REVIEW: 4 Filme, die die Welt nicht braucht ("Das Quartett des öden Todes")

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In letzter Zeit scheine ich aber mit Filmen, die ich so nach und nach anschaue, ein wenig die Arschkarte zu ziehen. Erneut hab ich sechs Stunden hinter mir, in denen ich mit Sicherheit was besseres hätte anfangen können, als mich durch dieses Filmquartett der übelsten Sorte zu quälen. Deshalb sei diese Review einmal mehr als Warnung an euch gedacht, um diese Streifen ja einen gaaaanz weiten Bogen zu machen:

Fangen wir mit dem besten der vier Streifen an:

1. CARGO - Was soll man von einem Streifen halten, in dem zwar die Story gut ist, die Umsetzung aber absolut enttäuschend, und dazu noch ein Daniel Brühl mitmischt, der ständig nur verwirrt durch die gegend guckt und sich benimmt, wie wir das von Deutschen im Ausland nun mal so gewöhnt sind - nämlich wie die Axt im bayrischen Eichenwalde! Daniel legt sich in Afrika mit den behörden an (was bei seiner Art auch nicht verwundert), und um nach hause zu kommen, schleicht er sich als blinder Passagier auf einen Seelenverkäufer, der illegal ganze Horden von Papageien nach Europa schmuggelt. Flugs wird das Bürschlein auch schon entdeckt, als er einen der Matrosen beim Wichsen am Papageienkäfig (!!!) beobachtet... Tja, und dann kommt Daniel, weil er ja gar neugierig ist, dem düsteren Geheimnis der Mannschaft und des Kapitäns auf die Spur... Die Atmosphäre auf dem Schrottkahn ist gut, die Story mysteriös, und es gibt viele Ansätze für eine Mystery-Horror-Tour de Force, die aber sofort wieder im keim erstickt werden, als würde ein durchgeknallter Regisseur mit ner Axt das Drehbuch des Autors verhackstücken. Was bleibt ist anderthalb Stunden lang verwirrung, Fragen über Fragen, und ein saublödes Ende. Weg damit!

2. SCARED - Hier haben wir einen Slasher, dessen Geschichte sich darum dreht, dass ein Slasher bei den Dreharbeiten zu einem Slasher sein Unwesen treibt. Das Ganze hätte ja noch funktionieren können, wäre da nicht der Umstand gewesen, dass erstens bei "Scream & Co." furchtbar und dummdreist geklaut wurde (was man gerade noch hätte verzeihen können), aber das Geklaute dann auch noch mit grottenschlechten Schauspielern zu besetzen, die zum einen nicht in der Lage sind, ihre Texte richtig vom Teleprompter abzulesen und zum anderen einfach nur nerven, ist schon eine bodenlose Unverschämtheit. Ich hab noch nie so viele nervige Schauspieler (und vor allem noch keine solch nervige Blondine) gesehen. Bei dem Film wurde an allem gespart - von der Ausstattung über talentierte Schauspieler bis hin zu den Titten, die in einem solchen Film eigentlich Standard wären - aber selbst das wird einem verwehrt. Ein furchtbares Machwerk, von dem das Cover alles verspricht und der Film gar nix hält. In den gelben Sack damit, denn dann ist das Teil wenigstens zum Recyclen gut.

