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Themen - Lonewolf Pete

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Nicht zuletzt wegen der rassigen Caroline Munro (wir kennen sie aus "Dracula jagt Mini-Mädchen" aus dem Jahre 1972, in dem sie ihren schlanken Hals Christopher Lee zum Vampirkuss darbot) musste ich mir diesen Klassiker dieser Tage nochmals reinziehen - wobei die US-Originalfassung von Bild und Ton genauso wenig überzeugen kann wie die deutsche DVD, auf die man wohl lediglich die olle Videotheken-VHS-Fassung gebannt hat, ohne auch nur im Entferntesten an ein Remastering zu denken. Dennoch - für Fans des Old School Slashers ist dieses Filmchen ein nettes Kleinod. Es stammt aus dem Jahre 1986, als sich bei der Teenie-Hatz die Killer noch richtig den Kopf zerbrachen, wie originell sie denn nun ihre kreischenden Opfer um die Ecke bringen könnten. Damals gab es zwar schlechtere Schauspieler als heute (die Kids stammten wohl so manches Mal aus der Theater-AG irgendeiner High School, so hat man den Eindruck), aber sie waren mit Spaß bei der Sache und kreischten sich richtig die Seele aus dem Leib. Damals war es üblich, dass die Mädels zeigten, was sie unter der Bluse hatten - was heute allenthalben für einen High School-Slasher nicht mehr zwingend nötig ist, und die SFX waren noch mit der Hand gearbeitet. Die Maskenbildner gaben sich alle Mühe, die blutige Hetzjagd wurde mit einer Synthesizer-Musik unterlegt, bei der jeder Horrorfilmer von seinen Kollegen irgendwie abkupferte, ohne vor Gericht zu landen, und die Verfolgungsszenen fanden nicht vor einer Blue oder Green Screen statt. Ja, damals...

Im vorliegenden Falle haben wir es mit einer Geschichte zu tun, die so manchen Slasher-Freak durch ihre Behäbigkeit abschrecken dürfte. Sie kommt nur langsam in Gang, und es dauert fast zwanzig Minuten, bis wir endlich merken, wer denn jetzt zum späteren potenziellen Killer aufgebaut wurde. Dann begegnen wir den Schülern einer High School Klasse einige Jahre später wieder, als sie - natürlich kaum gealtert - in der inzwischen längst zum versifften Abbruchhaus verkommenen High School zum Klassentreffen zusammenkommen. Doch sie sind nicht allein...denn plötzlich schleicht ein unheimlicher Killer durch die Gänge, der mit Till Eulenspiegel - Kappe und grausliger Gummimaske sein Gesicht verbirgt und so nach und nach allerlei grausame Spielchen mit den Schulkameraden und -innen spielt.

Klar, der Streifen ist Schema F - an Jason und Michael Myers kommt eh nix ran - aber die Morde sind okay, die FX sind auch nicht übel, und neben dem schlechten Bild (mitunter sehr schlecht ausgeleuchtet) und dem miesen Tod ist nur der (für mich) enttäuschende Showdown das einzige Manko an dem Streifen. Würd's ein Remake geben, würde man da wesentlich tiefer in die Blut-und-Schmerz-Kiste greifen. Aber Caroline Munro ist süß wie eh und je, und da kann man schon mal über so manches Ärgernis hinwegsehen und sich anderthalb Stunden lang am Anblick der süßen Schwarzhaarigen ergötzen. And why not?

Wenn ihr also über die alte Videotheken-VHS stolpern solltet oder gar die DVD, riskiert ruhig mal einen Blick und lasst euch zurückversetzen in längst vergangene wunderschöne Slasher-Zeiten...



Übrigens - der Film zog zwei Pseudo-Fortsetzungen nach sich, die mit diesem Streifen natürlich nix zu tun hatten. "Cutting Class" - aka "Todesparty II" spottet jeder Beschreibung und ist eine filmische Baldrian-Überdosis, wohingegen "Terror Train" aka "Monster im Nachtexpress" aka "Todsparty III - Terror Train" ein Kracher ist, der eine wunderbare Jamie Lee Curtis als Scream Queen zu bieten hat und einen David Copperfield am Anfang seiner Karriere. Auch dort gehts um eine Klassenfeier, allerdings in einem Zug, und ein böser Killer in Groucho Marx-Maske dezimiert die Mädels und Jungs, bis ihm Jamie Lee Curtis die Maske vom gesicht reist. Von allen "Todesparty" - Teilen ist "Monster im Nachtexpress" mit Abstand der spannendste und beste.

Der Lonewolf Pete
   

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Reviews / CENTIPEDE! - Tierhorror in Bollywood
« am: 07. April 2008, 03:15:16 »


Keine Sorge, die Inder bieten uns hier nicht etwa eine schmachtvolle Liebesgeschichte mit ein paar durchgeknallten heiligen Kühen, sondern ein paar Amerikaner bieten uns Tierhorror mit einigen Indern, die lediglich als Staffage gelten, um dem Film einen Hauch von Exotik zu verleihen.

Da begeben sich also eine Handvoll junger Menschen aus jenem Land, dessen Bewohner im Umgang mit blutrünstigen monströsen Viechern bestens erprobt sind, zu einer Höhlenkrabbeltour ins Heimatland der Göttin Kali. Das ganze soll als Abschlusstour und letzte gemeinsame Unternehmung ihrer Clique dienen, denn einer der Jungs will in wenigen Wochen heiraten. Seine Ex ist auch mit von der Partie, was das Unternehmen noch erschwert, denn ihr neuer Boyfriend ist auch ein Cliquenmitglied und sehr eifersüchtig. Nachdem also nun alle Fronten geklärt sind, begibt man sich unter Führung eines ortskundigen Inders in unwirtliches Gebiet, um dort in ein Höhlensystem einzusteigen, das noch kaum erforscht ist. Ja, aber hat sich was mit jungfräulichen Kraxellöchern... tief unten erstreckt sich nämlich ein ehemaliger Bunker der indischen Armee, und dort sind Dutzende von Fässern mit irgendwelchem ungesundem Zeugs verborgen. Wir erprobten Horrorfilmfans - insbesondere die Tierhorror-Fans unter uns - wissen aber, dass solche Fässer irgendwann mal auslaufen und irgendwelches Viechzeugs an dem Dreck schlabbert und dann mutiert. Und so erwartet unsere amerikanischen Freunde dann eine unheimliche Begegnung der unangenehmen Art - denn sie machen die Bekanntschaft eines Mutantenviechs, das es bisher im Film noch nicht gab - der Hundertfüßler...

Doc Savage, der legendäre amerikanische Pulp Fiction Hero, hat schon in einem seiner Romanabenteuer mit ihnen gekämpft, und nun sind also amerikanische Jugendliche dran... der Hundertfüßler, der in den Tiefen der Höhlen getrost zu riesigen Dimensionen anwachsen konnte, will ihnen den Garaus machen. Ja, und weil das ein besonders garstiges Getier ist, entwickelt jedes seiner Körperglieder ein Eigenleben, nachdem man ihn fein säuberlich in der Mitte zerteilt hat, und eine Hundertfüßler-Mama kreucht da auch noch rum...

Das mag sich zwar interessant anhören, ist aber wirklich nur befriedigend für Freunde des Sub-Genres Tierhorror, die vor gar nix zurückschrecken und keinerlei Ansprüche stellen. Denn das Monstrum und seine Ableger in diesem Streifen wirken, als wären sie von den Schnitzern der Augsburger Puppenkiste hergestellt worden. Da hätte man denn doch mit CGI Effekten wesentlich mehr erreichen können. Die Darsteller traben planlos durch das Höhlensystem und lassen sich fressen (ziemlich blutleer, das Ganze), und am Schluss dürfen die Pyrotechniker noch das restliche Geld verpulvern. Ach ja, ein paar tumbe Inder rennen auch da rum und sehen mit ihren Gewehren und Uniformen aus, als hätte man sie direkt aus einem Phantom-Comic der 50er Jahre entliehen.

Somit hatte man zwar eine tolle Idee für einen Monsterfilm, der hätte gut werden können und richtig spannend, der aber letztlich das Publikum nicht annähernd zufriedenstellen kann. Schade drum.

Der Lonewolf Pete 

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Reviews / THE WICKEDS - DAS BÖSE LEBT... leider...und wie !
« am: 03. April 2008, 01:43:49 »


Das Böse lebt - in der Tat! Und zwar nicht auf Erden, sondern im Olymp der Filmschaffenden, wo es sich immer wieder erdreistet, uns Horrorfilmdurstige mit solchem Bodensatz des Genres zu quälen!

Aber ein Film, in dem der schwabbelige Porno-Opa Ron Jeremy nach durchzechter Nacht mit Gevattern Jack Daniels und Jimmy Beam lustlos seinen ungekämmten Charakterkopf in die Kamera (welch ein Hohn für den Apparat, der diesen Film abgekurbelt hat) hält, kann eigentlich nur schlecht sein...

Das wird einem spätestens in der 2. Minute klar, als ein mit mehreren jungen Leutz besetztes SUV vor der Kamera vorbeiflutscht und man das Gefühl hat, dies sei der Anfang eines Pornofilms aus den 70ern und Papa Ron würde jetzt gleich den kleinen Ronny auspacken und losrammeln. Aber mitnichten - das SUV taucht gleich in der nächsten Szene wieder auf, diesmal wird uns ein Blick ins Innenleben gegönnt - Köpfe der Protagonisten pappen quasi an der Linse, sodass sie oben und am Kinn abgeschnitten sind. Und das geht den ganzen Film so. Aber der Hammer kommt gleich jetzt, als die Blondine auf dem Rücksitz durch die Windschutzscheibe schaut und sagt: "He, was ist das da vorne? Ein Auto?"

Ja...äh... nur: WO??? Wo soll denn die verdammte Karre sein, die das Blondchen entdeckt hat? Dem Zuschauer bleibt sie verborgen, denn just in diesem Moment rollt sich der Kameramann von seiner Assistentin runter (nur so kann man sich die Kameraführung erklären) oder einen neuen Joint, denn wir sehen kein Auto, sondern - Baumkronen !!!! Dann machts "Woooosh", die Kamera ruckt nach unten, als sei dem DP der Joint in den Hosenschlitz gefallen oder die Assistentin hat sich mit eiskalten Fingern seines besten Stücks bemächtigt, und wir erhaschen gerade noch das Dach eines vorbeiflitzenden Autos. Ja, richtig, ein Auto sah die Blondine doch...

Oioioioioi...was ein Schmarrn. Das Bild wirkt, als habe man in Ermangelung entsprechenden Budgets eine uralte Videokamera aus den 80ern aus einer ollen Kommode auf einem verstaubten Speicher rausgekrustelt oder Ron Jeremy hat eine seiner ollen Pornokameras entstaubt und mitgebracht. Danach wurde dann der Film gedreht, auf Video umkopiert und von da dann auf DVD gezogen. Nur wer in den 80ern mit zwei unterschiedlichen Videorekordern einen Film umkopiert hat, weiß, wovon ich rede - denn da war die Bildqualität so wie in diesem Streifen. Da kommen ja direkt Nostalgiegefühle auf!

