Mit 70 Millionen Euro ist dieses CGI-Fantasy-Monster-Spektakel einer der teuersten koreanischen Filme aller Zeiten. Und das sieht man - denn die CGI-Effekte sind großartig geworden, und die Materialschlacht in diesem Film sucht ihresgleichen. Klar, es wird zahlreiche Kinogänger geben, die sich ob der hanebüchenen Story und der nimmer enden wollenden CGI Effekte aufregen und "alles schon mal viiiieeelll besser" gesehen haben wollen, aber nachdem ich den Screener von diesem Streifen sichtete, war ich begeistert.
Zugegeben, die Geschichte ist schrecklich. Der (koreanischen) Legende nach gab es vor undenklichen Zeiten nämlich zwei gar grauslige Riesenschlangen, die über das Schicksal des Universums und der Erde entschieden. Eine davon war gut - sie beschützte alles Leben und das Universum. Die andere war eine Ausgeburt des Bösen, ihr Ziel war es, die Erde zu zerstören. Alle 500 Jahre, so will es die Legende, wird ein Mädchen geboren, das die magische Kraft des Himmels in sich trägt und die gute Schlange in einen Drachen verwandeln kann, der das Böse für immer zu vertreiben vermag. Dazu muss sich das Mädchen aber opfern. Bekommt allerdings die böse Schlange das Mädchen an ihrem 20. Geburtstag zuerst zwischen die Beißer, wird auch sie sich in einen furchtbaren Drachen verwandeln und Tod und Zerstörung über die Erde bringen. Leider ging der erste Versuch, die gute Schlange zu einem Himmelsdrachen zu machen, gründlich daneben, und so schlägt das Schicksal nun, 500 Jahre später, erbarmungslos zu. Und wo könnte dies besser geschehen, als in Amerika? Im Mittelpunkt stehen die junge Sarah und der Reporter Ethan, die das Schicksal der jungen Frau erfüllen und die Menschheit retten sollen. Erbarmungslos gejagt von der bösen Schlange und deren Anhängern sowie dem FBI, rasen sie durch eine Materialschlacht, wie sie Los Angeles seit "Erdbeben" (in den 70ern) selten erlebt hat. Hubschrauber und Panzerdivisionen des Militärs liefern sich in den Straßenschluchten der Millionenstadt eine gigantische Schlacht mit Kriegerhorden aus dem alten Korea, deren Kampf-, Flug und Reitdrachen schier unbesiegbar sind... Doch während Los Angeles in Schutt und Asche gelegt wird, hetzen Sarah und Ethan dem großen, alles entscheidenden Kampf des Guten gegen das Böse entgegen - und auf einer nächtlichen Opferstätte entscheidet sich das Schicksal der Menschheit...
Klar, wer hier Tiefschürfendes erwartet, ist fehl am Platz und kann sich das Geld für die Kinokarte (hoffen wir, dass der Film ins Kino kommt...) sparen. Wer aber "nur" ein asiatisches Fantasymärchen mit Furcht erregenden Monstren und jeder Menge Getöse erwartet, wird sich prächtig unterhalten. Der Film wartet mit wirklich beeindruckenden Monstern, mit sehr guten CGI Effects und mit einer Symbiose aus koreanischem Martial Arts Spektakel und amerikanischem Actionkino auf, dass richtig Freude aufkommt. Da ist es völlig piep egal, ob das Schauspieltalent der Darsteller vorhanden ist oder nicht. Hauptsache es zischt und kracht, die Monsterschreie dröhnen einem in den Ohren, die Explosionen donnern durch die Lautsprecher, und Trümmerteile sausen einem aus der Leinwand entgegen. Wenn der Film nicht den Weg in unsere Kinos schaffen sollte, dann ist das schade, denn die Effekte sind für die große Leinwand gemacht. Also, für all jene, die einen 100er TV zuhause haben mit Soundanlage, oder die sich im heimischen Keller ein kleines Kino mit Leinwand eingerichtet haben - freut euch schon mal. Dieses Spektakel lohnt sich allemal - aber eben nur für die Monsterfilmfans unter euch.
Ich hol mir diesen Film garantiert auf DVD, wenn es soweit ist. Für mich isser einfach nur geiles Creature-Kino vom Feinsten. Auch ohne 100er TV und Kino im Keller. Bei mir tat's der kleine 70er im Schlafzimmer.
Der Lonewolf Pete