WHEN A KILLER CALLS - "Unbekannter Anrufer zum Zweiten&

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Nachdem der müde Aufguss von "Das Grauen kommt um Zehn" ja nicht so rockte und der unbekannte Anrufer ohne jegliche Charakterisierung blieb, hat unsere nette kleine Vielfilmer-Firma Asylum natürlich nicht widerstehen können und sich auch dieser beliebtesten amerikanischen "Düsteren Legende" angenommen.

Den Herrschaften von Asylum graut sowieso vor gar nichts mehr - ob es jetzt Zombies sind oder der Exorzist, Vampire oder Werwölfe, oder gar "Die verlorene Welt" und "King Kong" gemeinsam in einem Film verwurchtelt werden, die Leutchen sind mit viel Freude und für wenig Geld dabei, um dem geneigten Stammzuschauer anderthalb Stunden Vergnügen zu bereiten und Altstars wie Bruce Boxleitner und Steve Railsback vor der Arbeitslosigkeit oder dem Obdachlosenheim zu bewahren. Dadurch werden einem, selbst wenn Mist dabei rauskommen sollte, die Herrschaften von Asylum um so sympathischer, tun sie doch ein gutes Werk.

"When a Killer calls" unterscheidet sich von "Unbekannter Anrufer" und "Das Grauen kommt um Zehn" vor allem durch den vergleichsweise hohen und stellenweise durchaus blutigen Body Count. Nach ungefähr einer Stunde hat sich der Killer so ziemlich durch fast alle Charaktere des Films gemeuchelt, dazwischen die Netzbetreiber ordentlich was verdienen lassen (er führt seine Telefonate nämlich mit Vorliebe über Handy) und schreitet dann erst so richtig zur Sache. Rausgekommen ist bei dem ganzen ein kleiner Indy-Slasher-Streifen mit altbekanntem Motiv, Newcomern von der Schauspielschule (falls sie solche überhaupt besucht haben), viel Action, ein paar ziemlich derben Slasher-Morden und einem völlig durchgeknallten Killer, dessen Motive zwar lächerlich sind, aber der immerhin einen Namen hat und etwas mehr zu tun bekommt als nur zu telefonieren. Die Settings sind glaubwürdig, denn das Ganze spielt sich in einem normalen amerikanischen Haus einer normalen amerikanischen Durchschnittsfamilie ab, so ähnlich wie bei "The Stepfather" mit Treppen, Veranda, ohne große Luxusmöbel und technischen Schnickschnack.

Der Film ist anspruchslos, will aber auch gar keinen Anspruch bieten. Er ist rasanter als seine Vorgänger, was bei Asylum ein wichtiges Anliegen zu sein scheint (nur nicht langweilen...!) und man merkt ihm an, dass er nicht allzu viel gekostet hat. Aber alles in allem ein ganz nett gemachter Slasherstreifen, der "Stepfather" mit "Unbekannter Anrufer" verbindet und daneben noch schnell das Messer von Michael Myers aus der Requisite ausgeliehen hat. Hervorzuheben sei noch die blonde Hauptdarstellerin namens Rebekkah Kochen (?), die diesmal wesentlich mehr gefordert wird als ihre Kolleginnen in ähnlichen Streifen, die lediglich :"Hello?" und "Stop calling me, or I'll call the police, dammit!" zu rufen haben.

Den Streifen gibts in Deutschland kaum zu kaufen, und wenn, dann als gebrauchte Leihkopie. In den USA ist er für nen Butterbrot zu kriegen.

Ich freu mich jedenfalls schon auf weitere Streifen aus der Schmuddelhexenküche von Asylum... die Firma ist mir so ans Herz gewachsen wie Nu Image... man darf gespannt sein.

Der Lonewolf Pete