Nostalgie pur gibts auch bei der darauf folgenden Szene, als Ronnypopper Jeremy mit seinem Buddy am hellichten Tag im grellsten Sonnenscheine und begleitet vom gar fröhlichen Zwitschern der Vögelein auf den umliegenden Trauerweiden antrabt, um auf dem nahe gelegenen Gottesacker die letzten Ruhestätten zu plündern. Blöd ist halt, dass er dabei das Grab eines seltsamen Gesellen öffnet, der weder verwest ist noch sonderlich gesund ausschaut - irgendwie grün im Gesicht und gekleidet in einen samtigen Umhang, den er wohl dem ollen Grafen Dracula stiebitzt hat. Kaum haben Ronneman und Kumpel den gräflichen Leichnam um ein gülden Halskettchen erleichtert, tun sich Abgründe auf - das heißt, für den Zuschauer sind es Abgründe - für Ronny  sind es Gräber, und aus diesen steigen Zombies! Jaaa, und wie man das bei Mama Romero ihrem Schorsch gesehen hat, staksen die übern Friedhof, und selbst die nackige Zombiemaus darf nicht fehlen. Dann erhebt sich Draculas Kuseng aus der Grube und fletscht die Zähne - bestimmt stört ihn das Gezwitscher der Vögelein auf den Trauerweiden. Tja, und dann verschanzt sich Ronny Rammler mit den Jugendlichen in einem alten Landhaus am Rande des Friedhofs, in dem man erwartet, jeden Augenblick auf Norman's Mama aus "Psycho" zu stoßen. Und dort geht's dann an die altbekannte Belagerung - Zombies draußen im hellen Sonnenscheine, angeführt vom durchlochten Blutsauger (der ums Verrecken nicht zu Staub zerfallen will, der Schlingel), und drinnen vor Angst schlotternde Teenies und ein zum Stinken gelangweilter alter Ex-Pornohengst.

Ja, Leute, da blutet selbst dem eingefleischten Zombie-Fan das Herz im Leibe. Ich erinnere mich an einen Satz im Posting zu dem Film "Outpost" an anderer Stelle hier. Wie hieß es da? Zitat: "Wenn Zombies mitspielen, kann ja fast nix mehr schief gehen" Zitat Ende.  :uglylol:

Ja. Stimmt. Fast. Aber nur fast.

Wenn ihr filmsüchtigen Zombies demnächst in die Leihe stolpert und euch die Tante in der Leihe diesen Schmarrn aufschwatzen will - hey, dann beißt sie einfach. Selbst Knast kann nicht schlimmer sein als dieses Machwerk.

Der Lonewolf Pete 
 

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Als Fan von Jeff Fahey, der schon immer eine solide Bank gewesen ist, kam ich an diesem Slasher nicht vorbei, auch wenn die Story Null Acht Fuffzehn ist und wie in so zahlreichen Slashern immer wieder neu aufgewärmt wird - aber eigentlich ist es mit diesen Slasher-Stories wie mit gutem, englischem Tee - selbst wenn er mehrmals aufgebrüht wird, schmeckt er immer noch nicht unbedingt schlecht.

Diesmal geht es wieder um eine Schule - und zwar ein katholisches Mädchenpensionat im Staate New York, das eines Nachts Schauplatz eines mörderischen Dramas wird, in dessen Verlauf ein Großfeuer in der Schule ausbricht und 30 Mädchen das junge Leben kostet. Fünf Jahre später kehrt die Schülerin Nell, die damals im Mittelpunkt der Geschehnisse stand, mit drei ehemaligen Schulkameradinnen, die sie damals ständig gepiesackt hatten, einem deutschen Filmregisseur, einer Filmproduzentin und einem Parapsychologen an den Ort der grausamen Ereignisse zurück, um einen Dokumentarfilm zu drehen und die Geschehnisse von einst zu bewältigen. Die örtliche Bevölkerung, allen voran die Eltern, die damals eine Tochter verloren hatten, sind empört ob des Filmprojekts und werden gar handgreiflich - und als sich das Filmteam in dem alten Internat häuslich niedergelassen hat, schleicht plötzlich unversehens eine mittels Regenkutte unkenntlich verkleidete Gestalt durch die nächtlichen Flure der Schule, und bald blitzt die Klinge eines Messers im fahlen Licht des Mondes, und das große Sterben beginnt...

Abgesehen davon, dass wir dies alles irgendwie schon kennen, entführt uns der Streifen zurück in die 80er, in denen unfreundliche Zeitgenossen wie Jason Vorhees und Michael Myers Teenager gemeuchelt haben und in Filmen wie "Prom Night" oder "Blutiger Valentinstag" vermummte Killer kreischende Teenager durch dunkle Flure hetzten, um sie anschließend immer dann um die Ecke zu bringen, wenn sie sich in Sicherheit wähnten oder eine Verschnaufpause gönnten. Und das geschieht auch hier. Ein Horror-Thriller, der gänzlich ohne Splatter auskommt, dafür aber in einem mehr als halbstündigen Katz-und-Mausspiel auf einen spannenden Showdown mit dem üblichen Ende hinführt. Die Darsteller geben ihr Bestes, werden aber von Jeff Fahey allesamt übertroffen. Das Schlechteste an diesem Srtreifen (und für mich das Einzige, was ich auszusetzen habe, wenn man mal von fehlendem Blut und fehlenden leckeren Nackedeis absieht) ist die miserable deutsche Synchro, die dermaßen unter aller Sau ist, (was erwarten wir sonst von den DVD-Leuten von MiB, die wieder mal so viel wie möglich gespart haben) dass man den Film nur in der englischen Originalfassung ertragen kann. Da aber funktioniert er und bietet eine spannende Teeniehatz alter Schule, die für anderthalb Stunden angenehme Thrillerspannung sorgt.

Nix Besonderes, wahrlich, aber angenehme Unterhaltung auf jeden Fall, und wenn man bedenkt, dass man den Streifen schon für schlappe Zwo-Fuffzig kriegt, ist das Geld für garantiert nicht langweilige anderthalb Stunden gut angelegt. Da gabs aber schon viel, viel Schlechteres...

Der Lonewolf Pete

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Das ist ein Film, den die Horrowelt und der verwöhnte Slasher-Fan nun wirklich nicht gebraucht hätte - der absolute Tiefpunkt des Genres. Der Lonewolf Pete hat mal wieder tief in die Jauchegrube des Horrorgenres gegriffen, und zwar bis zu den Schultern.

Denn was uns hier vorgesetzt wird, ist so ziemlich das Allerletzte: Ein Lesben-Slasher offenbar von Lesben mit Lesben für Lesben gedreht. Ohjeohjeohjeohje... da kann der Slasher-Fan nur traurigst den Kopf schütteln und sich allmählich wirklich wundern, wie manche Leute irgendeinen Produzenten dazu bringen, für solch einen Scheißdreck Geld beizusteuern. Aber da Lesben nun mal offenbar zusammenhalten, dürfte dann auch eine oder mehrere Damen der anderen Fakultät für die Übernahme der Produktionsrechnungen verantwortlich zeichnen.

Nein, ich hab weder was gegen Lesben und gegen Schwule, aber wogegen ich was habe ist, dass man für diesen Streifen offenbar keine halbwegs gut aussehenden Dykes gefunden hat. So tummeln sich hier mit die hässlichsten Frauen, die ich je in einem Horrorfilm gesehen habe, um sich von einem - wieder mal - irren Killer, der aus der Anstalt - wieder mal - entflohen ist und dessen Identität - wieder mal - erst kurz vor Schluss gelüftet wird, abmurksen zu lassen. Die Morde sind vergleichsweise harmlos und unterbrechen eigentlich nur ewig langes Gesülze über Beziehungskisten zwischen den Frauen, gewürzt von zwei eher schlecht inszenierten Lesbensexszenen.

Da lädt die Oberlesbe Susan ihre lieben Freundinnen, mit denen sie allesamt was hatte und die untereinander auch die Matratzen glühen und die Schamlippen vibrieren ließen, auf einem Campingplatz in einem amerikanischen Nationalpark (der bisweilen wie der australische Busch anmutet) ein, um dort ihren Geburtstag zu feiern. Die erste Ex von der Hex' erwischt es schon auf der Anfahrt. Und so nach und nach folgen dann die anderen Damen, ein rundes halbes Dutzend an der Zahl, die allesamt über die Klinge springen. Nun begibt es sich aber, dass der Hetero-Stecher der einen Tussi, die vorgibt, straight zu sein und dennoch den Schlafsack von Susans Lieblings-Ex wärmt, dem Frieden und den Treueschwüren seiner potthässlichen Holden nicht traut und den Damen in die Büsche folgt, wo er alsbald den Löffel auf sehr unangenehme Weise reichen darf. Überhaupt bleiben dann nur noch zwei Mannsbilder übrig, ein Redneck-Jäger und ein Privatdetektiv, der den Killer jagt. Die tappsen dann - wie's im Lesbenfilm nun mal so ist - mit ihren großkalibrigen Ersatzschwänzen der Marke .357 Magnum durch die Wildnis und haben absolut keinen Plan, bis sie, getreu Susans Motto: "Men not wanted", ins Nirwana der sexsüchtigen und ach so sexhungrigen und ekelhaften Hetero-Männer eingehen.

Alles in allem ein gähnender Langweiler, dessen Ende zudem sowas von beschissen ist, dass man wirklich den Machern sämtliche Slasher-Baddies, von Jason bis Michael Myers, an den Hals wünschen möchte. Gottseidank ist der Streifen - bereits im Jahr 2002 gedreht - bislang nur in England erschienen und wird dort als Slasher im Stil des großen Sean S. Cunningham-Klassikers angekündigt. Welch ein blanker Hohn! Sollte je ein deutscher Anbieter so dämlich sein, mit diesem kruden Machwerk hierzulande Kohle machen zu wollen, rate ich euch, die Scheibe weiträumig zu umfahren und lieber zum 1313sten Mal einen Freitag der 13. Slasher anzuschauen. Da habt ihr mehr von. Garantiert. Und ich wünsch mir jetzt auch was: Nämlich, dass uns weitere Abfallprodukte dieser Art künftig erspart bleiben mögen. Make a wish - it will come true. Hoffentlich.

Der Lonewolf Pete


 

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Reviews / LAKE DEAD - Kein idyllischer Ferienort...
« am: 23. März 2008, 02:00:40 »


Passend zur Osterferien-Reisewelle hier ein neuer Backwood-Slasher:

Als der olle Großpapa allzu unsanft das Zeitliche segnet, erfahren drei Schwestern, die sich mehr schlecht als recht durchs teure amerikanische Leben schlagen, dass sie Grandpa's Motel geerbt haben. Klar, dass man sofort auf den naheliegenden Gedanken kommt, den alten Schuppen zu verhökern und mit dem Erlös endlich seinen Lebensstandard ein wenig zu erhöhen. Also macht man sich der eindringlichen Warnung des versoffenen Papas, mit dem man inzwischen auch verkracht ist, mit Wohnmobil samt einigen Kumpels und Freundinnen auf den Weg ins amerikanische Hinterland, um die geerbte Hütte in Augenschein zu nehmen und schon mal einer Wertschätzung zu unterziehen. Empfangen wird man von der Hausdame, einer alten Schabracke, die zwar freundlich tut, aber wie der Zuschauer schon längst weiß, eine ganz schön garstige Redneck-Hexe ist. Tja, und weil in amerikanischen Filmen dorten, wo Redneck-Hexen ihr Unwesen treiben, auch ein paar entstellte, debile und sadistisch veranlagte Zeitgenossen vom Schlage eines Leatherface nicht fehlen dürfen, werden die jugendlichen Camper alsbald gehörig dezimiert und im wahrsten Sinn des Wortes zurechtgestutzt. Mit den beiden überlebenden Erbinnen hat unsere Backwood-Oma aber was ganz besonderes vor, und das gefällt den Schwestern ganz und gar nicht...aber da hilft auch kein Kreischen, kein Bitten und kein Flehen: Oma bleibt eisern und wartet kettenrauchend auf das, was ihre missratenen Söhne mit den beiden Erbinnen so anstellen werden...

