Der Mann vom großen Fluss (1965)
Den hab ich übrigens schon letzte Woche gesehen. Mit einer Bewertung tue ich mich ein bisschen schwer, daher hab ich noch nichts geschrieben.
Grundsätzlich hat er mir gefallen und James Stewart ist wie immer großartig.
Der Film ist genaugenommen kein Western mehr, er spielt nur in dem Setting und befasst sich mehr mit Familie und dem Bürgerkrieg.
Was mich etwas irritiert hat, sind die tonalen Brüche in der Geschichte. Anfangs hat der Film eine eher lockere, teils sogar lustige Atmo auch die fröhliche Musik ist hier eher Gunthers Ding, weniger meins.
Und dann beginnt der Mittelteil, der im Grunde an "Der Schwarze Falke" erinnert. Fast die ganze Familie macht sich im Trupp auf die Suche nach dem "entführten", jüngstem Sohn. Das erste Mal bezieht der verwitwerte Patriarch notgedrungen Stellung für den Süden, aber nur mir dem Ziel, sein Kind wiederzufinden und nach Hause zu bringen. Das ist dann fast schon als Familienabenteuer inszeniert. Man merkt, dass der Film eine Antikriegsbotschaft haben soll, ist aber meiner Meinung nach dafür lange nicht ernst und hart genug. Der Tritt in die Magengrube kommt aber noch zum Ende hin und hat mich tatsächlich zu Tränen gerührt. Da hätte die Geschichte aufhören müssen!
Ich vermute, dass das Studio vorgegebenen hat, dass es nicht so kompromisslos enden darf und deswegen völlig unpassend, auf einer harmonischeren Note, sogar mit Humor abschließt.
Das hat mir nicht geschmeckt. Was da passiert ist, ist einfach grauenhaft und extrem tragisch. Da passt das "Das Leben geht weiter"-Anhängsel einfach nicht.
Ich würde am Ende eine
vergeben. Mit einem anderen Ende wäre da klar mehr drin gewesen.