Originaltitel: Little Miss Sunshine
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Jonathan Dayton
Darsteller:
Steve Carell
Toni Collette
Greg Kinnear
Alissa Anderegg
Alan Arkin
Inhalt:
Die kleine Olive (Abigail Breslin) ist ein relativ normales, kleines Mädchen - doch irgendwie hat sie es bis in die Endrunde des "Little Miss Sunshine"-Schönheitswettbewerbs geschafft. Und weil jedes kleine Mädchen Unterstützung braucht, macht sich ihre komplette Familie mit ihr im VW-Bus auf den Weg zum Finale quer durch die Staaten.
Dumm nur, daß in dieser Familie gar nichts gerade läuft. Ihr Vater (Greg Kinnear) ist ein erfolgloser Selbsthilfeguru, ihre Mutter (Tony Collette) muß sich um ihren schwulen Bruder Frank (Steve Carell), einen College-Professor, der gerade einen Selbstmordversuch hinter sich hat, kümmern; ihr Bruder ist bekennender Nietzsche-Fan und hat ein Schweigegelübde abgelegt, bis er Jetpilot wird und ihr Großvater (Alan Arkin) hat es sich nach seinem Rauswurf aus der Seniorenresidenz zwischen Pornoheften und Heroinschnupfen bequem gemacht.
Beste Voraussetzungen für eine gute Reise...
Meine Meinung:
Der Grund warum ich überhaupt in diesen Film gegangen bin war ehrlichgesagt die 2 Freikarten welche ich von dem Screening bei 20th Century Fox bekommen habe. Da der Film kaum noch irgendwo lief entschieden wir (Akos und ich) uns fürs Mainzer Programkino wo er gerade noch zu sehen ist. Ich bin also völlig ohne Erwartungen rein. Letzendlich war der Film wichtig für mich, nämlich deshalb weil er mir gezeigt hat das Frauen und Männer einen völlig anderen Humor haben (wo Akos und ich uns absolut einig drüber sind). Neben uns wurde aus voller (Frauen)Kehle gelacht während wir uns "nur" gut amüsierten. Warum ist das so? Keine Ahnung, aber die Frauen fanden alles mögliche urkomisch worüber wir nur grinsen konnten. Diese Feststellung vorweg, ich wüsste nicht wohin ich das sonst in die Review packen sollte ;-)
Zum Film:
Es ist ein Charakterfilm. Jede einzelne Person ist die Hauptrolle des Films und der ganze Film lebt von diesen irrwitzigen Charakteren von Anfang bis Ende. Beim schauen hat man stets ein Grinsen auf dem Gesicht und bei manchen Szenen musste ich richtig lachen und das habe ich schon lange nicht mehr bei einer Komödie. Letztes Mal bei Helge Schneiders Zeitungsaustrageszene in "Jazzclub". Jeder der Familienmitglieder ist auf seine Weise gestört und doch liebenswert, manchmal sind Szenen wirklich traurig, aber nur um kurz darauf aus genau dieser Szene eine urkomische zu machen - und das funktioniert. Es ist eine sehr leichte und luftige Komödie welche nie wirklich albern rüberkommt sondern vielmehr ein kleines Spiegelbild unserer verrückten Gesellschaft bzw. unserer eigenen Familien darstellt.
Die Schauspieler machen Ihre Sache überzeugend. Jeder einzeln bringt die Eigenheiten seiner Rolle perfekt zum Tragen. Sowohl der Musteramerikaner und Familienvater, der Nietzsche lesende und schweigende Sohn, die dickbäuchige aber liebenswerte Tochter.... es passt. Über Sound und SFX gibt es an dieser Stelle natürlich nicht viel zu sagen, die Musik passt sich aber gut dem Geschehen an.
Schaut ihn Euch ruhig mal an, am besten natürlich mit einer Frau.
Für das besondere Genre, die dauerhaft gute Laune die der Film vermittelt und ein paar wenige aber richtig gute Lacher bekommt der Film von mir eine
8.5/10