Der letzte Zug

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panzer91

  • Gast
Der Zug fährt von Berlin nach Ausschwitz und die jüdischen Insassen in die Gaskammern. Eine deutsche Produktion von Arthur Brauner mit sauschlechten Schauspielern und einem nervenden Kind das ich irgendwo aus der Werbung her kenne (?) - das Mädchen die auch Spiesserin werden will (?). Wurde auf der Berlinale gezeigt, seid einiger Zeit auf DVD.
Der Film erzeugt keine Spannung und der Zug rumpelt so vor sich hin. Der Zeigefinger wird erhoben und das Unfassbare ist nicht sehr plastisch dargestellt. In der Reihe der "Holokaust" Filme ist dieser Zug weit hinter Grauzone (8/10) anzusiedeln.


Kannsu aber man froh sein, dass sie nicht die nervige Kleine von der "Froop" Werbung ("Fruchtallllaaaaaaammmmm!!!") mit in den Zug gesteckt haben...;-))

Aber mal ehrlich - über das Thema der graphischen Darstellung von Holocaust-Morden oder Nazi-Übergriffen gehen die Meinungen ja auseinander. Waren die Naziploitation-Filme der 80er noch rein auf nackte, gequälte Frauen ausgelegt, so sorgte die doch recht drastische Darstellung des Massakers von Babij Yar in Brauners gleichnamigem Film für hitzige Diskussionen. Allein wegen der darstellung des Massakers wurde der Film auch nur im Spätprogramm des TV gezeigt, soweit ich mich erinnere. Genauso drastisch und graphisch hatten in den 80er Jahren der amerikanische Regisseur Dan Curtis in seiner Miniserie "Feuersturm und Asche" ("War and Remembrance") das gleiche Massaker und die Vergasungen dargestellt, obwohl er sich auch hier soweit vorwagte, wie es die Zensur gerade noch erlaubte und vielen immer noch "zu zahm" erschien.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass ein deutscher Indy-Filmer (Schnaas, Ittenbach..? genau weiß ich es nimmer) vorhatte, die Gräuel des Holocaust in einer mit vielen Statisten und großem Aufwand konzipierten Produktion erstmals so graphisch darzustellen, wie es offenbar nach Zeitdokumenten wirklich war. Damit dürfte er, sollte er es tatsächlich realisieren können, aber in Deutschland scheitern, denn dass das ganze effektvoll und physisch wie auch psychisch an die absolute Schmerzgrenze gehen würde, dürfte ja wohl klar sein.

Ich denke, Filme über die Verbrechen des Holokaust sind notwendig, und es ist auch nötig, in ihnen mit der einen oder anderen brutalen und graphischen Sequenz zu schockieren. Vorstellen kann ich mir allerdings nicht, dass mit einem Holokaust-Film mit dem Brutalitätsgehalt eines Hostel oder Saw oder asiatischen CAT III Streifen mehr erreicht würde, als zu schockieren. Der eigentliche Effekt, neuen generationen die Gräuel des Holokaust vor Augen zu führen und sie nicht ins vergessen geraten zu lassen, würde dann wohl in den Hintergrund gerückt werden.

Der Lonewolf Pete


Offline ap

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    Zitat von: "Lonewolf6"

    Irgendwo hab ich mal gelesen, dass ein deutscher Indy-Filmer (Schnaas, Ittenbach..? genau weiß ich es nimmer) vorhatte, die Gräuel des Holocaust in einer mit vielen Statisten und großem Aufwand konzipierten Produktion erstmals so graphisch darzustellen, wie es offenbar nach Zeitdokumenten wirklich war.


    ich denk das war von Haus auf ne Ente... oder aber ein Internetgerücht das sich auf einige Szenen aus Ittenbachs Familienradgeber bezog...

    Filmemacher wie Schnaas oder Ittenbach sollten sich NIEMALS an einer Thematik wie dieser versuchen, allein schon wegen der Herangehensweise dieser Regiesseure an ihr bisheriges Filmschaffen. Da würd nur billiger prolliger menschenverachtender Mist dabei rauskommen...




    Zitat von: "Lonewolf6"

    Vorstellen kann ich mir allerdings nicht, dass mit einem Holokaust-Film mit dem Brutalitätsgehalt eines Hostel oder Saw oder asiatischen CAT III Streifen mehr erreicht würde, als zu schockieren. Der eigentliche Effekt, neuen generationen die Gräuel des Holokaust vor Augen zu führen und sie nicht ins vergessen geraten zu lassen, würde dann wohl in den Hintergrund gerückt werden.

    Der Lonewolf Pete


    Bin ich mir nicht sicher ob das wirklich zutreffen würde.... ich würd ja gern mal MAN BEHIND THE SUN sehen, den könnte man hier als Vergleich gelten lassen glaub ich.


    MBTS fand ich sowas von langweilig und als das, was er bei Fans angesehen wird nämlich einen Asiaploitation, versagt er meiner Ansicht nach völlig. Selbst die Fortsetzungen konnten da nichts mehr verbessern. Die Bambuscamp-Filme der Chinesen und ihre Ableger waren zwar auch langweilig (mit Ausnahme des sehr harten "Frauen im Foltercamp" der Shaw Brothers), aber immer noch besser als MBTS...

    Aber schau's dir an und mach dir selbst ein Bild...

    Der Lonewolf Pete