Das alles klingt nach unglaublich harter Kost und ist in Wirklichkeit lediglich ein kleiner, leidlich spannender Backwood-Thriller, der außer ein paar splattrigen Kopfschüssen mittels Zwölfer Schrot keine nennenswerten Splatterszenen vorzuweisen hat. Vielmehr bietet der Streifen dann eben die obligatorischen, wenn auch recht zufriedenstellend agierenden Teenies, von denen eine sich auch nicht zu schade war, sich für den Regisseur zu entblättern, und eine Geschichte mit Wendungen, die wir aus unzähligen anderen ähnlich gelagerten Filmen bereits kennen. Der Kaufpreis von fast 18 EUR für die uncut-Fassung ist entschieden zu hoch angesetzt für ein paar blanke Tittchen und zwei Coladosen voller Filmblut. Zudem fragt man sich gleich beim ersten Mord, obgleich er recht drastisch in Szene gesetzt ist, wieso da solch eine Sauerei veranstaltet wird, wenn es bereits bei SOKO Kitzbühl im ZDF vorgemacht wurde, dass selbiger Mord viel sauberer und mittels Isolierband viel brutaler vonstatten gehen kann... Aber die Amis schauen ja kein deutsches Fernsehen, sonst hätten sie sich dort bestimmt was abgucken können und ne Menge Geld gespart, was für eine Indy-Produktion sicherlich ein durchschlagendes Argument gewesen wäre.

Anschauen sollte man sich das Filmchen ruhig, wenn man Backwood-Fan ist und alte Scheunen und Hütten liebt, aber da reicht ein Weg zur Leihe völlig - für einen Kauf wäre bei dem Preis das Geld rausgeworfen. 

Der Lonewolf Pete

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Reviews / Passend zum St. Patrick's Day: Die LEPRECHAUN - Filme...
« am: 08. März 2008, 15:32:25 »
Nachdem ich kürzlich die letzten zwei Teile der LEPRECHAUN - Reihe bekommen hab, erschien es mir passend zum bevorstehenden St. Patrick's Day angebracht, hier mal diese schon legendäre Horrorfilmserie mit einem ausführlichen Review zu würdigen. Viele von euch kennen Leprechaun bereits aus verstümmelten TV-Fassungen und ebenso geschnittenen Videoveröffentlichungen, aber die ungekürzten Fassungen sind es durchaus wert, einen zweiten Blick zu riskieren.

Beginnen wir also mit LEPRECHAUN - jenem Film, in dem erstmals der kleinwüchsige, knapp über drei Fuß große (oder kleine) Darsteller Warwick Davis in der Rolle der Titelfigur auftrat und damit zu Ruhm und Ehren gelangte. Gleichzeitig schuf er mit dieser Darstellung eine der beliebtesten und bekanntesten Figuren des modernen Horror-Kinos und drückte ihr einen unvergleichlichen Stempel auf. Heute würde man bei einem Remake mit großer Wahrscheinlichkeit einen völlig am PC generierten Kobold in den Film hineinpappen, aber vor 15 Jahren musste sich Warwick Davis noch stundenlang in die Maske setzen, um sich liebevol zu dem gar nicht so sympathisch aussehenden Zwergen-Fiesling umgestalten zu lassen. Maskenbildnerisch ist die Figur ein kleines Meisterstück, und Warwick Davis' Schauspielkunst verleiht der Figur einzigartige Züge.

Worum geht es im Leprechaun? Na, um den legendären Kobold der irischen Sage. Der haust bekanntermaßen in den Wäldern und wurde einst vom König berufen, die Goldschätze des Königreiches gegen böse Eindringlinge und Langfinger zu schützen. Eigentlich aber ist der Leprechaun nix anderes als die Kölner Heinzelmännchen, er ist nämlich Schuster und seine Aufgabe war es einst, die Menschen der irischen Insel mit Schuhwerk zu versorgen und dieses auch immer schön zu pflegen. Doch die Sage berichtet auch, dass am Ende des Regenbogens ein Topf voll Gold auf den armen Schlucker wartet, der dorthin gelangt, und dass dieser Topf voll Gold von einem Leprechaun bewacht wird. Nun sind diese Kobolde durchaus den Menschen wohlgesonnen - aber schwarze Schafe gibts es überall. Und so verwandelte Drehbuchautor und Creator Mark Jones den Kobold kurzerhand in die Personifizierung des kleinwüchsigen Bösen und machte aus dem liebenswerten Männlein einen garstigen Gartenzwerg, von dem weder ein Lächeln noch irgendwelche guten Taten zu erwarten sind. Da der Leprechaun auch immer zu Streichen aufgelegt ist, arten diese bei der Filmvariante des Gnoms dann zu gar schmerzhaften Lehrstücken für die Menschenwesen aus.

Und so lässt Mark Jones also in den 90er Jahren den Leprechaun auf die amerikanische Menschheit los:



Im ersten Teil der Horrorsaga macht der Giftzwerg der schönen und blutjungen Jennifer Anniston (die damals noch gar nicht daran dachte, mal mit Brad Pitt Bett und Tisch zu teilen) das Leben schwer. Die zieht nämlich mit ihrem Pappich aufs amerikanische Land, wo es von Taranteln wimmelt und man noch in Holzhäusern lebt, die ein Wirbelsturm von der Stärke einer "Emma" mühelos ins Lummerland wehen würde. Was Jennifer aber nicht ahnt ist, dass der Vorbesitzer des besagten trauten Heims einem Leprechaun das Gold stiebitzt und den Zwerg in eine Kiste gesperrt hat, wo der Kleine über Jahre hinweg versauert ist. Und sauer - das ist genau das richtige Wort für den Zwergen-Oppa. Jennifers geistig zurückgebliebener Kumpel lässt - wie es das Schicksal nun mal so will - den Zwerg frei, und der begibt sich flugs auf die Jagd nach seinem Gold. Das Säckchen mit den Goldmünzen haben Jennifer und ihre Freunde natürlich längst gefunden... aber dummerweise hat der Einfaltspinsel der Truppe ausgerechnet die letzte Münze verschluckt. Zu Zeiten von "Saw" hätte man nun genüsslich gezeigt, wie der Zwerg mit den Händen den Magen des Menschen durchwühlt, aber damals war man noch nicht so weit und begnügte sich mit herausgerissenen Augäpfeln - ein Running Gag, der in keinem der folgenden Leprechaun-Streifen fehlen darf. Für die Menschenkinder beginnt nun ein verzweifelter Kampf ums Überleben und gegen eine Kreatur, die man nur mittels eines vierblättrigen Kleeblatts erledigen kann. Nun ja, ganz so einfach ist es nicht, wie wir wissen, denn wer von uns schon mal versucht hat, einen Glücksklee in einem Kleefeld zu finden, der weiß, dass es leichter ist, am FKK-Strand von St- Peter Ording einen Schatz zu finden...

Ganz offensichtlich hat der Film ein Manko, das ihm und der weiteren Serie wohl schwer zu schaffen machte - er war nicht ernst genug für einen Horrorfilm. Bisweilen lacht man sich schief über den Leprechaun und die ganzen versteckten Anspielungen, die erst beim mehrmaligen Anschauen offenbart werden. Der Film demontiert nicht nur das Horrorgenre, sondern auch die heile Welt der amerikanischen Familie, wie Kinogänger und Fernsehzuschauer sie kennen und lieben. Und so funktioniert der Leprechaun als ironische Verulkung des Genres und verschiedener Klischees amerikanischer Kultur bestens. Als eigenständiger Horrorthriller aber fehlt ihm der nötige Ernst.

Nachdem der Leprechaun im ersten Teil bezwungen worden war, entführt und der nächste Gnomenfilm ins alte Irland zu Zeiten von "Es war einmal"... Denn dorten hat sich der Giftzwerg ein gar lieblich Mägdelein auserkoren, das er zu ehelichen gedenkt. Deren Papa aber macht ihm einen Strich durch die Rechnung, was er mit dem Leben bezahlt. Nun muss der Gnomenmann wieder tausend Jahre warten, bis er ein Mägdelein ehelichen darf - und das soll eine Nachfahrin der Braut aus dem Märchenland sein. Die lebt natürlich in God's Own Country, und dort in der Stadt der Engel, wo sie sich mit ihrem Freund mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Durch die Unachtsamkeit eines Trunkenbolds öffnet sich aber das Tor zurm Reich des Leprechauns, und der macht sich sofort daran, seine Braut zu finden, zu entführen und mit ihr alsbald ein paar kleine Leprechauns zu zeugen. Doch ganz so weit kommt es gottseidank nicht - denn die Braut gerät zwar in die Klauen des kleinen Mistkerls, aber leider kommt dem auch ein goldener Schilling aus der Schatzkiste abhanden - und was ist für einen Leprechaun viel wichtiger als Liebe? Na, der schnöde Mammon natürlich. Und so beginnt die Hatz nach dem gelben Edelmetall aufs neue. Wieder hinterlässt der Leprechaun eine Spur aus Blut und Gewalt, wieder bereitet ihm das Töten eine diebische Freude, und wieder nimmt der Film die amerikanische Gesellschaft aufs Korn. Geschäftemachen um jeden Preis, Romantik und Ehre, und die Gallanterie der Amerikaner, in Not geratenen Damen zu  Hilfe zu eilen - all dies wird auf köstliche Art und Weise demontiert.



Da man diesmal auf bekannte Darsteller weitgehend verzichtete, musste man natürlich eine neue Komponente mit ins Spiel bringen, und so waren diesmal die für einen Horrorfilm obligatoprischen nackten Brüste zu sehen. Damit war natürlich endgültig Schluss mit lustig, jedenfalls was ein jugendliches Publikum betraf.

Nachdem man den garstigen Gartenzwerg nun bereits zweimal unsanft um die Ecke gebracht hatte, brauchte man eine Möglichkeit, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Erprobte Horrorleser wissen spätestens seit John Sinclair, dass immer dann, wenn gar nix mehr hilft, ein geheimnisvolles Amulett oder Medaillon herhalten muss. Und so trabt also eines Nachts ein abgebrannter einarmiger Bandit in Las Vegas in eine Pfandleihe und verscherbelt für 20 Dollar einen zu Stein erstarrten Leprechaun, der ein goldenes Medaillon um den Hals hängen hat. Die Warnung des Alten, ja nicht das Medaillon zu berühren, ist angesichts des zu erwartenden Gewinns schnell in den Wind geschlagen, und so sieht sich der Pfandleiher gleich darauf dem bösen Giftzwerg gegenüber, der ihm erst diverse Körperteile abbeißt und ihm dann den Garaus macht. Das ist der Zeitpunkt, als ein Student in den Laden stolpert und dort eine Goldmünze findet - die letzte, die dem Leprechaun noch abhanden gekommen ist. Mit dieser Münze, so erfährt der Schüler, kann man sich jeden Wunsch erfüllen. Er sprengt also erst mal die Bank am Roulette-Tisch, ehe die Münze munter Besitzer-wechsel-dich spielt und der Leprechaun wie wild und furchtbar giftig den jeweiligen Besitzern hinterher eilt, um sie abzumurksen und sein Gold zurückzukriegen. Der Film wartet diesmal mit allerlei Unappetitlichkeiten auf und nimmt die schillernde Welt der Casinos von Las Vegas, die dortigen Zaubershows von Siegfried & Roy & Co., sowie den Schönheitswahn und das amerikanische Kommerzfernsehen und auch den Horrorfilm ganz gewaltig auf die Schippe. Auch diesmal geizt eine Blondine nicht mit ihren Reizen, und so erfährt die Saga um den Zwerg einen vorläufigen blutigen Höhepunkt.



