Gerade habe ich das Finale der achten Staffel und damit der Serie gesehen. Wegen dem Scheiß-Ende bin ich gerade richtig mies gelaunt. Erstmal spoilerfrei die Kurzfassung:
Zu Beginn hat mich die Staffel überhaupt nicht gefesselt. Es ging schwach los, für mich hat sich in den ersten paar Episoden einfach keine Spannung aufgebaut. Gegen Mitte der Staffel wurde das zwar etwas besser, doch gleichzeitig wurde die Handlung immer absurder. Es erweckt den Eindruck, die Macher wollten krampfhaft jegliche Vorhersehbarkeit vermeiden und sich jede irgendwie denkbare Eskalationsmöglichkeit offen halten, in jeder Richtung bei jeder einzelnen Figur. Die Figuren handeln manchmal nachvollziehbar und manchmal völlig hirnrissig, als hätten sich zwei völlig gegensätzliche Drehbuchautoren szenenweise abgewechselt. Irgendwie, wie auch immer man das geschafft hat, war trotzdem alles von Anfang bis Ende vorhersehbar.
Das Ende finde ich unglaublich beschissen. Nun weiter im Detail. Warnung: Erst nach dem "Genuss" der letzten Folge lesen!
Hannas Auftritt hatte ich so nicht erwartet, das war einer der wenigen überraschenden Momente. Ab dem Punkt wurde es wenigstens etwas spannender. Die Idee "Flucht nach Argentinien" fand ich auch noch gut, das hat etwas Abwechslung und ein gutes und endgültiges Ende in Aussicht gestellt.
Debs Ende war mir allerdings zu viel. Viel zu viel, in mehreren Perspektiven! Zuerst Dexters unglaubwürdige Idee, ohne den Mord die Situation beenden zu wollen. Dann die erzwungene und vorher schon völlig klare Eskalation durch den Marshal. Dann der Cliffhanger zur letzten Episode. Dann das scheinbare Happy End. Dann kurze Spannung durch die Konfrontation Oliver/Dexter im Krankenhaus. Wieder scheinbares Happy End. Dann, völlig aus der Luft gegriffen, ihr Koma. Echt, das war sowas von zu viel. Es hätte mich nicht gewundert, hätte sie am Ende auf dem Boot doch noch die Augen geöffnet für ein echtes Happy End.
Das war immer noch nicht alles... Wäre es nach den Szenen mit dem Boot im Sturm und anschließend Hanna/Harrison vorbei gewesen, hätte mir das zwar auch nicht gefallen, aber ich wäre noch nicht ganz so mies gelaunt gewesen. Doch die finale Holzfällerszene hat mich so richtig genervt. Damit haben die Macher das etwas endgültigere Bootsunglücksende, was irgendwo wenigstens etwas nachvollziehbar gewesen wäre, wieder durch ein vollkommen offenes Ende ersetzt, sich alle Möglichkeiten offen gehalten und alles noch schlimmer gemacht. Da hätte ich nur noch kotzen können.
Die Qualität der Serie war schwankend, aber das immer auf einem hohen Niveau. In Season 8 treffen sich nun tatsächlich ein paar neue Aspekte und Höhepunkte mit den miesesten Momenten der ganzen Serie und das Ende setzt dem noch die Krone auf. Unglaublich.
Am Besten haben mir rückblickend die erste, vierte und sechste Staffel gefallen. Die erste ist und bleibt die beste, spannendste und düsterste. Nach der siebten Staffel hätte es definitiv vorbei sein sollen. Ihr solltet euch einen Gefallen tun und die letzte gar nicht erst schauen.