Hab's durch und fand es, ebenso wie 1974, ausgesprochen gut. Einzig die Aufteilung auf zwei Erzähler in Ich-Form gefiel mir nicht gaaanz so. Ich muss gestehen...ich musste schon mal zurückblättern, um zu sehen, wer von beiden jetzt gerade am Start war, weil beide sich durch den nahezu gleichen Sumpf aus Verbrechen, Korruption und Nutten schleppen.
So ähnlich seh ichs auch. in
1974 war das gesamte Buch aus Dunfords Sicht geschrieben, somit hat eine einzige Person doppelt soviel Präsenz. In diesem hier ist es 1:1 zwischen Fraser und Whitehead aufgeteilt - fands auch z. T. verwirrend, vor allem weil ein Kapitel anfängt und erst 2 oder 3 Seiten später klar wird, wer jetzt grade der Ich-Erzähler ist - gut, kann man mögen oder halt nicht. Im Endeffekt fand ichs ganz interessant, vor allem wenn Fraser auf Whitehead trifft, mal aus der Sicht des einen, dann des anderen.
Ansonsten ist es tatsächlich um einiges härter, gnadenloser und abgewichster als der Vorgänger. Allein schon als sie anfangs den Schwarzen inhaftieren, misshandeln, beleidigen und dann vor allen in nen Becher masturbieren lassen - nur um die Sache später mit einer Sauftour "wiedergutzumachen".
Mir war es eigentlich lange Zeit zu viel. Zu viel kalter Sex, zu viel gleiche Vorkommnisse, zu wenig wurde die Story vorangetrieben - das war in
1974 noch etwas harmonischer. Aber gegen Ende nimmt der Sexaspekt ab und der Storyaspekt zu, sodass ich auch diesmal wieder mit offenem Mund zurückblieb ob der Tatsache, wie fesselnd und gut Peace auch hier wieder schreibt.
Was das mit Whitehead und Carol bzw. dem Reverend soll (und das Ende?????), hab ich nicht so ganz kapiert..aber wird vielleicht noch erklärt.
Und die Sache mit Fraser, seiner Familie und Rudkin...bin ich mir auch nicht so ganz sicher. Und die Geschichte mit den
Opfern und dem Pornomagazin
, was nun eigentlich mit Dunford war usw., es bleiben abermals viele Fragen offen..
Ich bin nun gespannt auf
1980.