Way of the Vampire - Wenig Biss für's Geld

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Die Fließbandfilmer von Asylum legen nach "Dracula's Curse" mit "The Way of the Vampire" einen weiteren Vampirfilm vor, der angeblich wiederum auf einer Kurzgeschichte von Bram Stoker basiert (wahrscheinlich pappt jeder, der sich den "Abraham Van Helsing" und den "Dracula" ausleiht, dieses Gütesiegel auf den Titel), aber leider nicht über die Leichtigkeit und Atmosphäre von "Dracula's Curse" verfügt.

Wieder sind die Vampireffekte okay, doch diesmal sind die Schnitte zwischen den Actionsequenzen viel zu schnell. Man merkt, dass die Regisseurin und ihr Co-Mann bisher nur Kurzfilme gedreht haben, denn die Schnittfolge lässt kaum zu, dass die Biss- und Actionsequenzen auf den Zuschauer wirken. Aber damit nicht genug, ist der Ansatz, eine Vampirgeschichte ins Los Angeles des 20. Jahrhunderts zu verlegen zwar gut, wirkt aber aus einem einzigen Grund nicht: Der Film hat keine Atmosphäre.

Die Geschichte ist rasch erzählt. Abraham Van Helsing dringt mit einer Schar treuer Gefolgsleute vor 200 Jahren in das Schloss des Grafen Dracula ein und stellt den Prinzen der Dunkelheit zum letzten Showdown. Als er aber zu seiner Frau Ivona zurückkehrt, muss er entsetzt feststellen, dass der Mönch, in dessen Obhut er sie zurückließ, auch ein Vampir war und Ivona nun den Blutsaugern angehört. Van Helsing tötet seine Frau und verpflichtet sich, so lange im Dienste der Kirche auf Erden Vampire zu jagen, bis auch der letzte Blutsaugerprinz vernichtet ist. Dieser heißt Sebastian, ist ein direkter Nachkomme Draculas und eben jener Mönch, der Ivona gebissen hat. Zusammen mit seiner Prinzessin, der farbigen Blutsaugerin Ariana, und anderen Vampiren verkriecht sich Sebastian über Jahrhunderte hinweg, bis Ariana im heutigen Los Angeles ihren Herrn und Gebieter dazu bringt, gegen Van Helsing (der ja unsterblich ist) anzutreten, um die Herrschaft der Vampire zu sichern. Doch Van Helsing steht nicht allein...

Also, der ultimative Kampf zwischen Gut und Böse, wie das im Vampirfilm so ist. Nur spielt sich das alles irgendwo in den Slums von Los Angeles ab und man hat bisweilen das Gefühl, dass man der Aufführung eines Schultheaters folgt. Das Ganze wirkt mitunter wie Massenszenen aus einem Musical. Es fließt ein bisschen Blut, ein paar nackte Blutsaugerinnen vergnügen sich mit dem arroganten Sebastian, und beim Schowdown hackt jeder auf jeden ein, aber nicht alle scheinen zu treffen.

Allein die überragende Darstellung der farbigen Vampirin Ariana sowie die Makeup-Effekte bei den Vampiren (ich mag diese Zähne wie in den alten Hammer-Filmen) verleihen dem Film annähernd das, was der Zuschauer erwartet. Dazwischen wird viel gelabert, und den Rest kann man getrost vergessen. Wie üblich ist das Ganze auch noch Direct-on-DVD, was einmal mehr den Eindruck einer Low-Budget-Indie-Production erweckt.

Ein Film, aus dem man wesentlich mehr, nämlich einen packenden, hammerharten Vampirslayer hätte machen können. Das war ziemlich daneben, meine Damen und Herren von Asylum. Wenn ihr schon Vampire aus den Grüften holt, dann strengt euch das nächste Mal gefälligst besser an oder gebt den Auftrag gleich an die Studenten der lokalen Filmhochschule...

Der Kauf der deutschen DVD lohnt hier ganz sicher nicht, zumal die deutsche Fassung, wenn man den Laufzeitangaben der imdb glauben darf, um satte 12 Minuten geschnitten ist.

Der Lonewolf Pete