Und damit wurde es dann dem Kobold auf der Erde zu eng, und weil gerade ein unglaublicher Science Fiction Boom herrschte und Darth Vader, das Alien und böse Klingonen die Menschheit im Visier hatten, verlagerte man die nächste Geschichte ins 21. Jahrhundert. Dort ist unser böser, kleiner grüner Freund ein böses,  kleines grünes Männchen, das die amerikanische Minen-Federation auf einem goldreichen Planeten um etliche Milliarden Dollars erleichtert hat... Also schickt man ein Forschungsschiff mit einer Horde Marines an Bord in die unendliche Tiefe der Galaxien, um das Alien zu finden und unschädlich zu machen. Ja, die Marines werden es schon richten, denkt man sich, aber mitnichten. Denn sie haben es nicht mit einem Alien zu tun, sondern mit einem Leprechaun! Und der Giftzwerg hat nicht nur Gold, sondern auch eine goldene Prinzessin im Schlepptau. Die will er zu seinem trauten Eheweibe machen, den Schwiergpappa abservieren und selbst auf den Thron steigen (danach soll die Holde dann auch das Zeitliche segnen). Allerdings retten die Marines die Prinzessin und holen sich damit den Leprechaun an Bord des Schgiffes, wo der Kobold alsbald wieder mit seinem garstigen und gar nicht lustigen Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Auf der Strecke bleiben neben diversen Marines auch die Alienfilme, die Terminator-Filme, das Science Fiction Genre, die Ekelmonsterfilme und das amerikanische Vertrauen in die Fähigkeiten ihres überlegenen Militärs. Am Köstlichsten aber ist die überzogene Darstellung eines Wissenschaftlers, der mit deutschem Akzent redet und rumtobt wie weiland Adolf Hitler vor seinen Generälen. Auf das berüchtigte Bärtchen hat man allerdings verzichtet und ihm stattdessen eine Glatze verpasst. Die Dialoge sind teilweise zum kreischen und auch hier macht sich eine Dame obenrum frei, was allerdings nur als zusätzliches Schmankerl zu werten ist. 



Dazu gibts noch Blut, Ekeleffekte, einen super Aliengag und einen tollen Schlussgag. Was will der verwöhnte Horrorfan mehr?

Es dauerte ein paar Jahre, und dann krabbelte der Leprechaun erneut aus der Mottenkiste. Denn die "Massafackas", Gangsta", "Niggas" und "Mammas" und was sonst noch so in der Szene rumkraucht, hatten sich einen Platz auf der Leinwand, die fortan "The Hood" hieß, erobert. Das konnte doch ein Leprechaun nicht unkommentiert lassen, und so tauchte der Kobold im fünften Teil in "Tha Hood" auf. Wir befinden uns in den 70er Jahren, und Ice-T mit Afro-Perücke und karierten Schlaghosen findet den versteinerten Leprechaun, der wieder das Medaillon umhängen hat, zusammen mit einer Schatztruhe. Er klaut nicht nur die Klunker, sondern auch eine goldene Flöte, die ihm zu ungeahntem Erfolg verhilft. Den Leprechaun grabscht er gleich mit und stellt ihn bei sich im Büro in einen Glastank. 30 Jahre später ist der Mann zum King of the Hood aufgetsiegen. Da schlappen drei rappende Homeboy-Hosenscheißer in sein Revier und klauen die goldene Tröte und auch gleich das magische Banner-Medaillon, was den Leprechaun aus seinem unfreiwilligen Schlaf erweckt.



Jo, Mamma, alsbald haben die Mothas nix mehr zum facken, die Gangstas kriegen eins gehörig aufs Maul, die Mammas verkriechen sich kreischend und die Niggas wissen gar nicht mehr, was aus ihrer Welt geworden ist. Denn der kleine grüne Giftzwerg ist eine hundgemeiner "bad Mo-Fo", der den Ghetto Kids so richtig einheizt. Offenbar war es den Machern des Black Cinema ein Bedürfnis, ihr eigenes Kino auseinanderzunehmen, denn hier wird wirklich keinerlei Zurückhaltung geübt. Blaxploitation der 70er, Gangsta Movies, Rap, Hip Hop, das typische Black Cinema, die Gesellschaft der Afro Amerikaner und ihre Religiösität, und natürlich abgefahrene Actionfilme werden hier durch den Kakao gezogen, dass es dem Zuschauer eine ebensolche Freude ist wie Warwick Davis, der zum fünften Mal seine Paraderolle spielt.

Und weil das Black Cinema noch schwärzer, noch härter geworden ist, nur diesmal mit mehr Rhythm & Blues, kriegen es im sechsten und vorläufig (???) letzten Teil der Serie auch wieder Ghetto Kids mit dem Kobold von der grünen Insel zu tun. Diesmal findet eine junge Mamma, die völlig abgebrannt mit ihren Freunden zu überleben versucht, die Schatzkiste des Kobolds, der vor einem Jahr von einem farbigen Priester just an dieser Stelle in die Hölle geschickt worden war. Da sich die Goldmünzen in der Kiste immer wieder erneuern, wenn die Truhe leer ist, können die Kids sich endlich mal ein einigermaßen angenehmes Leben leisten. Das allerdings gefällt weder dem Leprechaun, der alsbald zur fröhlichen Hatz bläst, noch den ortsansässigen Drogen-Gangstas, die sich ungern in die Suppe spucken lassen. Und auch diesmal fetzt der Giftzwerg gehörig um sich, Gliedmaßen werden ausgerissen, Körper durchbohrt und zahlreiche Splattersequenzen reichern die Geschichte an, die inzwischen zu einer "No-Shit" - Story geworden ist.


     
Der Kobold verzichtet diesmal auf seine sinnigen und makabren Reime und auch der Humor wurde zugunsten eines ziemlich langen hochdramatischen Showdowns zurückgenommen - dies ist ohne Zweifel ein Versuch, den Leprechaun dahin zurückzulenken, wo er hätte beginnen sollen und nie wirklich war - ins Horrorfilm-Genre. Dennoch zerpflückt der Zwerg auch diesmal das Black Cinema, die amerikanischen Ghettos, die Welt der Afro Americans und die Handy-Gesellschaft, und macht natürlich auch vor den gängigen Hasch-Klischees nicht halt, die vor vielen Jahren von den Kiffer-Chaoten Cheech & Chong ins Leben gerufen worden waren und im Black Cinema immer noch fest verankert sind. Der Film wartet mit attraktiven Black Mammas auf, von denen eine zu einer richtig derben "Bad Mamma" wird, verzichtet abllerdings auf Titten, was bei einem solchen Film eher verwundert. Das Ende ist so gestaltet, dass man direkt daran ohne jede Probleme eine stimmige Fortsetzung basteln könnte, es aber nicht unbedingt muss.

Für mich ist der Leprechaun eine der originellsten Figuren des modernen Horrorfilms und zugleich stellen die Filme für mich ein absolutes Vergnügen dar, denn sie nehmen weder sich selbst noch diverse Genres des amerikanischen Kinos überhaupt ernst. Alles in allem respektloses, ironisches und makabres Horrorfilmvergnügen mit großartiger Makeup-Arbeit und vielen, vielen Gags, die in der originalfassung noch viel besser rüberkommen als in der Synchro. Da kann man nur hoffen, dass der Kobold auch in den nächsten Jahren sein Unwesen treiben darf. Das walte nicht Hugo, sondern St. Patrick...

Der Lonewolf Pete



 

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...erregt derzeit die Gemüter sowohl im In- als auch im Ausland. Während das 2006 in Frankreich erschienene Buch von französischen Kritikern hoch gelobt wurde, raufen sich die deutschen Literaturpäpste und ihre Kollegen die Haare und verreißen das Buch als abscheuliches Machwerk, dessen Held in "Blut, Sperma, Fäkalien und Leichen" watet. Man attestiert dem Autor gar eine sadistische Ader und sagt ihm nach, er hätte beim Schreiben des Buches seine sexuellen Triebe ausgelebt.

Nun erscheint das Buch also auf deutsch, mit satten 1408 Seiten ein Mammutroman, in dem die fiktive, in Ich-Form erzählende Gestalt eines SS-Offiziers so ziemlich allen Verantwortlichen des Holocaust von Hitler bis Eichmann gegenübertritt und sogar selbst an der Vernichtung der Millionen von Juden teilnimmt, wohl um sich am Leid der Opfer aufzugeilen, wenn er nicht gerade seine Schwester vögelt oder sich sonstigen sexuellen Ausschweifungen hingibt. Der "Held" des Romans schafft dabei das Unmögliche - er taucht an JEDEM Schauplatz irgendwelcher Massenerschießungen oder Hinrichtungen und in JEDEM Vernichtungslager auf und ist maßgeblich an so ziemlich allen überlieferten bzw. nachgewiesenen Massakern der Nazis beteiligt. Zeitlich ist das zwar gar nicht möglich, aber schriftstellerische Freiheit macht es möglich.

Die einen sagen, es sei der beste Holocaust-Bericht (wenn auch teilweise fiktiv) aller Zeiten. Die anderen sagen, es ist ein abartiges, krankes Buch, dessen Held - und damit der Autor - sich am Mord an den Juden ergötzt und befriedigt.

Sicherlich aber wird sich über kurz oder lang auch die Filmindustrie dieses Buches annehmen - insbesondere im Zeitalter der immer härteren Rape & Torture Porns dürfte das nicht ausbleiben - und es steht dann zu befürchten, dass der daraus resultierende Film das Buch auf eine eine bloße Aneinanderreihung aufs drastischste graphisch dargestellter Nazi-Verbrechen reduziert.

Egal, aus welchem Grund man sich für das Thema interessiert - sei es nun aus Recherchegründen oder aus politischem oder Geschichts-Interesse (und ein paar perverse, sadistische, kranke Leser dürfte es auch geben, die sich dran aufgeilen wollen) - ich denke, an dem Roman selbst kommt man auch hierzulande nicht vorbei. Immerhin DARF der Roman hierzulande veröffentlicht werden, was vor zehn Jahren undenkbar gewesen wäre. Die Tatsache aber, dass eine deutsche Veröffentlichung dieses literarischen Genocids überhaupt ermöglicht wurde, dürfte auch eines befürchten lassen - das Buch wird sehr wahrscheinlich in der deutschen Fassung an bestimmten, zu schlimmen oder plakativen Stellen, erheblich zensiert sein.

Ja, auch ich werde den Roman lesen. Aber ich werde warten, bis ich die englische Fassung bekomme (Französisch versteh ich ja nicht) und dann davon ausgehen kann, dass ich zumindest eine zensurfreie Kopie in Händen halte. Denn auch bei einem solch zwiespältigen Roman gilt - wenn ich mir schon dieses Machwerk (das ich vielleicht auch als abartig empfinden werde, wer weiß?) antue, dann lasse ich mir garantiert nicht vorschreiben, was ich davon lesen darf und was nicht.

Wir müssen einfach abwarten, wie der Roman wirklich wirkt - aber was meint IHR zu solch einem Roman? Ein Skandal oder ein notwendiges Werk? Ein Roman, der seine Berechtigung hat oder eher nie hätte veröffentlicht werden sollen? Ein Stoff, der verfilmt werden sollte oder lieber ein Tipp für Hollywood, die Finger weg zu lassen... ein literarischer Skandal oder eher nicht?

Bin mal gespannt...

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Reviews / VAMPIRE HUNTER - verdammt guter Independent-Vampirfilm
« am: 17. Februar 2008, 02:12:54 »


Was die junge Mutter und treusorgende Ehefrau Rebbeca dazu bewogen haben mag, sich nächtens auf den Straßen einer Kleinstadt in Her Majesty's Own Country rumzutreiben, werden wir nie erfahren. Als sie nach einem brutalen Überfall jedenfalls aufwacht, liegt sie in einer Body Bag und ist zu einer Vampirin geworden. Damit sie aber unter Kontrolle gehalten werden kann, krallt eine Organisation von Vampirjägern die Blutsaugerin und werkelt mit genetischen Tricks an ihr rum, um sie zu einer der ihren zu machen - eine Vampirjägerin, die genetisch manipuliert ihresgleichen jagt und ihnen den Garaus macht. Das geht auch eine Weile gut, bis eine andere Geheimorganisation Rebbeca als Werkzeug benutzen will. Um den übermächtigen Vampir Hugo zu vernichten, soll sie im Auftrag der Hexe Madeline das legendäre Hexenhammer-Buch der Hexenmutter Kathania beschaffen. Nur mit dessen Hilfe kann Hugo zerbröselt werden. Und während sich Rebbeca und der trottelige Hexerich Edward durch die Reihen der gegnerischen Vampire metzeln, ahnen sie nicht, dass ein unbarmherziges Schicksal bereits die Weichen für sie gestellt hat...

