Keinerlei Interaktion, durchspielen und dann wortloser Abgang. Könnte man als cool/mystisch oder einfach dämlich bezeichnen je nach Standpunkt.
Hatte mir viel mehr erwartet und auch das erstarte Rumstehen von Farida....naja...
Shining: kein Kommentar mehr dazu
Amorphis: irgendwie diesmal schaumgebremst. Ermüdungserscheinungen? Kamen ein bißchen lustlos/kraftlos rüber in den gut 80 Minuten. Empfand ich letztes Jahr mit Hypocrisy, etc.. besser. Insgesamt ok, nicht mehr oder weniger.
1349: war mir abends gegen 23.00 Uhr zu anstrengend. Kam live sehr rumpelig und unsauber rüber. Man kann natürlich argumentieren, so muß echter Black Metal sein.
Ensiferum: ist nicht mein Fall. Klingt wie Euro-Metal mit Kratzgesang und Aldi-Keyboards. Wurden aber abgefeiert. Bin allerdings zur Hälfte dann raus, da bereits 0.30 Uhr.
Belphegor: nicht gesehen.