SavageIch hab den Film gerade gesehen und bin wirklich sehr angetan.
Wie Alex musste ich auch hin und wieder an Taxi Driver denken. An einer stelle erinnerte sogar die Musik an den Klassiker.
Das soll nicht heissen, dass "Savage" nichts neues bietet. Ganz im Gegenteil: Man kann ja in den letzten Jahren den Output an Rachethrillern kaum noch überblicken.
Und nicht selten wird dabei Selbstjustiz erstgemeinter denn je gezeigt und sogar als legitimes Mittel angeboten.
Wie oben in der Beschreibung des Filmes beschrieben, scheint auch dieser Beitrag aus Irland in die Richtung zu gehen. Pustekuchen!
Brendan Muldowney geht in seinem ersten Spielfilm einen Schritt weiter und zeigt eine mögliche Variante von Ursache und Wirkung. Dem Wandel von Haupfigur Paul wird hier sehr viel Speilzeit eingeräumt. Dadurch wirkt der Film eher wie ein psychologisches Drama. Action und auch brutale Szenen gibt es nicht viele, aber wenn was passiert, wirkt die gezeigte Gewalt einfach nur schonungslos und intensiv. Diese wirklich knallharten Momente sind unbequem, und selbst wenn es
zunächst einfach viel zu krass erscheint, sind sie nie selbstzweckhaft. Zusammen mit den wirklich guten Darstellerleistungen, den tristen Bilder und der düsteren Inszenierung ergibt das einen wirklich bewegenden, erschütternden und dabei brutal authentischen Einblick in menschliche Verhaltensweisen.
Treffenderweise ist der Film in 4 Kapitel aufgeteilt in denen es primär um einzelne Gefühle und psychische Zustände geht. Paul macht eine glaubhafte Veränderung durch, welche selten so gut dargestellt wurde wie hier. Ich geh sogar so weit, dass "Savage" möglicherweise neben "La Haine (Hass)" der beste Film dieser Art ist seit oben erwähntem "Taxi Driver" und für mich in jedem Fall der inteligenteste und intensivste Beitrag der aktuellen "Rachefilm-Welle".
Daumen hoch!