Also, abgesehen davon, dass dieser britische Independent-Streifen so ziemlich jedes Klischee des Vampirfilms bemüht und eine ordentliche Prise schwarzen Humors beimischt, ist das einer der besten Indy-Horror-Streifen, die ich je gesehen habe. Da stimmt wirklich nahezu alles: Die Schauspieler sind mit einem Elan und einer Euphorie bei der Sache, wie man es selten erlebt hat; die Special Effects sind aufwändig - verglichen mit anderen Indy-Productions - und man hat sich hier sichtlich Mühe gegeben, nicht zu billig zu wirken. Die Dialoge sind nicht dümmlich und erzählen wirklich was, manchmals sind sie gar humorvoll. Die Vampire FX sind geil - zähnefletschende Blutsauger in Nahaufnahme. Mit Blut wird auch reichlich rumgespritzt, wenn auch keine Splatterorgie daraus geworden ist - zum Glück, kann man da nur sagen. Nur die Hauptdarstellerin ist etwas zu herb und nicht wirklich ein Hingucker. Dazu kommt dann noch, dass dies ein Indy-Film ist, bei dem die Kampfszenen (die Vampirjägerin hat sich bei Buffy die Martial Arts Künste abgeguckt) wirklich routiniert inszeniert sind. Dazwischen wuselt eine unglaublich dicke, verfressene Vampirin rum, die zusammen mit einem Liliput-Vampir für schwarzen Humor sorgt, und überhaupt gilt, dass der Film sich selbst und die Darsteller bzw. deren Charaktere recht gelungen auf die Schippe nimmt. Ein weitere Pluspunkt für den Film ist die Tatsache, dass sogar Stephanie Beacham, eine der Grande Dames des britischen Kinos, sich nicht zu schade war und den Film nicht zu schlecht fand, um in dieser Geschichte mitzuspielen.

Ich hatte einen Riesen Spaß bei diesem Streifen, den ich als eine Hommage an das Horror- und Actionkino sehe (sogar Ninjas werden bemüht). Die Macher scheinen hier wirklich verschiedenen Filmgenres zu huldigen, und das ist ihnen gelungen. Die Hardcore-Horrorfans werden von dem Streifen allerdings enttäuscht sein, aber für Vampirfilm-Fans wie mich ist er ein Muss und wird wohl in meiner Sammlung bleiben. Aber die Hauptdarstellerin hätte ruhig ein wenig süßer und mehr sexy sein dürfen und auch etwas mehr Haut zeigen dürfen. Dafür sollen die Macher im Nachhinein vom Nachtmahr geplagt werden. Aber nur ein klein wenig, denn sie sollen ja noch ein paar solcher Streifen runterkurbeln.

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Und noch mal Andrew Stevens - diesmal steckt der B-Picture-Prinz, der offenbar wie weiland Alfred Hitchcock in jedem seiner Filme eine Gastrolle haben muss, Wesley Snipes in eine Tarnuniform, drückt ihm eine schallgedämpfte MPi in die Hand und schickt ihn nach Tschetschenien, um dort ein paar bösen Rebellen den Garaus zu machen. Die haben nämlich einen Atomreaktor in ihre Gewalt gebracht, der von einem amerikanischen Expertenteam abgebaut werden soll. Die Rebellen nehmen das Team als Geiseln und wollen den Reaktor wieder aktivieren, um somit ihre eigene kleine Atombombe in der Hand zu haben. Snipes, der mal wieder den Besten der Besten gibt, wird zusammen mit einer Abteilung Rangers in die Walachei geschickt, um den Reaktor für eine Bombardierung aus der Luft zu markieren und die Geiseln zu befreien. Aber bald müssen die amerikanischen Helden erkennen, dass ihnen das gleiche blüht wie so manchem amerikanischen Westmann vor 150 Jahren, der ein Indianerlager besuchen wollte - rein kommt man immer, aber rauskommen ist nicht so einfach... Als dann auch noch die Geiseln tot sind und die Ranger in eine Falle gelockt werden, ist es mit Wesleys Geduld endgültig vorbei. Jetzt muss er das Schlimmste verhindern, denn der Reaktor ist bereits in Betrieb und wenn er bombardiert wird, löst dies unter Umständen einen dritten Weltkrieg aus... Für Wesley Snipes beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit...

Wer auf Militäraction steht, wird hier bestens bedient. Die Pyrotechniker und die Leute mit den Platzpatronen durften sich hier so richtig austoben. Da wird geballert und gestorben, was das Zeug hält, und  es kracht und zischt an allen Ecken und Enden. Mittendrin hechelt der schweigsame Wesley Snipes durch den russischen Wald und durch ausgebombte Ruinen und meuchelt, was ihm vor die Flinte kommt. So lieben wir Action-Fans unsere Helden, und das, was wir lieben, bekommen wir hier auch. Der Streifen ist nix Besonderes, weil man nach den ersten 20 Minuten bereits weiß, dass da was faul ist in Mütterchen Russlands Wurstküche, aber die Darsteller machen ihre Arbeit gut und die actionreiche Handlung ist solide inszeniert. Alles in allem ein kurzweiliger, bleigespickter Actionkracher mit tapferen amerikanischen Helden in Uniform, die mal wieder einem Teil der Welt den Arsch retten. Und was will man mehr?

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Nachdem Kevin Sorbo betreits in "Walking Tall: Payback" mit seinen müden Knochen und seinem wettergegerbten Gesicht so richtig als Sheriff auf die Pauke hauen durfte, gibt er jetzt im dritten teil der Walking Tall Reihe nochmals alles - diesmal legt er sich mit einer bande mexikanischer Drogenschmuggler an, die seinen Zorn erregen, weil sie seine Freundin mal eben wegpusten. Als sich das FBI unfähig zeigt, die Dreckskerle in den Knast zu schicken, nimmt unser Meister die Sache selbst in die Hand und schickt die miesen Brüder gleich dahin, wohin sie gehören: In die heißeste Zone hinterm Fegefeuer links.

Sorbo ist sicherlich kein Action-Star, der die Schauspielbegabung mit Löffeln gefressen hat, aber in diesem routiniert von B-Picture-Prinz Andrew Stevens (dem Sohnemann von Actrice Stella Stevens und Ex-Mann von "Charlie's Engel" Kate Jackson) produzierten Actionkracher gibt er doch alles, was in ihm steckt. Herausgekommen ist dabei ein annehmbares, durchaus unterhaltsames kleines Action-Filmchen, das auf rund 90 Minuten nicht langweilig wirkt, eine nette Folterszene aufweist und ein diverse Fights und Schießereien, und nur ein Manko hat - diese verflixten rasend schnellen Schnitte, wie sie in letzter Zeit so in Mode gekommen sind und die mich schon bei Walker Texas Ranger unsagbar genervt haben. Ansonsten hat mir das Teil Freude bereitet, aber ein meisterwerk ist es nicht geworden, und es ist so voll gepackt mit Klischees, dass es auch keinerlei Überraschungen gibt. Letztlich dürfte der Film jedoch nur Action-Fans richtig Freude bereiten, die sich die selben Klischees auch mal ohne Probleme in zehn verschiedenen Filmen anschauen können.

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Reviews / SKINWALKERS - Werwolf-Gülle-Ballerorgie
« am: 11. Februar 2008, 02:00:20 »


Sie sind Rocker. Sie sind abgrundtief böse. Und sie brauchen das Blut der Menschen, um zu überleben. Denn sie sind - Werwölfe!

Die Indianer nennen sie Skinwalker, und ein Indianerstamm hat sich seit Jahrhunderten jener Werwölfe angenommen, die nicht ganz so böse sind und lieber ein menschliches Leben ohne Blutgier führen wollen. Alle 13 Jahre, wenn der Vollmond sich am 13. Geburtstag eines Jungen, der aus der verbindung eines Indianers mit einer Weißen hervorgegangen ist, blutrot färbt, kann das Blut dieses Jungen um Mitternacht die Werwölfe von ihrem Fluch erlösen und ihnen für immer zu menschlichem Dasein verhelfen. So will es die Legende, so war es immer und so soll es immer bleiben. Doch in diesem Jahr ist alles anders - denn eine Gruppe von Werwolf-Rockern ist ganz und gar nicht erpicht darauf, die wilde Existenz der Bestie aufzugeben. Und so kennen sie nur ein Ziel - der kleine Timothy muss sterben, bevor er seinen 13. Geburtstag erlebt! Und so beginnt eine wilde Hetzjagd durch die Wälder des amerikanischen Westens, und bevor es zum alles entscheidenden Showdown der guten gegen die bösen Werwölfe kommt, hallt das schaurige Geheul  so manchen Skinwalkers zum letzten Mal durch den nächtlichen Forst...

Der Streifen verbindet geschickt eine durchaus spannende Story mit rasanter Action, bei der viel geballert wird, und gute Werwolfmasken miteinander. Der Geifer spritzt, Reißzähne werden gefletscht und die Masken sind so gut wie zu Paul Naschy's Werwolfzeiten. Stan Winston und die Autoren haben ganze Arbeit geleistet und sich sichtlich Mühe gegeben, die Werwölfe nicht ins seichte komödienhafte a la "American Werwewolf in London" abdriften zu lassen. Was den Film aber von anderen Streifen wie "Underworld" unterscheidet, ist die Atmosphäre. Die Actionsequenzen - zum Beispiel die erste Schießerei in einer amerikanischen Kleinstadt - haben starken Westerneinschlag und erinnern auch stark an die Rockerfilme der 70er. "Werewolves on Wheels" lassen grüßen... Hier haben wir heiße Action-Gülle, die zwar ohne Schocks aber mit guten Makeup-Effekten besticht. Für mich einer der besseren Werwolf-Streifen und daher durchaus empfehlenswert.

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Reviews / WILD COUNTRY - Die schottische Werwolf-Variante
« am: 28. Januar 2008, 13:37:48 »


Wenn mich jemand gefragt hätte, wie ich den Film fand, hätte ich mal wieder geantwortet: "Na ja, landschaftlich ist er gut." Sehr gut sogar - aber eben nur landschaftlich. Denn die schottischen Highlands sind eine Schau und dürften den Fan der britischen Inseln begeistern.

Was allerdings die Geschichte angeht, hält sich die Begeisterung sehr in Grenzen. Die überwiegend debütierenden Darsteller sind zwar gut, aber sie können die beiden großen Mankos des Films nicht retten: Die Geschichte ist zu flach, und die Werwolf-Monster sind einfach nur lächerlich. Dazu gibt es Fehler, die allem, was wir bisher über Werwölfe wussten oder zu wissen glaubten, entgegen läuft: Die rumänische Legende besagt, dass ein Werwolf nachts und bei Vollmond sein Unwesen treibt. Hier trabt er aber sowohl nachts als auch am Tag durch die Highlands, und von Vollmond keine Spur. Dann soll der Sage zuffolge ein Werwolf doch recht scheu sein und Menschen meiden, sofern er nicht Hunger hat. Hier scheint er nur Hunger zu haben. Zudem scheint niemand sich dafür zu interessieren, dass in diesem Abschnitt der Highlands nicht nur Schafe und Rinder, sondern auch Menschen spurlos verschwinden - keine Untersuchungen, keine Polizei, nix. Der örtliche Schäfer, der davon aber sicherlich was weiß und bestimmt auch die Werwolflegende kennt, läuft aber nächtens durch die Gegend, als könnte ihm so gar nix passieren... und so weiter.

Der Aufhänger der Geschichte ist denkbar einfach - eine Gruppe junger Menschen soll einen Orientierungsmarsch durch die Highlands machen und sich dann zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einer Farm mit ihrem Betreuer, einem Priester, wieder treffen. Eines der beteiligten Mädchen leidet unter einem Trauma, weil sie gerade entbunden hat und das Kind zur Adoption freigeben musste. Als die jungen Menschen des Nachts ein Baby schreien hören, gehen sie der Sache nach und finden in einer Burgruine nicht nur den Unterschlupf einer Bestie mit Überresten diverser menschlicher Opfer, sondern auch ein Neugeborenes. Die junge Mutter nimmt sich des Babys an und gibt ihm die Brust. Das passt nun wiederum der Monstermutter nicht, die sich durch die Kids fleischt... und so beginnt für die wenigen überlebenden Jugendlichen eine Nacht des maßlosen Grauens...

