Stephen King-The Colorado Kid

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Online Thomas Covenant

  • Die Großen Alten
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    Would you learn this books secret?
    Klammheimlich hat King diese Novelle(184 Seiten) als Taschenbuch in einem Crime Novel Keinverlag rausgebracht.
    Kein Horror hier-sondern eine Geschichte um das Wesen ungelöster Verbrechen?

    Her damit!


    g.nickschuss

    • Gast
    Hallo Thomas,

    habe mir das Buch jetzt mal gekauft, nachdem es im "Deutschlandradio Kultur" besprochen wurde. Ich wollte schon lang mal wieder was von King lesen, vor allem, um seinen Stil zu analysieren. Da schien mir so ein dünnes Bändchen gerade richtig zu sein... ich bin schon gespannt.

    Stefan


    Online Thomas Covenant

    • Die Großen Alten
        • Show only replies by Thomas Covenant
      Stimmt is ja auf deutsch für 5 Euronen erschienen. Find aber ein heftiger Preis für ne Kurzgeschichte. Nach dem Lesen kannst du ja mal ein Feedback schreiben ob es lohnt. ;)


      Crash_Kid_One

      • Gast
      Habe bisher nur negatives über das Werk gehört.
      Des Meisters Handschrift soll zu keiner Zeit erkennbar sein, Story und Schreibstil sollen wirken, also wäre hier ein schwacher Ghost-Writer dran gewesen.


      g.nickschuss

      • Gast
      Colorado Kid von Stephen King

      Irgendwann hatte ich aufgehört, Stephen King zu lesen. Warum sich über Seiten hinweg in einen Charakter hineinlesen, nur um ihn dann auf der nächsten halben Seite sterben zu sehen? Dann fiel mir »Das Leben und das Schreiben« in die Hände und dieses Buch gefiel mir größtenteils ganz gut. So nahm ich mir vor, mal wieder etwas vom Meister des Horrors zu lesen und ein Augenmerk auf seinen Stil zu legen.
      Der Zeitpunkt war mit dem Erscheinen von »Colorado Kid« gekommen. Läppische 160 Seiten, fünf Euro und – noch besser – ein Experiment. Kein Horror, ein Krimi sollte es sein, und nicht nur das, sondern noch dazu ein Krimi ohne Auflösung. Also auf ans Werk. Schnell stellte sich Enttäuschung ein. Was ich las, war das Geplänkel zweier vergreister Reporter, die ihrer jungen Praktikantin über einen Todesfall erzählen, der 25 Jahre zurückliegt. Bei dem Toten gibt es allerdings einige seltsame Begleitumstände: Colorado Kid (erstickt an einem Bissen Steak) hat weder Papiere noch ein Portemonnaie bei sich, dafür hat er eine russische Münze einstecken. Man findet bei ihm Zigaretten, obwohl er Nichtraucher war. Er hat Frau und Kind verlassen, obwohl er ein glücklicher, ausgeglichener Mensch war. Und wie konnte er die 2000 Meilen von Colorado nach Maine in weniger als sechs Stunden zurücklegen?
      Fragen über Fragen. Fragen, die Fragen bleiben, weil keine einzige davon aufgeklärt wird. Der Sinn des Buches ist – meiner Meinung nach – eine Geschichte über das Geschichtenerzählen zu erzählen.
      Einen Stil konnte ich in »Colorado Kid« nicht finden; zumindest nicht den Stephen-King-Stil.
      Überhaupt wirkt alles sehr unausgegoren und holprig. Man stolpert über schwammige Vergleiche und Wiederholungen. Zum Beispiel heißt es auf Seite 45: »Tatsächlich wollten alle etwas trinken« und exakt 10 Seiten weiter: »Tatsächlich hatten sie alle Hunger« und auf Seite 56 heißt es zwei Mal: »…zu einem Fernrohr formen wollen« und »…damit ein Fernrohr bilden wollen«. Zufall? Schusseligkeit? Oder einfach nur die Fingerübungen eines Autors, das Fragment einer Story, die King selbst nicht auflösen konnte? Egal! Gut genug, um es auf den Markt zu werfen! Wieder einmal hat sich bewahrheitet, was jeder eh schon weiß: Man kann alles verkaufen, wenn nur Stephen King drauf steht. Bejubelt wird es allemal.
      Auf Seite 124 heißt es: »So war es nun mal bei dieser Geschichte. Eine Geschichte, als müsste man niesen und könnte nicht«.
      Nicht anders erging es mir, als ich das Buch zur Seite legte. Ich kann das Buch niemandem, aber auch wirklich niemandem, empfehlen.