So, endlich bin ich den dicken Schmöker auch durch...1090 Seiten, dazu hat die Tatsache, dass ichs auf Englisch gelesen hab (bei King Pflicht..zumindest für mich;-)) nicht gerade dazu beigetragen, es schneller durchzubekommen. Aber was solls, es hat Spaß gemacht.
ES ist eines der wenigen Bücher, was ich von King noch nicht gelesen hatte und definitiv eines der besten. Ich würd sogar weiter gehen und sagen, eines der besten Bücher, die ich je gelesen hab. Aber was anderes hatte ich auch nicht erwartet, wo ich doch zig Bücher von King kenne, hier regelrecht Lobeshymnen angestimmt wurden und ich dank des Films die geniale Geschichte schon in- und auswendig kannte.
Was das ständige Rumgemeckere am Film angeht, kann ich jetzt nur noch sagen: klar ist das Buch besser. Aber es wurde filmisch in meinen Augen echt gut umgesetzt. Das diverse Stränge draußen bleiben mussten, is doch logisch. Und dass man beim Buch den Vorteil hat, die Charaktere ausführlicher zu beschreiben und nicht nur was sie sagen darzustellen, sondern auch was sie denken, ist auch selbstverständlich.
Der Film ist aber echt gut gelungen, find ich, zwar wurden einige Sachen verändert und weggelassen, aber einen Film muss man halt anders inszenieren als ein Buch, dass er funktioniert.
Zudem waren ein paar Sachen im Buch doch zu lächerlich, z.B. die "nudelt mich ma bitte alle hintereinander durch, das stärkt unsere Einheit gegen das Böse"-Aktion, was war denn das bitte?? Oder dass Bill Audra über alles liebt, aber er trotzdem nicht zweimal drüber nachdenkt, bei seiner Jugendliebe nochmal draufzuhopsen.
Was das Ende anging, war ich sehr gespannt. Das kommt im Film halt lächerlich rüber. Aber man muss sagen, im Buch ist es auch nicht viel besser (den Showdown mein ich jetzt), funktoniert aber eher.
Das eigentliche Ende (was nach dem Showdown kommt) ist dann wieder klasse und - wie hier bereits geschrieben - rührt echt zu Tränen.
Kindheit, Freunde, Erwachsen-werden, Erinnerungen...ich muss Gunther recht geben, für mich ist es auch eher ein Coming of Age-Roman als eine Horrorgeschichte. Gegruselt hab ich mich beim Film fast mehr...und da kommen beim Buch find ich auch Henry Bowers und Freunde zu kurz, jedenfalls beim Showdown 1958. Ansonsten ist Bowers Charakter super ausgearbeitet und dem Film klar überlegen.
Okay, Fazit: Buch ist schon besser, aber es gibt einige Momente, die mir im Film besser gefallen haben (z.B. auch dieser herrliche Moment, als alle bereit sind abzureisen, und dann im Hotel "Für Elise" auf dem Piano angestimmt wird und Bill klar wird, dass sie bleiben und ES bekämpfen müssen). Schade ist halt auch, dass ich den Film zuerst gesehen habe. Da geht vieles verloren, z.B. die wunderbare Vorstellung, wie die Charaktere in einem Film mal aussehen könnten. So hat man ständig die bekannten Gesichter vor Augen. Das gleiche hab ich auch bei Battle Royale empfunden. Schade...
Die filmische Umsetzung finde ich äußerst gelungen, auch wenn man mit einer Serie die Sache "größer" hätte gestalten können.
Das Buch wird sicher immer in meinem Herzen bleiben und zählt zum besten, was ich je gelesen habe.
Rund 1090 Seiten klare Empfehlung!