Interstate 60Dieser recht unbekannter Film wird in der ofdb von wenigen Leuten durchgehend mit sehr hohen Bewertungen angepriesen. Dadurch wurde mein Interesse geweckt und ich hab mir den Streifen einfach mal blind gekauft.
"Interstate 60" ist ein kleines aber feines Roadmovie mit vielen Elementen eines Märchens, es gibt z. B. viele Schräge Figuren, die der Hauptfigur, dem 23-jährige Neal (James Marsden) in seinem Abenteuer begegnen, allen voran der koboldartige O.W. Grant (Gary Oldman), der jedem einen Wunsch erfüllen kann (ein bischen wie ein Jin). Neal wünscht sich Antworten auf sein Leben und ist von da an auf einer Mission, bei der er ein Paket auf dem Interstate 60 zu einem Ort namens Danver bringen muss. Als Entscheidungshilfe hat er einen 8-Ball bekommen, der auf "Ja oder Nein-Fragen" antwortet. Auf dieser Odysse trifft Neal einige Skurile Typen, die von Schaupielern wie Kurt Russel, Christopher Lloyd, Chris Cooper und der Traumfrau Amy Smart gespielt werden. In einer weiteren Nebenrolle ist Michael J. Fox zu sehen.
Ein Film, der sich klar der Fantasy und dem Freigeist verschrieben hat und sich mit Themen wie Schicksal und Selbstbestimmung beschäftigt aber sich zwar auch manchmal ein wenig naiv und hier und da etwas zu moralisch präsentiert, was aber nicht so schlimm ist, da es sich ja um ein modernes Märchen handelt und die Grundbotschaft auf jeden Fall lobenswert ist. Abgesehen davon hebt sich der Film schon sehr positiv von amerikanischen "Tenniefilmen" ab, da er einen eigenen Stil hat und sich nicht sehr stark an Vorgaben hält und auch einige gute Ideen zu bieten hat.
Hätte man einen anderen Hauptdarsteller genommen, hätte der Film ein echter Knaller werden können, denn die Fähigkeiten von James Marsden sind begrenzt, aber auf den Hauptdarsteller kommt es im Grunde auch nicht so sehr an, wichtig ist das Gesamtbild und das ist schon ziemlich gut. Wäre ich vierzehn, hätte mich der Film vielleicht noch mehr begeistert, aber so reicht es für ein unterhaltsames Roadmovie mit Botschaft und hohem Feel-Good-Bonus, welches sich erfrischend von typischen amerikanischen Mustern abhebt und nie langweilt. Der Vergleich mit Donnie Darko in der ofdb hingt allerdings, da man die Filme nicht miteinander vergleichen kann. Ich hab den Film zwar mit der deutschen Synchro gesehen, aber ich könnt mir vorstellen, dass er im O-Ton noch besser kommt, alleine wegen Gary Oldmans Stimme, die auf deutsch ziemlich schwach ist. Ich gebe erst mal 7-8/10 Punkte, da meine Erwartungen auch sehr hoch waren und der Film schon irgendwie völlig anders war, als ich dachte. Eine Empfelung auf jeden Fall an Gert, der würde dir sicher gefallen.
Für die DVD hab ich mit Versand knapp 10 EUR bezahlt, aber den gibt es auch manchmal für kleines Geld, hab ihn schon für 6 EUR gesehen.