Somit dient lediglich das von den Jugendlichen entführte Baby als Aufhänger für die Aggression des Werwolfs und dessen Auftauchen auch am Tag - und das ist schon reichlich schwach. Einzig für Englischfans interessant ist neben der Landschaft somit der schottische Akzent, in dem der Film durchgehend gedreht ist und bei dem man sich mitunter schon konzentriert einhören muss. Wer also Schottland liebt, sollte den Film anschauen. Wer einen ordentlichen Werwolfthriller sucht, ist hier fehl am Platz. Einen Menschen in ein zotteliges überdimensionales und mit Reißzähnen bewehrtes Alf-Kostüm zu stecken, genügt eben längst nicht mehr, um Grauen zu erregen...

Hier zum Vergleich noch das wieder mal gelungenere Original Poster:

 

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...und mit "Mystery" meine ich nicht etwa Geister, Dämonen und Kreaturen der Nacht, sondern die guten, alten Detektiv-Geschichten Marke "whodunit", bei denen man bis zum Schluss nicht weiß, wer der Täter ist.

In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es in den USA eine Romanreihe von Mysteries für junge Leser, deren Helden einmal die Hardy Boys waren, Teenager, die Kriminalfälle auf spektakuläre Weise a la Sherlock Holmes lösten, und eben eine junge Dame namens Nancy Drew. An die 175 verschiedene Romanabenteuer bestand die Dame, mal als Schülerin, mal als Studentin, dann wieder als Reporterin - und jedesmal spielte sie den "Sleuth", den Schnüffler, der irgendein Geheimnis lösen muss. Dabei gerät sie häufig selbst in lebensgefährliche Situationen, die sie aber mit Witz, Spontanität und Ideenreichtum meistert.

In den 50er Jahren gab es Serien und Filme mit Nancy Drew, und in den 70er Jahren gab es gar eine TV-Serie mit Shaun Cassidy, in der die Hardy Boys zusammen mit Nancy Drew Kriminalfälle lösten. Und dann gab es sogar noch PC Spiele. Nancy Drew und kein Ende, und deshalb musste auch ein moderner Kinofilm folgen, der jetzt in den USA rauskam und in Kürze sowohl in England als auch Deutschland auf DVD erscheinen wird: "Nancy Drew - Girl Detective" nannte Produzent jerry Weintraub den Film und schuf damit eine erfrischende Adaption des Stoffes, der einfach nur Spaß macht. Da konnte ich einfach nicht wiederstehen und hab zugeschlagen, als die US-DVD rauskam...

Emma Roberts, Töchterlein von Eric und Nichte von Julia, spielt sie alle, aber wirklich alle an die Wand. Der Teenager mit dem großen und schlagfertigen Mundwerk liefert hier eine wahre Meisterleistung ab, dass man einfach nicht anders kann - mann muss sie mögen!

Die Geschichte spielt nicht in den 30er oder 50er Jahren, sondern in der Gegenwart. Allerdings lebt Nancy und ihr Papa immer noch in den 30er und 50ern, denn sie kleiden sich in der alten Mode und Nancy fährt gar einen blassblauen Roadster aus den 40ern. "Ich mag gerne altmodische Sachen", meint Nancy erklärend. In ihrer amerkanischen Kleinstadt gilt sie als bestes Mitglied der örtlichen Polizei, weil sie immer deren unlösbare Fälle löst, sehr zum Leidwesen ihres Herrn Vaters. Der sucht in LA einen Job und so schwirren Tochter und Paps erst mal gen sonniges California. Dort aber dient die Villa einer unter sehr mysteriösen Umständen in den 70er Jahren umgekommenen Filmdiva als vorübergehendes Domizil. Das Haus, sagt man, sei nicht geheuer. Nächtens schleicht ein unheimlicher Hausmeister durchs Gemäuer, und überall knarren die Dielen. Nancy hat aber Papa versprochen, nicht mehr zu schnüffeln, und so versucht sie, sich die Zeit bis zum Einschlafen mit hochtrabender Literatur wie "Der Beweis ist alles" oder "Handbuch für Fortgeschrittene zum Bauen von Sandburgen" zu vertreiben. Doch das Jagdfieber packt Nancy, als sie erfährt, dass die verblichene Diva einen mysteriösen Liebhaber hatte und eine Tochter gehabt haben muss... und weil das nicht alles genügt, gibt es da noch ein geheimnisvolles Testament, das aber spurlos verschwunden ist. Grund genug also für Nancy, der Sache auf den Grund zu gehen, und mit jedem Schritt treibt sie den Mörder der Diva in die Enge... Dazwischen muss sich Nancy gegen eine Gesellschaft durchgeknallter kalifornischer Kids behaupten, die allesamt die etwas seltsam gekleidete und hyperintelligente Nancy für durchgeknallt halten...

Die ganze Geschichte lieferrt in Anlehnung an die alte Romanreihe und die alten Fernsehserien erfirschende und wirklich köstliche Unterhaltung ab. Emma Roberts spielt die Nancy etwas überzogen, wie sie ständig völlig unschuldig rumhüpft mit ihren Kniestrümpfen, wie das die Teenies der 50er eben getan haben, und dabei aussieht, als könne sie kein Wässerchen trüben. Dabei hat sie's faustdick hinter den Ohren. Für mich, der ein Faible für alte Mysteries hat, ist dieser Film eine gelungene Jugendkrimikomödie, eonfach nur ein toller Spaß, der selbst hartgesottene DVD-Gucker wie euch begeister dürfte - na ja, den einen oder anderen vielleicht. Ich kann nur hoffen, dass Jerry Weibntraub genug eingespielt hat, um mit Emma Roberts noch einen zweiten oder gar dritten Teil zu drehen... Allein das Talent der Darstellerin wäre die Anstrengungen wert. Überdies enthält die Originalfassung sehr witzige, teilweise brillante Dialoge, die wohl in der deutschen Synchro flöten gehen werden...

Unter all den Verfilmungen von Serien und Pulp Fiction Klassikern ist Nancy Drew mal wieder eine der wenigen richtig guten. Also, Augen offen halten und beim Besuch der leihe so gegen Ostern zu mal die Lupe mitnehmen, die auch Nancy immer im gepäck hat, damit ihr den Film nicht überseht...

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Reviews / VERGELTUNG - hammermäßiger Alien-Rachethriller
« am: 19. Januar 2008, 02:54:01 »


Jau, das ist mal endlich wieder ein echt geiler Alienfilm! Hier stimmt alles - von den Darstellern, über das Set bis hin zu den echt gelungenen Makeup- und Creature FX. Dieser Film hat sich seinen Platz in meinem kleinen Archiv redlich verdient.

Die Story fand ich persönlich sehr ansprechend - nicht nur, weil ich Rednecks mag (wenn sie zu den Guten gehören), sondern weil ich eine solche Story noch nicht innerhalb des Genres gesehen habe...
Wir erleben gleich zu Anfang mit, wie drei Rednecks mit Armbrust, Schrotflinte und Stahlketten ausgerüstet durch den nächtlichen Forst streifen - nicht etwa, um für das sonntägliche Wildbret zu sorgen oder einem Big Foot nachzustellen oder im Forsthaus Falkenau einzubrechen... nein, sie jagen ein gräulich Wesen aus einer anderen Galaxie! Jaaa, in den hinteren Wäldern der Vereinigten Staaten krauchen nicht nur Alligatoren, Schneemenschen und irre Killer durchs Gehölz, sondern auch Außerirdische. Und dieser Vertreter besagter Spezies ist gar ganz besonders garstig anzusehen - und es versteht sich von selbst, dass mit ihm nicht gut Kirschen zu essen ist (das Monstrum mag nämlich, wenn überhaupt, nur Fleisch...). Also, da das Himbeertoni-Trio sich nicht gerade oberschlau anstellt, fängt man zwar den ET, aber man trägt auch Blessuren davon. Dann wird das Monstrum, fein säuberlich in Leinwand verpackt, zu Kumpel Wyatt in die Garage geschafft. Der muss erst mal seine hysterische Freundin beruhigen, die irgendwann doch rauskiriegt, was die Kerls in der Garage verbergen (wie Redneck-Mädels nun mal so sind), und prompt unter den Einfluss des Aliens fällt. Daraufhin wird die neugierige Freundin erst mal ans Bett gefesselt und man beratschlagt, was man mit dem Gefangenen tun soll. Denn der hat mit seinen Artgenossen vor 15 Jahren Wyatt und dessen Kumpel entführt, an ihnen rumgedoktort, Wyatt einen Peilsender implantiert und die beiden wieder auf die heimische Erde gespuckt. Und dort verreckte Wyatts Kumpel elendiglich. Nun soll blutige Vergeltung geübt werden - doch das hehre Vorhaben hat einen besonders scharfen und spitzen Haken: Wenn dieses Alien getötet wird, löschen seine Artgenossen die gesamte Menschheit aus... Während man noch unschlüssig debattiert, was denn nun geschehen soll, macht das Alien sich frei und fortan den Rednecks samt Freundin das Leben zu Hölle. Für die kleine Schar beginnt ein gnadenloser Kampf ums nackte Überleben, denn die bösen Cousins des außerirdischen Kotzbrockens sind schon im Anmarsch...

Wahrscheinlich waren die Filmprüfer der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften von Aliens unterwandert und haben Frau Momsen-Engberding oder ihren Nachfolger mal kurz nach Hause geschickt, als sie die FSK-Freigabe für diesen geilen Alienschocker beratschlagten. Und so erhielt ein Film, in dem es ziemlich derb und eklig zugeht, eine FSK-16 (!!!). Das Alien spielt besonders gerne mit Gedärmen seiner Opfer, und auch Blut und Hirn ist mal zu sehen. Ein Mensch löst sich in seine Bestandteile auf, quasi blättert ihm das Fleisch von den Knochen, aber das ist ja alles ganz harmlos. Stattdessen hat man dann beschlossen, lieber dem vergleichsweise langweiligen Geisterfilm "Lost in Darkness" (hier besprochen) eine 18er Freigabe zu geben, weil dort ja keine Gedärme stramm gezogen werden, kein Blut gekotzt wird und keine Gliedmaßen abgetrennt werden, dafür aber Geister ihr Unwesen treiben. Und nach den Vorgaben der Bundesprüfstelle ist rohe Gewalt, die von Aliens ausgeht, nun mal ganz und gar nicht so brutal zu betrachten wie subtile Gewalt, die von Geistern ausgeht - weil Geister waren nun mal früher Menschen, also geht die subtile Gewalt von Menschen aus, und das ist für den Zuschauer viiiel schlimmer als eine Szene, in der ein Alien sein Opfer zerfleischt... Alles klar? Man sollte diese Medienprüfer wirklich mal in eine andere Galaxie schießen und hoffen, dass sie von irgendwelchen Außerirdischen gefunden und als Versuchskaninchen missbraucht werden...

"Vergeltung" hat alles, was das Herz begehrt. Die Darsteller sind großartig, die Makeup-FX sind nur geil, und ich hab mich keine Minute dieser knapp anderthalb Stunden gelangweilt. Das Ende verspricht sogar eine Fortsetzung und ich sag nur - noch ein paar Effekte von dieser Art mehr, vielleicht auch noch das eine oder andere kreischende weibliche Wesen, noch ein klein wenig mehr Action, und ich würd mich wirklich über eine Fortsetzung sehr freuen.

Euch allen sei dieser Streifen wärmstens ans verwöhnte Herz gelegt. Für mich ist er einer der spannendsten und originellsten Alien-Thriller der letzten Jahre (dabei hab ich es mit Aliens gar nicht so...). Der Vergleich mit Blair Witch Projekt auf dem Cover sei übrigens ignoriert - denn die Kameraführung ist wesentlich besser als bei BWP.

