So heute begeben wir uns mal in die Abgründe des türkischen Superheldenfilms
The Deathless Devil (aka. Yilmayan Seytan)
Inhalt:
Der berühmteste Professor (hat keinen Namen!) und Chef Wissenschaftler der Türkei entwickelt eine tolle Art von Fernbedienung mit der sich Flugzeuge und Roboter fernsteuern lassen. 8O
So eine unglaubliche Erfindung
zieht natürlich auch die Aufmerksamkeit niederer Subjekte auf sich. Diese findet sich in Gestalt von Dr. Satan, einem finsteren Bösewicht und türkischer Imperator Ming Verschnitt, mit dem wohl beeindruckendsten Schnurrbart der Filmgeschichte! Dr. Satan benötigt diese Erfindung um seine selbst erfundenen Killer Roboter fernzusteuern. Warum, wieso??? Wahrscheinlich Weltherrschaft. (wird aber nie geklärt)
Natürlich muss ein Bösewicht auch einen Superhelden als Gegner haben. Dieser findet gleich zu Anfang des Films heraus, dass sein Vater der legendäre Superheld "Copperhead" war. Aus diesem Grund tritt der Sohnemann auch gleich in Papis Fußstapfen und wird zu "Copperhead".
Ihm zur Seite steht noch ein typisch doofer Sidekick, der sich als Sherlock Holmes verkleidet und für die Lacher gut sein soll.
Dieser Sidekick sieht aus wie der Bruder von Sgt. Tucci, und benimmt sich auch genauso dämlich.
Nun folgt ein sich immer wieder mit Variationen wiederholender Kreislauf der Lächerlichkeit. Dr.Satan und seine Männer entführen einen der Good Guys, Copperhead verprügelt ein paar Bad Guys, Dr.Satan flüchtet und entführt ein paar Good Guys, Copperhead folgt ihnen und verprügelt ein paar Bad Guys,................
Unser Held "Copperhead"
Der "gefährliche" Killer Roboter erledigt einen Besatzungsstatist.
Fazit:
Muhahahaha
Da denkt man, man hat schon alle Untiefen der filmischen Schaffenskraft gesehen, und dann sowas!
Für Trash-Fans eine wahre Goldgrube! Leute die mit Trash nichts anfangen können werden an eurem Verstand zweifeln.
Die Szenen die man hier vorgesetzt bekommt spotten jeder Beschreibung.
Dialoge die einen von Couch springen lassen, Kampfszenen wie aus der Krabbelgruppe und versuche lustige Szenen einzubauen die sowas von nach Hinten losgehen, dass es schon wieder richtige Kunst ist.
Teilweise Kulissen aus dem Kasperle-Theater, kombiniert mit einer technischen Ausstattung, die wohl mal 1876 "State of the Art" war.
Und erst der Roboter!
Es grenzt schon an Frechheit einen armen Schauspieler in ein paar, mit Silberfolie beklebte, Pappkartons zu stecken. In den Kopf noch ein paar blinkende Lämpchen eingebaut und fertig ist der Killer Roboter.
Beim Soundtrack während des Films haben es die Macher wohl auch nicht so genau mit den Copyrights genommen. Die "The Pink Panther Theme", die Titelmelodie aus "Der Gehetzte der Sierra Madre" (The Big Gundown, La Resa Dei Conti) und ein Theme aus einem James Bond Film meine ich erkannt zu haben.
Präsentiert wird der Film in der wunderschönen türkischen Sprache mit englischen Untertiteln.
Die Bildqualität ist, gutmütig bewertet, recht bescheiden. Das Ausgangsmaterial wurde an manchen Stellen wohl zu heiß gewaschen, danach in die Sonne zum Trocknen gelegt und dort ein paar Monate oder Jahre vergessen. Aber auch das macht einen gewissen Charme des Films aus. Und ein großes Lob an Mondo Macabro aus diesem Material noch eine ansehbare Fassung zu zaubern. Denn das was man hier sieht, ist schon bearbeitet.
Für Trash Fans ein wahres Fest, für andere verschwendete Zeit.
Ich habe mich köstlich amüsiert!
8/10 Schnurrbärten.
Gruß Havoc.