Providence (1+2) - Alan Moore
Nach "Neonomicon" Moores zweiter Streich sich mit Lovecrafts Schaffen auseinander zu setzen.
Hier erzählt Moore die Geschichte eines jungen Reporters, der auf seiner Recherche nach den Hintergründen eines mysteriösen Buchs durch Neuengland reist.
Dabei verwebt Moore diverse Kurzgeschichten von Lovecraft in eigener, alternativer Interpretation in die einzelnen Kapitel des Buches. Die Fischwesen aus Schatten über Insmouth, das Unsichtbare aus dem Grauen von Dunwich u.s.w.
Auch alle vorkommenden Charaktere erinnern sogar vom Namen her an Lovecrafts Charaktere. Zum Beispiel der Fotograf Pitman, der an "Pickmans Model" erinnert.
Unterbrochen wird jedes einzelne der 8 Kapitel in den zwei Bänden von mehreren Seiten Tagebucheintragungen des Reporters in denem er über das erlebte berichtet.
Auch ein Kniff den Lovecraft gerne verwendet hat.
Insgesamt liest sich das Werk bisher als eine eigene Interpretation und gleichzeitig Huldigung von Lovecrafts Gesamtwerk, ist eher sehr ruhig gehalten, mit unterschwelligem Grusel.
Die Detailtreue und schiere Masse an Anspielungen und Parallelen ist typisch für das was man von Moore und dessen fast schon manische Perfektion gewohnt ist.
Die Zeichnungen von Burrows sind stimmungsvoll und wunderschön detailreich.
Ob man das Werk allerdings jedem empfehlen kann, wage ich zu bezweifeln. Es ist einfach zu tief im Lovecraftschen Kosmos verwebt, als dass man es Personen empfehlen kann die Lovecraft nie gelesen haben. Dadurch entegehen einem hunderte von Verbindungen und man fragt sich worum es überhaupt geht.
Abgeschlossen ist es bisher noch nicht.
Band drei steht noch aus.
“When I ride my bike I feel free and happy and strong. I’m liberated from the usual nonsense of day to day life. Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend. Together we will conquer that hill and thereafter the world”