So, benutze einfach den alten Thread und habe den Titel aktualisiert....poste einfach mal den Inhalt des Newsletters:
Werte Freunde des bewegten (wenn auch nicht mehr flimmernden) Bildes,
am kommenden Wochenende ist mit Jörg Buttgereit einer der bekanntesten
und berüchtigsten Filmemacher Deutschlands bei CineASta zu Gast.
Seit Beginn der 80er Jahre hat er sich weltweit einen Namen als Aktivist
des Unterschlagenen machen können und sich so in den Status einer gefragten
Underground-Ikone versetzt. Am 14. und 15. Januar könnt ihr euch einen
guten Eindruck seines vielfältigen Schaffens machen:
1. Late Night Trash 7 - Trailer-Park
Jörg Buttgereit und Kai Nowak, das DJ/VJ- Team aus Berlin, präsentieren
die unsterblichen Disco-Hits der letzten 30 Jahre mit außergewöhnlicher
visueller Unterstützung. Der Berliner Sammler und VJ Kai Nowak, stellt
diesmal ein ausladendes wie abwechslungsreiches Programm aus den schlimmsten,
abgründigsten, lustigsten Trailern der Filmgeschichte zusammen. Horror-,
Monster-, Science-Fiction-Filme, alles wird dabei sein, um in Verbindung
mit dem Musik-Mix, der von Donna Summer oder Madonna, bis hin zu unvergessenen
Film- und TV- Titelmelodien wie Magnum oder Rocky reicht, ein absolut
bizarres Erlebnis zu schaffen.
Termin: 14.01.2005
Ort: TiG7, Theater in G7, 4b
ab 22.00 Uhr
6,- / 5,- Euro
2. Jörg Buttgereits Jugendsünden bei CineAStA!!!
West-Berlin Anfang der 80er: imperialistische Insel inmitten des realsozialistischen
Feldversuchs namens DDR. Bonn pumpte aus repräsentativen Zwecken Millionen
von D-Mark in die Exklave, aus ganz Westdeutschland pilgerten Wehrdienstverweigerer,
Künstler und Abenteurer in die halbe Stadt. Eine brisante Gemengelage,
die bald in Hausbesetzungen und Straßenkämpfen kulminierte. England lieferte
die Idee des Punk, der in der ummauerten Stadt auf fruchtbaren Boden fiel.
Die alternative Kunstszene war so viril wie seit den späten 60ern nicht
mehr. Auch eine ganz andere Form des Kinos trat auf den Plan: nicht auf
Etablierung bedacht, sondern auf strikte Verweigerung. Gefilmt wurde in
Kollektiven und auf Super-8, gezeigt wurden die wilden Produkte in besetzten
Häusern und Kneipen. Jörg Buttgereit avancierte als ganz junger Mensch
zum Pionier dieser Szene. Ein Ur-Berliner, als Kind hauptsächlich durch
Godzilla- und Frankenstein-Filme sozialisiert, die er im HORROR HEAVEN
(1984) mit seiner zur Konfirmation geschenkten Super-8-Kamera umgehend
neu verfilmte. Während seiner Lehrausbildung zum Dekorateur lernte er Bela
B.Felsenheimer von „die Ärzte“ kennen. Mit Felsenheimer drehte Buttgereit
den Trash-Klassiker MANNE (1981), die Punk-Doku DER TREND (1981), das Superheldenepos
CAPTAIN BERLIN (1982) und den Monsterfilm DER GOLLOB (1983). Die gnadenlose
Studie über den eigenen Vater MEIN PAPI (1981) lief ebenso wie BLUTIGE
EXZESSE (1982) im sagenumwobenen Szeneladen „Risiko“ auf der Yorckstraße,
wo Blixa Bargeld hinterm Tresen stand und Nick Cave seinen Weltuntergangsmelodien
nachsann. Mit HOT LOVE (1985) drehte Buttgereit „mit entfesselter Kamera
einen Liebesfilm zwischen Schmalzparodie und blutigem Realismus“ (Zitty).
Mit Manfred O. Jelinski veranstaltete Buttgereit Abende mit Kurzfilmprogrammen,
die unter solch beredten Überschriften wie „Der gnadenlose Gabentisch“
standen. Später produzierte das Duo gemeinsam den Low-Budget-Horror-Klassiker
NEKROMANTIK (1988).
CineAStA wird das Frühwerk am 15. Januar in den Räumen der Universität
präsentieren.
Jörg Buttgereit wird anwesend sein, um den interessierten Zuschauern Rede
und Antwort zu stehen.
Termin: Samstag, 15.01.2005
Verfügungsgebäude L7, Raum 001
20 Uhr
Wir würden uns freuen, euch zahlreich begrüssen zu können,
euer Cine AStA-Team