Bin jetzt endlich dazu gekommen die ersten 10 Folgen der ersten Staffel zu schauen. Zu meiner Überraschung wird die erste Staffel 22 Folgen umfassen. Es wird also leider noch einige Wochen dauern, bis alle Folgen der ersten Staffel zu sehen sein werden. Diese wochenweise Veröffentlichung nervt immens.
Mein Zwischenfazit der ersten Staffel fällt sehr positiv aus. Das Wunderbare-Jahre-Feeling ist von der ersten Folge an da. Es gibt eine ganze Reihe sehr schöner Nostalgie-Momente, die man als Zuschauer sehr gut nachempfinden kann, weil wir alle unsere eigene Coming-Of-Age-Geschichte haben, und die eine oder andere Erfahrung in der Serie wiederfinden. Dazu ist der Humor wohl dosiert und in die Serie fein eingewoben. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig an Humor.
Besonders hervorheben muss man den Cast, der bis in die Nebenrollen hinein sehr gut ausgewählt wurde. Elisha "EJ" Williams macht seine Sache als junger Dean sehr ordentlich. Die Rolle ist etwas nerdiger angelehnt als die von Kevin Arnold. Besonders freue ich mich über die Besetzung von Dulé Hill als Deans Vater. Ich mochte ihn sehr gerne in West Wing, wo er als junger Mann den Sekretär des Präsidenten gespielt hat. Hier gibt er den gestandenen Familienvater, dem man die Rolle zu 100% abnimmt. Don Chaedle erweist sich als ein hervorragender Erzähler, was maßgeblich zum Gelingen der Serie beiträgt.
Die Serie bekommt bisher den Balanceakt ganz gut hin, eine unbeschwerte Geschichte über eine afroamerikanische Familie im Alabama der 60er Jahre zu erzählen. Der Rassismus wird hier sicherlich etwas beschönigend dargestellt, wenn man sich überlegt, wie sehr Diskriminierung im Alltag und rassistischer Terror das Leben vieler Schwarzer im Süden bestimmten.
Etwas enttäuscht bin ich bisher von der sich anbahnenden Liebesgeschichte zwischen Dean und Keisa, der großen Liebe von Dean. Diese Beziehung spielte in den ersten zehn Folgen keine größere Rolle. Im Unterschied zum Original sind die beiden auch keine Nachbarn und die Familien nicht befreundet. Zwischen Kevin und Winnie stimmte die Chemie und die Serie brachte es gut rüber, warum zwischen den beiden dieses besondere Band existierte. In der Hinsicht entwickelt sich die Serie etwas behäbig.
Alles in Allem sind meine Erwartungen übertroffen worden und ich hoffe auf eine langlebige Serie.