3. SPIRIT TRAP - DIE GEISTERFALLE - ein geisterfilm der üblichen Art, diesmal aus England. Mitten in London steht eines dieser tollen, von mir heiß geliebten Häuser, die ein Mittelding zwischen Villa und viktorianischem Herrenhaus Darstellen. Just dieses haus suchen sich einige junge Leute als WG aus. So nach und nach lernen wir ein durchgeknalltes, drogensüchtiges Pärchen kennen, einen jungen mann, der unter Schuldgefühlen leidet, ein Mädchen, das dieses Problem auch hat aber gleich noch mediale Fähigkeiten besitzt, und eine junge Frau namens Tina, die seltsamerweise von keinem der anderen vier Bewohner in die WG eingeladen wurde und einfach da ist. Man stößt in der Eingangshalle auf eine russische geisteruhr, die einen Übergang zwischen der jenseitigen Welt und dem Diesseits darstellen soll, so munkelt man. Da man eine stehen gebliebene Uhr aber auch wieder zum Ticken bringt und nicht die Finger von Sachen lässt, die einen nix angehen, setzt man das Uhrwerk in Gang und das Unheil nimmt seinen Lauf. Damit ist allerdings eher das Unheil für den Zuschauer gemeint, der sich anderthalb Stunden lang mit ansehen muss, wie einige Leute Visionen haben, der Drogensüchtige durchdreht und alles darauf hinaus läuft, dass einer der vier sterben muss, um ein vor hundert Jahren (eher 200) begangenes Unrecht im haus zu sühnen. Bis Mitternacht haben die Leute Zeit, einen von ihnen zu killen, um die Geisterfalle verlassen zu können und die gefangenen Geister zu befreien. Was ein Schwachsinn - auch hier verschenkt man eine an sich reizvolle Geschichte, die sehr auf "The Haunting" hätte rauslaufen können und für einen richtigen Gänsehautgruseler geeignet gewesen wäre. Aber so - öde Langeweile und eine saublöde Auflösung am Schluss. Da dann doch lieber "Bis das Blut gefriert" aus den 60er Jahren, da ist wenigstens die Gänsehaut da. Und Schwupps - ab damit ins Geisterreich des Horrorfilms und ganz schnell vergessen.

und last but not least der Langweiler schlechthin - GHOSTS OF EDENDALE! Also, dass Banker mitunter ja nicht ganz richtig ticken, ist bekannt. Aber der Banker, der den Produzenten dieses Machwerks Geld dafür geliehen haben, muss unter geistiger Umnachtung leiden. Vielleicht hat der produzent aber auch in der amerikanischen Lotterie gewonnen und wusste nicht, was er mit der Kohle anfangen sollte, also hat er sie für diesen Film verplempert. Wie auch immer, uns Horrorfans hat er damit keinen Gefallen getan. Dieser hanebüchene Mist ist sowas von schlecht gefilmt, die SFX sind - falls vorhanden, ebenfalls dilettantisch, die Story ist gähnend langweilig, und das Ende ein solcher Dreck, dass man sich vor Wut die Fußnägel abbeißen und die Haare ausrupfen möchte. Man stelle sich ein Pärchen vor, das nach Edendale, Hollywood, zieht - in ein schönes, gemütliches Heim. Alle Nachbarn sind rundum nett. Bald stößt die Frau des Hauses aber auf Ungereimtheiten, und als sie ein altes Video des legendären Filmcowboys Tom Mix sieht, der hier in der Nachbarschaft gelebt hat (und regiert hat), ist sie erschüttert - Tom Mix schaut ihrem Mann zum Verwechseln ähnlich. Und nun kommen auch die ganzen alten Sagen zu tage, die sich um Edendale ranken - Tom Mix und seine ganze verkommene Gesellschaft haben damals jedem, der nicht zu ihnen passte, das Leben schwer gemacht, und sogar einen Lynchmord sollen sie begangen haben - die Gesellschaft von Edendale ließ keine Kritik zu und war eben ein ganz besonderer Haufen. Tja, und das wars dann auch schon, unsere Heldin dreht durch, ihr Mann beginnt in Edendale zu regieren (eigentlich aber der Geist von Mutter Mixen ihrem Tom), und Schluss. Keine Geistereffekte, kein Blut, kein T & A, nix, rein gar nix. Da ist ja das Komödienstadl mit der Geschichte um den Brandner Kaspar und den Boandlkramer schauriger als dieser Dreck. Es wird wohl ewig dauern, bis mich die zwei EUR, die mich dieser Dreck in der Leihe gekostet hat, nicht mehr reuen... Lasst ja die Finger davon!

So, bis demnächst, und hoffentlich mit etwas positiveren Reviews...

Euer Lonewolf Pete               


Offline JasonXtreme

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    Also zumindest CARGO fand ich überraschend gut :D aber danke für die bombigen Reviews :D wieder drei Filme vor denen ich dank Dir bewahrt bleibe
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    Offline Ketzer

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      also Ghost of Edendale ist definitiv Grütze  :uglylol:
      Can you tell my ghost
      That he doesn't belong here anymore
      Find another host
      'Cause this is my soul, my soul