Rob Zombie's HALLOWEEN (Halloween 9) - hätte nicht wirklich sein müssen...

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Offline nemesis

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    Daran merkt man wieder, dass man alt wird...Danielle Harris ist in meinem Hinterkopf immer noch die kleine Tochter von Bruce Willis in Last Boy Scout...und sie ist jetzt auch schon 30...


    Offline nemesis

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      Fuck, Titten, Blut, Fuck.


      Subjektive Kamera hinter einer Maske. Mord. Demaskierung. Hoppla, ein Kind...
      So hat das 1978 bestens funktioniert. Michael war böse, wenn nicht sogar das Böse an sich. Warum? Das hat niemanden interessiert, denn das Grauen, das man in keine Schublade stecken kann, ist das größte Grauen.
      Nun allerdings, in Zeiten, in denen die Erklärwut Hollywoods uns sogar noch erzählen muss, dass dem armen Leatherface mal der Schnuller geklaut wurde, ist das anders.

      Eine schlimme Kindheit hatte er, der kleine Michael. Sein Vater ist ein Assi (Forsythe darf mal wieder die Sau raus lassen), seine Mutter "Tänzerin" (Moon diesmal überraschend natürlich und neben Dee Wallace die einzige weibliche Figur mit Ansätzen von Charakter), seine Schwester 'ne Ho und seine Mutschüler fies. Als Ausgleich für sein Seelenheil meuchelt klein Michael gern mal Tiere. Doch als es ihm mit den Mitschülern zu bunt wird, zieht er deren Anführer gepflegt einen neuen Scheitel mit dem Ast. Später muss auch seine Familie dran glauben (bis auf Mom und die Baby-Sister). Und so landet er in der Anstalt, wo Dr. Loomis (Malcolm McDowell, der sich Mühe gibt...aber er ist kein zweiter Pleasence) versucht, Zugang zu finden.
      "Erinnerst du dich an die Nacht?"
      "Süßkram, juhuu."
      "Die Morde?"
      "War ich nicht, ätschi-falätschi!"
      ...oder so ähnlich.
      Es wird viel rumpsychologisiert, und unterm Strich bleibt: Michael ist Böse. Für diese Erkenntnis hatte Carpenter deutlich weniger Zeit gebraucht.
      So sitzt Michael lange Jahre in seiner Zelle, bastelt Masken wie bekloppt, und er wächst ebenso (Nun isses Tyler Mane, der Ajax aus Troja). Bis eines nachts zwei assige Wärter meinen, eine Insassin in seinem Zimmer rapen zu müssen. Übrigens eine ebenso ausgewalzte wie unnötige Szene, Zombie steht offenbar darauf, Frauen leiden zu sehen. Jedenfalls verteilt Michi eine Runde Kopfschmerzen, macht noch Danny Trejo platt und sich 'nen schönen Abend. Und um an seinen Overall zu kommen, stört er sogar Ken Foree beim Kacken.

      Scout Taylor-Compton ist 18. Und sie verleiht der Rolle der Laurie Strode das Profil eines zehn Jahre alten, abgefahrenen Sommerreifens. Selten war mir eine Hauptfigur dermaßen scheissegal. Sie nervte gleich von Anbeginn mit ihrem Frühstücksgefingere. Aber wahrscheinlich muss das heute so sein. Ihre Freundinnen sind keinen Deut besser. Fuck, Kicher, Trallala, Fuck. Ja, und dann taucht so langsam Michael auf, maskiert und grantik wie eine alte Katze. Die erste Hälfte des Psycho-Backgronds kann man nun getrost vergessen, denn das brauchen wir jetzt nicht mehr. Von nun an werden Männer platt gemacht und Frauen ebenso (nur etwas mehr Zeit lässt man sich bei letzteren). Ficken, Fuck, Bier, tot. Okay, bei Danielle Harris fast Ficken, Fuck, Fuck, Kreisch, Kriech, Kreich, tot. Wenigstens durfte sie ihre Hose anlassen. Hatte sie sicherlich vertraglich festhalten lassen.

      Nun, schließlich tauch Loomis auf, und das ewig lange Finale dümpelt vor sich hin. Und wenn Laurie einem nicht so egal wäre, hey, es hätte sogar spannend sein können! Ein kurzer Anflug von Menschlichkeit bei Michael gegenüber Laurie, aber das war's auch schon. Was genau er nun von ihr wollte, who cares. Rennen, stolpern, rennen, stolpern...schießen, umfallen...aufstehen und wieder von vorne. Ein Showdown statt derer zwei hätte es hier auch getan. Und Loomis ging es hier dann auch nicht mehr gut. Michael final auch nicht mehr. Und Laurie irgendwie auch nicht, und sie tut, was die Frauen in diesem Film am besten können: Kreischen.

      Naaaja. Schön, dass die Themes des Originals verwendet wurden. Und nett, Brad Dourif mal wieder zu sehen.Und Udo Kier. Und Trejo. Oder gar Sid Haig. Aber der Film ist da am besten, wenn er das Original kopiert...und dafür braucht man ihn nicht. Die viel zu lange Einführung, die letztlich über den Haufen geworfen wird, und der Zwang, ums Verrecken ordinär sein zu müssen, nervt auf Dauer. Es wundert einen fast, dass hinter der Maske nicht ein gelegentliches dumpfes Fuck erklingt.

      Motherfucker.
      « Letzte Änderung: 08. Dezember 2007, 12:11:22 von nemesis »



      Offline nemesis

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        Paul Verhoeven hat Rob Zombie zumindest eines voraus: er kann Scheisse polieren (siehe Showgirls).  8)

        Na ja, die Optik von Halloween fand ich jetzt weder gut noch schlecht. Ich sag mal durchschnittlich. Aber zumindest nicht wirklich aussergewöhnlich und besonders. Aber vielleicht konnte ich mich da auch nicht so recht drauf konzentrieren, vor lauter fuck motherfucker fuck me fuck you fuck bitch pussy fuck.

        Haha! Scheiss ins Bett!


        Offline nemesis

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          Belassen wir es jetzt einfach mal dabei. Er hat hier mindestens mal so vielen Leuten gut gefallen wie er Leuten hier schlecht gefallen hat.

          Wieso belassen? Ist doch schön, wenn man da dran rumdiskutieren kann. ;)
          Robs Halloween polarisiert halt arg, das ist doch auch schon mal was. Entweder findet man ihn total (oder zumindest ziemlich) gut, oder halt unwürdig (oder gar Makakenkacke). Für mich ist es halt so, als hätte jemand an ein unter Denkmalschutz stehendes Haus gepinkelt. In meinen Augen ist Carpenters Original zu sehr "Klassiker". Und nur, weil z.B. ich elendig enttäuscht war, nehm ich dir doch noch lange net die Butter vom Croissant, Fluglotse. :)
          ...bei THhE2 dann schon eher... ;)
          Und Haus der 1000 Eichen und The Devil's Mischwald hab ich ja auch im Regal stehen, so groß ist der Hass auf Zombie dann auch net.