Als dann - auf zur fröhlichen Alien-Hatz im Hinterwald...

Der Lonewolf Pete

 

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Reviews / PRISON OF DEATH -Unbefriedigender Knasthorror
« am: 18. Januar 2008, 13:40:39 »


Nein, es ist kein Zombie-Film. Es ist ein Knast-Film mit den Geistern von toten Knackis, mit ein paar bösen Gangstern und ein paar naiven College-Kids, ein paar (übel geschnittenen) Splattereffekten, und viel Gelaber.

Dabei ist die Story nicht mal so schlecht. Da gibt es ein ehemaliges Hochsicherheitsgefängnis in Texas, das einst zum Schauplatz einer blutigen Revolte, von Folterungen, Hinrichtungen und Grasamkeiten der Wärter an ihren Häftlingen sowie der Häftline untereinander wurde. Nach einem Aufstand wurde es geschlossen, aber seither soll es dort spuken. Eine Gruppe College-Kids wollen für ein Schulprojekt einen Dokumentarfilm an dieser ungastlichen Stätte drehen, und just zum gleichen Augenblick sucht auch eine Bande Juwelenräuber nach einem Überfall Zuflucht in den dunklen Gängen des Zuchthauses. Sie alle werden eine Nacht ds Grauens erleben...

Warum sich die ganze Geschichte in ewig langes Gelaber ergeht und nur einige wenige, zwar interessante, aber meiner Meinung nach in der deutschen DVD erheblich beschnittene Splattereffekte und fast gar keine Action bietet, ist mir unverständlich. Da hat man die entsprechenden Charaktere und könnte so richtig die Sau rauslassen, aber man tut es nicht. Da hat man einige leckere Mädels, aber die zeigen nix, kreischen nicht und werden auch nicht durch die Gefängnisflure gehetzt. Da hat man - schlecht dargestellte - Geister der Sträflinge, aber auch sie hätten mehr bringen müssen und wesentlich derber drauf sein können. Man hätte aus diesem Film einen Hardcore - Horror - Torture - Porn machen können, aber leider, leider hat man sich anders entschieden. Und so ist das mit diesem Film so, wie wenn man Erbsensuppe ist, bei der zu wenig Salz beigegeben und die Wursteinlage vergessen wurde. Sie macht zwar satt, aber nicht zufrieden.

Schade drum...

Der Lonewolf Pete   

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Einen kleinen Vorgeschamck, was uns im Jenseits erwarten kann, gibt uns dieser von Fernsehserien-Papst Stephen J. Cannell produzierte TV-Gruseler. Da freut sich die junge Cecilia an ihrem 21. Geburtstag auf eine richtig geile Studentenfete und wird prompt das Opfer von ein paar hinterhältigen, hundsgemeinen Typen, die ihr ne Droge ins Bier kippen und sie auf der Toilette vergewaltigen. Dabei hätten die Kerls doch sowas gar nicht nötig gehabt, laufen ihnen die Mädels doch eh hinterher. Aber sei's drum, die Geschichte braucht einen Ausgangspunkt für ihre völlig abstruse Handlung, und so erwacht Cecilia allein auf dem Klo wieder und macht sich, nachdem sie sich ausgekotzt hat, schier in die Hosen, als sie in der Dusche ihren eigenen leblosen Körper entdeckt. Die Drogen im Bier haben ihr nämlich den Rest gegeben. So, und fortan sucht Cecilia nun nach einem Ausweg aus ihrem Dilemma. Da taucht ihr Geisterfreund Donovan auf, der seit ihrer Kindheit sowas wie ein Schutzgeist für sie war, und eröffnet ihr, dass sie entweder den garstigen Seelenfressern in die Hände fallen und von ihnen zerfetzt wird, oder dass sie in zwei Stunden dieses Haus verlassen und für immer frei sein kann. Sie muss nur Donovan vertrauen. Und so beginnt die fröhliche Hatz treppauf - treppab - und wieder treppauf - und dann in den Keller - und raus aus dem Haus - und rein ins Haus - und wieder raus aus dem... äh... ja, und überall lauern halt die grunzenden Seelenfresser. Dazwischen lernt Cecilia ihre Mama kennen, die bei ihrer Geburt gestorben war und die im Himmel auf sie wartet und ihr immer wieder versucht zu sagen, dass im Haus der Zugang zum Himmel ist. Aber Cecilia hat nur noch wenige Minuten, bis ihre Zeit abgelaufen ist und sie muss, um in den Himmel zu gelangen, die Tür finden und ihren Großpapa noch aus den Fängen der Seelenfresser retten. Und so setzt Cecilia alles auf eine Karte...

Also, dieser Geisterfilm ist zwar mitunter recht atmosphärisch, aber teilweise auch recht verwirrend und im prinzip saublöd, weil alle handelnden Personen Geister sind. Es geht halt nur darum, ob Cecilia nun im Fegefeuer schmoren muss, von den Seelenfressern zerfetzt wird oder zu Muttern und Opa in den Himmel darf. Mehr nicht. Eine typische US-Fernsehproduktion eben, die zwar technisch routiniert gemacht ist und auch gute Schauspieler (und leckere Mädchen, insbesondere Cecilias Freundin) aufweist, aber mehr ist auch nicht drin. Gruselig ist der Streifen nicht wirklich.

ABER - der gruselige Oberhammer ist die deutsche FSK-Freigabe. Wieso hier jemand auf die absolute Schnapsidee kommt, diesen Film, der so blutleer ist wie die Geister selbst - mit einer FSK 18 zu belegen, ist völlig unverständlich. Hier ist nix, aber auch gar nix, was eine 18er Freigabe rechtfertigen würde - kein Splatter, keine Grausamkeiten, die von Menschen oder Dämonen ausgehen würden, keine Zombies, keine Gewalt- und Blutorgien, keine Titten, kein Sex - nix, rein gar nix. Und da pappen diese Idioten einen 18er drauf - also, ich kann da nur den Kopf schütteln. Ich warte noch auf den Tag, an dem sie die "Augsburger Puppenkiste" oder "Dick und Doof" mit einer 16er FSK belegen...

Wieder einmal ist das deutsche Cover wesentlich schlechter als das Original Cover, und deshalb gibts letzteres unten angehängt. Lasst euch also durch diverse Filmbeschreibungen in eurer Leihe (und durch die 18er FSK) nicht irritieren - der Film taugt wirklich nur was fürs Nachtprogramm bei RTL. Und dann bringen die diese geistermär auch noch in der limitierten Steelbook Edition raus -  man fasst es nicht. DAS war denn nun wirklich überflüssig wie ein Herzinfarkt und ist wirklich nur was für Leute, die ausschließlich Steelbooks sammeln und ALLES in dieser Ausführung haben müssen...

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Irgendjemand hat mal hier im Forum dazu bemerkt: (Zitat) "Was'n Scheiß"... (Zitat Ende)

Nun, das kann man jetzt so unterstreichen. Allerdings ist das wiederum der richtige Film für die Gartenparty, wenn die (un)geliebten Verwandten und noch weniger geliebten Bekannten mit ihren nervigen und schon tausendmal zum Teufel und zurück gewünschten Sprößlingen unter dem Jubelgeschrei "Der Eismann ist da!!!" von den Bierzeltbänken aufspringen, sobald das Gebimmel des Eiswagens von Giacomo's Gelati-Palazzo aus der Bahnhofstraße ertönt. Denn da Rache nun mal süß ist, baut ihr einen 100er Flachbildschirm im Garten auf (mein Nachbar macht das bei einem Fußballspiel), versammelt die großen und kleinen Satansbraten vor der Kiste und lasst diesen Film laufen. Ich sag euch voraus, dass Gevatter Giacomo an diesem Tag kein Geschäft in eurer Straße machen wird, und die erschütterten großen Verwandten und Bekannten die verstörten kleinen Verwandten und Bekannten unter den Arm klemmen werden und erbost von dannen zockeln werden. Und schon ist wieder Ruhe und Frieden im heimischen Garten eingekehrt, untermalt vom harmonischen Zirpen der grillen. Vatter kann die Mattscheibe wieder ins Wohnzimmer rollen, die DVD bis zum nächstjährigen Gartenfest einmotten, sich bequem im Liegestuhl zurücklehnen und Muttern am Eis am Stiel lutschen und knabbern lassen...

Dazu taugt der Film. Denn angesichts der unappetitlichen Eisvariationen vergeht einem die Lust auf Gelati. Ansonsten ist es ein gar ulkiges, aber furchtbar bescheuertes und schlechtes Trash-Filmchen, mit einem schlichtweg brillianten Clint Howard (Fernsehfreaks kennen ihn als den kleinen Tollpatsch mit dem Pferdegebiss aus der Serie "Mein Freund Ben"), der diesmal (inzwischen glatzköpfig geworden) den durchgeknallten Bösen so richtig mit Hingabe spielen darf. Was allerdings Leinwandgrößen wie David Warner, Jan-Michael Vincent, Barbara Hershey und Sandahl Bergman in diesem Streifen verloren haben, weiß der Geier. Vielleicht hat man ihnen ja mit Drogen versetzte Eiscreme zum Lutschen gegeben...oder sie mit einem kostenlosen Jahresabo für Giacomo's Gelati-Palazzo gelockt... Und dann tanzt da auch noch ein völlig untalentierter Filmbulle namens Lee Majors II (!!!!!!!!!!) rum - allein dieser Künstlername ist eine bodenlose Frechheit.

Also, wenn ihr handfesten Horror erwartet (der es hätte durchaus werden können), umfahrt diesen Film weiträumig. Wenn ihr die heimische Grillparty vermiesen wollt, dann holt ihn euch. Und wenn ihr Clint Howard mögt, dann müsst ihr ihn euch holen.

Und weil das deutsche Cover schon eine der witzigstens Szenen des Films verrät (ja, deutsche DVD-Anbieter haben halt schon ein Gespür für das richtige Marketing, gell?), häng ich es einfach noch untendran.

Also - der Frühling klopft quasi schon an die Tür, am Samstag gibts 15 Grad, die Vöglein zwitschern, und..."DER EISMANN KOMMT......!!!!!!!!!!"

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Reviews / HELLBOUND - DAS BUCH DER TOTEN - Allerunterste Schublade
« am: 14. Januar 2008, 02:23:04 »


Kann sein, dass bei der Horrorfilm-Flut öfter mal nen Griff in die Kloake drin ist, aber das hier ist wirklich ganz tief reingelangt. Es gibt nur einen, wirklich einen einzigen Grund, diesen SFB-Streifen (Kategorie "So Fucking Bad") anzuschauen - und zwar zwei Einlagen mit Nackedei Sequoia Rose Fuller, die mal offenbart, was sie alles zu zeigen hat und offensichtlich aus der Pornoszene stammt - jedenfalls steht sie auf Handschellen und gepiercte Nippel und hat ständig die Geilheit im ansonsten gelangweilten Gesicht. Für ihr geschätztes Alter von so Mitte 30 sieht die Frau aber richtig gut aus - nur muss man wegen SRF nicht unbedingt diesen Oberschwachsinn anschauen.

Die Kamera ist so schlecht, dass sie glatt von einem deutschen Indie-Filmer stammen könnte. Das Acting? Nicht vorhanden. Die Darsteller sitzen minutenlang rum und schweigen sich an. Ganz zu Anfang gibts ne fünfminütige Szene von einem Paar, das am Strand in einem Zelt Liebe machen will - und da wird kein einziges Wort geredet, nicht mal gestöhnt. Man hört nur das Rauschen des Meeres. Die Minuten werden zur halben Ewigkeit.

Oh Gott, wenn ich nicht vorher ne extra starke Latte gehabt hätte (ich mein damit den Kaffee... :uglylol: ), ich wär glatt eingepennt.

