Planet TerrorVorwort:Durch einen glücklichen Zufall (2 TV-Spielfilm/Senator Gewinnspiel-Karten) kam ich gestern in den Genuss, mir nun auch schon den zweiten Teil des
Tarantino/
Rodriguez Projekts
Grindhouse anzusehen. Knapp 2 Monate vor dem Deutschen Kinostart lief
Planet Terror gestern im Frankfurter Cinestar Metropolis als Special Preview – und der Flight hatte 2 Karten.
Gregor (Masterboy) wurde noch eingepackt und Matze (EvilEd84) hatte sich ebenfalls irgendwie eine Karte erschlichen.
Es wurde ein verdammt geiler Kinoabend der sich schon beim Einlaufen in das Kino ankündigte…es gab gratis Popcorn sowie ein gratis Getränk…und es lag eine angenehm aufregende "Vor-Vor-Preview Atmosphäre" in der Luft. Nach dem für mich genialen
Death Proof hatte ich zugegebenermaßen gefährlich hohe Erwartungen an
Rodriguez Fun-Zombie-Splatter Part des
Grindhouse Doublefeatures. Ich saß in meinem Kinosessel, fachsimpelte noch etwas mit den beiden Kumpels, lies in Gedanken noch einmal die zweite Hälfte von
From Dusk Till Dawn vor meinem geistigen Auge ablaufen und dann wurde auch schon das Licht im Saal gedämmt…
Inhalt:Ist genauso wie bei
Death Proof recht schnell erzählt und dürfte bei der Vergabe der Oscars 2008, für das bestes Drehbuch, leider chancenlos sein…
Anfangs ist alles etwas undurchsichtig und das Grauen schleicht sich auf leisen Sohlen in eine typische Amerikanische Kleinstadt. Ein Experiment geht schief bzw. durch eine Schießerei mit Leutnant Muldoons (
Bruce Willis) Männern wird ein Gas freigesetzt, welches die Menschen in eine Art Zombies mutieren lässt. Im weiteren Verlauf findet sich eine bunt gemischte Gruppe zusammen – unter anderen die Go-Go Tänzerin Cherry (
Rose McGowan) welche später als Beinprothese ein Maschinengewehr an ihren Unterschenkel verpasst bekommt (krank, total krank – aber ultragenial), ihr obstruser Ex-Freund und Automechaniker Wray (
Freddy Rodriguez), der nicht minder obstruse "hodensammelnde"
Biochemiker Abby (
Naveen Andrews), J.T. (
Jeff Fahey) Besitzer eines schmierigen Restaurants der auf der Suche nach der perfekten Barbecue Sauce ist, sowie sein Bruder Sheriff Hague (
Michael Biehn). Hinzu kommen noch die Doktorin Dakota Block (
Marley Shelton) auf der Flucht vor ihrem betrogenen, mutierten und mordlüsternden Ehemann William Block (
Josh Brolin), der schusselige Deputy Tolo (
Tom Savini), Earl McGraw (
Michael Parks) sowie die Babysitterzwillinge Electra & Elise. Zusammen versuchen sie sich gegen die umherschlurfenden Zombies zur Wehr zu setzen…und das mit allem was sie zu bieten haben…
Meinung:Was soll ich bloß schreiben? Kritikpunkte gibt es eigentlich nicht viele. Wenn ich jetzt mal das Negative am Anfang rauspicken müsste, dann fällt mir im Moment nur die Tatsache ein, dass vor dem Film nur einer der vier Faketrailer - "
Machete" (
Robert Rodriguez) - gelaufen ist. Ultracooles Teil aber wirklich sehr sehr schade, dass dem Deutschen Publikum – zumindest im Kino – nicht alle Faketrailer gezeigt werden. Da muss man wohl auf die DVD(s) warten…
So und ansonsten kann ich eigentlich nur positives Berichten. Wen die
Tarantino typischen endlos langen Dialoge in
Death Proof genervt haben (mich nicht!), der kann aufatmen – es gibt sie hier nicht. Warum auch? Es ist ja ein Film von
Rodriguez!
Optisch – was das Gindhousefeeling angeht – wurde der Film sogar noch mit mMn deutlich mehr Dropouts, Tonfehlern, Kratzern oder "cigarette burns" (mitsamt Filmriss) versehen. Dennoch hat
Tarantinos Part die Nase vorn, was Kameraeinstellungen und Bilder - welche eher das schmuddelige 70er/80er Grindhouse Feeling rüberbringen – angehen. Nicht falsch verstehen, Optisch ist
Planet Terror superb! Sei es nur das geile Setting oder die wirklich überaus gelungene Musikuntermalung. Da kommt zweifelsfrei sofort Atmo auf und man fühlt sich sofort an Filme wie
Return of the Living Dead,
Re-Animator,
Braindead (es splattert wirklich ganz groß und die Gedärme, Gliedmaßen sowie das literweise vergossene Blut gehen anscheinend niemals aus) oder natürlich
From Dusk Till Dawn erinnert.
Rodriguez ist mMn eine perfekte Hommage an die alten Horrorfilmchen gelungen, gewürzt mit einer kräftigen Prise absurdem Humor. Man kann sagen, am Ende kommt ein hochwertiger Funsplatter mit gehörig fiesen und perfekten Effekten, skurrilen Einfällen und Charakteren, hohem Tempo, vielen technischen Schmankerln wie z.B. Schnitt & Kamera, unzähligen Zitaten (
From Dusk Till Dawn,
Desperado,
Kill Bill,
Return of the Living Dead…) sowie einer – besonders durch die Musik (
Carpenter like) – gelungenen Atmo heraus! Der Gastauftritt von
Tarantino ist ebenfalls super genial und sein Ableben eine meiner Lieblingsszenen. Auch der Junge im Auto ist ganz groß
und J.T. (
Jeff Fahey - genial) mit seinem versifften Barbecue eigentlich in jeder Szene lustig. Die Autofahrt bei der mit einem Laster alles aus dem Weg gesplattert wird ist ebenfalls mehr als nur sehenswert und macht einfach nur Spaß ohne Ende. Ich könnte jetzt noch unzählige Sachen mehr aufzählen aber das solltet ihr Euch einfach selbst im Kino ansehen und vor allem genießen…
Fazit:GENIAL! Mehr fällt mir zu Planet Terror eigentlich nicht ein.
Tarantino hat mit
Death Proof ordentlich vorgelegt und die Messlatte ziemlich weit nach oben geschraubt,
Rodriguez hat mit
Planet Terror mindestens mal gleichwertig nachgezogen. Man kann die beiden Filme natürlich nicht miteinander vergleichen, da sie inhaltlich einfach viel zu unterschiedlich sind, aber ich kann guten Gewissens sagen, dass sie sowohl als Doublefeature
Grindhouse als auch als Einzelgänger absolute Meilensteine des phantastischen Films und eine perfekt gelungene Hommage an das Thema Grindhouse geworden sind! Verdammt, ich will mehr davon
Planet Terror Death Proof (
hier (klick) geht's zu meinem
DP Review)