Seid gewarnt vor Filmen der Kategorie Aldi - www.b-horror.com produziert nur solche Oberkacke, und oftmals ist SRF dabei (ich glaube, die ist mit Regisseur-Producer-Schwachmat Jonathan Fuller verbandelt) - wenn die nicht immer ihre Titten zeigen würde, könnte die Firma wohl einpacken. Irgendwie scheint Fuller in der US-Lotterie gewonnen zu haben, denn er überschwemmt mit seinem Rotz die Videoläden in USA und England... (bei uns ist der Streifen von "Best Entertainment" erschienen - und DAS sagt jetzt ja wirklich alles...)

Wenn ihr diesen oder weitere Filme dieser Fuller-Firma seht, ergreift bloß schnell die Flucht - und betet, dass euch SRF nicht einholt wie ein Succubus und euch mit ihren Reizen dazu bewegt, den Dreck doch zu leihen oder zu kaufen...

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Reviews / SEANCE - Geister ohne Gore
« am: 14. Januar 2008, 01:14:45 »


Dieser Geisterfilm ist offenbar ein Remake eines koreanischen Horrorstreifens, aber ob das für die Qualität spricht, bleibt zu bezweifeln.

Denn das einzige, was an diesem Geisterspektakel wirklich gut ist, sind die drei Mädels in den Hauptrollen. Die spielen mit wahrer Hingabe und sehen auch noch lecker aus - aber das war's dann auch schon.

Drei Mädels und zwei Jungs sind über ein langes Feiertagswochenende allein im Studentenwohnheim einer amerikanischen Uni. Außer ihnen ist nur noch ein Wachmann im Gebäude, das ansonsten verschlossen ist. Das dachten sie jedenfalls, doch sie sind nicht allein. Da ist nämlich der Geist eines kleinen neunjährigen Mädchens, das vierzig Jahre zuvor von einem bösen durchgeknallten Hausmeister umgebracht worden war. Als die genervten Studentinnen den Geist des Mädchens bei einer Seance beschwören wollen, rufen sie allerdings ungewollt den Geist des Kindesmörders herbei, und der macht sich auch flugs wieder an seine schmutzige Arbeit. Für die Studentinnen und ihre beiden Freunde beginnt ein atemberaubender Kampf ums Überleben...

Aber der Film ist über weite Strecken eher langatmig, ohne richtig gute Schocks, und mit ganz wenig Gore. Gruselatmosphäre kommt so gut wie gar keine auf, und wäre es nicht wegen des wirklich talentierten Spiels der Mädels (zumindest in der englischen Originalfassung), hätte ich schon nach einer Viertelstunde abgeschaltet. Aber die Mädels waren es mir wert, durchzuhalten. Nun ja, selbst auf dem Gebiet des Geisterfilms gibt es bessere Streifen, aber auch wesentlich schlechtere.

Somit sei der Film allen empfohlen, die 2 EUR in der Leihe anlegen möchten, aber vom Kauf des Films sei allen abgeraten.

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Reviews / GHOST GAME - Eine Stunde nur Stuss schafft Verdruss
« am: 13. Januar 2008, 03:32:09 »


Dies ist einer der kürzesten und bescheutsten Horrorfilme, und deshalb fällt mein Review auch entsprechend knapp aus:

67 Minuten Laufzeit mit einer völlig beknackten Geschichte um eine Gruppe junger Camper, die in einer Waldhütte von den Geistern dreier Teenagerhexen dazu gezwungen werden, das Ritual der Hexen, das diese zu Lebzeiten nicht mehr durchführen konnten, zu vollziehen - das Ganze erzählt mit schlechten Effekten, schlechter Kameraführung und völlig konfus: DAS ist Horror, den der Fan wirklich überhaupt nicht braucht.

Ganz wenig Gore (nur eine halbwegs gute Szene), wenig Atmosphäre, keine Titten und ein völlig enttäuschender Schluss - alos, wenn ihr euch schon Schmarrn antun müsst, dann einen ordentlichen, deftigen Kaiserschmarrn aus der Pfanne - der schmeckt wenigstens. Von diesem Film aber wird euch nur schlecht - der ist so bekömmlich wie schimmliges Toastbrot...

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Ich weiß halt schon, warum ich den meisten Eastern, die nach 1981/82 gedreht wurden, nichts mehr abgewinnen kann. Diese unglaublich schnellen Schnitte und irrwitzigen Bewegungen, diese seltsame "Body-Power", die sich immer wie weiland die ekligen Raketenwürmer durch den Boden wühlt und dann irgendwo explodiert, und diese oft hanebüchenen Stories, die einen solch blühenden Unsinn erzählen, dass einem die Plomben in den Zahnlöchern faulen - das alles treibt mir die Tränen in die Augen, und es sind gewiss keine Lachtränen. Wo ist denn nur der gute alte Period-Eastern hin verschwunden, in dem noch nicht mittels später wegretuschierter Draht- und Gummisseilen, sondern noch mit Trampolinen durch die Luft gesprungen wurde, und in denen die Bewegungen bei den Kampfsequenzen noch mit dem Auge verfolgt werden konnten? Wo sind die Eastern hin, in denen die Schläge richtig krachten, die Armbewegungen von fauchenden Geräuschen begleitet wurden und nicht an jeder Ecke irgendwas explodierte? Diese Zeiten sind wohl wirklich vorbei, aber was dem Publikum an diesen neuen Eastern gefällt, werde ich wohl nie verstehen. Und was mich auch diesmal dazu bewogen haben mag, einen solchen Schmarrn anzuschauen, versteh ich auch nicht.

Wahrscheinlich waren es die Vampire - aber nach diversen kläglichen Versuchen der Hong Kong - Chinesen, bereits in den 70ern und 80ern Horror mit Period-Eastern zu mischen, hätte ich es besser wissen müssen. Es gibt nur einen einzigen Vampir in diesem Film, und der macht einem ollen Meister und seinen vier Zöglingen namens "Blitz", "Donner", "Wind" und "Feuer" (hätte der Meister einen weißen Bart, könnte man ihn glatt mit Santa Claus verwechseln und rufen hören: "On Blitzen, on Dunder, on Dasher, on Vixen...") das Leben schwer. Nachdem der erste Versuch, den Blutsauger (der übrigens aus einem Zombie entstand) zu erledigen, verschwindet der Meister, und die vier Eleven landen am Hof des reichen Chiang, der einen Goldschatz hütet und die Toten seiner Familie in wächserne, hüpfende Zombies verwandelt, um sie so für die Nachwelt zu bewahren. Was folgt sind unzählige rasend schnelle Fuchteleien mit Schwertern, wildes Durch-die-Gegend-Fliegen, ein paar derbe Zweikämpfe mit dem Vampir (der immer wieder aufgeschlitzt wird und doch weiter überlebt) und eine saublöde Sequenz, in der ein Mensch UNTER DEM ERDBODEN raketenschnell durch das Erdreich pflügt und ohne einen Kratzer wieder nach oben kommt...

Tja, und damit verabschiedet sich der Lonewolf Pete, seines Zeichens begeisterter Eastern-Fan, wohl von Eastern-Krampf wie diesem und bleibt lieber seinen Klassikern treu. Da gibt es ohnehin noch genügend Streifen, die er nicht gesehen hat. Aber hin und wieder wird es wohl auch den Pete wieder mal irgendwo jucken und er wird doch wider besseres Wissen erneut zu einem solchen Film greifen, nur um ein weiteres Mal maßlos enttäuscht zu werden, dass er sich, wenn er so gelenkig wäre wie die Akteure in diesen Filmen, vor Wut in den Hintern beißen würde - und zwar in beide Arschbacken...

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Once again it's Creature Feature time - irgendwie hab ich es mit monströsem Viechzeugs. Viel erwartet habe ich bei der Inhaltsangabe zu diesem Film und beim Sichten des Covers ehrlich gesagt nicht - ein Tierhorrorfilm eben, und nichts weiter. Tja, und das ist er dann auch - aber er ist, trotz der extrem schlechten Creature FX - spannend und unterhaltsam, was natürlich nur an den Darstellern und den claustrophobischen  Sets liegt.

Da wird also der amerikanische Bergwerks- und Höhlenexperte John Palmer von zwielichtigen Figuren angeheuert, sie in die Tiefe eines verlassenen Salzbergwerks irgendwo in der Schweiz zu führen. Da Palmer das Geld braucht (auf seinem Haus liegt eine fällige Hypothek), verschiebt er kurzerhand den ebenfalls längst überfälligen Familienurlaub und zieht sich damit den Unmut sämtlicher Familienmitglieder, allen voran der hysterisch-aufmüpfigen Tochter Emily, zu. Aber Papa hat nun mal eine Entscheidung getroffen, und wie das bei amerikanischen Familienhäuptlingen so ist - was Papa sagt, wird gemacht, und basta! Doch bald stellt sich heraus, dass John Palmer, der bisher noch nie einen Todesfall bei seinen Exkursionen in die Tiefen der Erde verzeichnen musste, mehr abgebissen hat, als er schlucken kann - denn im halb verfallenen Bergwerk liegt nicht nur eine Höhle mit riesigen Smaragden, sondern dort lauert auch das unermessliche Grauen in Gestalt riesenhafter Hirschkäfer, deren Kauwerkzeuge alles zermalmen, was sich ihnen in den Weg stellt...

Die Creature FX sind, wie bereits erwähnt, von Menschen geschaffen worden, die ihr Handwerk erst noch lernen müssen. Man könnte fast glauben, da hätte man ein paar Kids von der Graphik-Schule an einen PC gesetzt und gesagt: "So, hier habt ihr einen Katalog von Zoo-Schröder, und so sieht ein Hirschkäfer aus. Und den brauchen wir dutzendfach und viel größer für unseren Film. Und nu macht mal, Jungs..." Aber was der Film an den lächerlich wirkenden, wuselnden Riesenkäfern einbüßt, gewinnt er teilweise wieder durch die darstellerische Leistung der Akteure und die Sets zurück. Die Geschichte an sich ist spannend genug, damit man nicht einschläft, und wenn einem doch die Zeit zu lang wird, so ist es Palmers blondes Töchterlein Emily, eine richtige Zicke, die einen mit hysterischem, markerschütterndem Gekreische über die zweite Hälfte des Films bis zum Showdown hinweghilft. Blondie ist wirklich ne Schau und spielt die Zicke edel. Da ich "meine" Filme wenn möglich ausschließlich in der Originalfassung schaue (ich halte nix von synchronisiertem Rumgezicke und Gekreische), weiß ich nicht, wie die Edelzicke auf Deutsch rüberkommt, aber auf Englisch macht sie ihre Sache gut.

Christopher Atkins rettet den Film durch sein souveränes Spiel, und auch die Rolle des Bösewichts ist gut besetzt. Ansonsten bietet der Streifen das, was wir Creature Feature - Fans von einem solchen Streifen erwarten - monströse, blutrünstige Krabbeltiere, eine Handvoll Menschen in schier auswegloser Situation, ein Wettlauf mit der Zeit, viel Geballere und Gekreische, Explosionen, richtig böse Bösewichter, und selbst bei schlechten Käfer-Effekten sind die Gore-Szenen dennoch gelungen und teilweise richtig schön eklig für all jene, die ihrer Freundin außer der CD- und DVD-Sammlung mal was Nettes zeigen wollen. Glibberige Gedärme, abgehackte Gliedmaßen und Köpfe, spritzendes Blut und das Innenleben der Käfer in Form grünen klebrigen Schleims (mit dem das kreischende Zickchem Emily richtig geil eingesaut wird, damit sie endlich ihr Mundwerk für ein paar Minuten hält) - all das spricht dafür, diesem Creature-Streifen doch eine Chance zu geben.

Ich persönlich hab zwar schon Besseres auf diesem Gebiet gesehen, bin aber dennoch gut bedient worden und somit bleibt der Film bei mir in der Sammlung - zumal filmische Hirschkäfer da noch fehlten...

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Reviews / KILLER-BEAST aka TIMESWEEP - Der Griff in die Jauchegrube
« am: 11. Januar 2008, 03:16:14 »



Dass man trotz toller Filmbeschreibungen auch in den Internet-DVD-Leihen voll ins Klo greifen kann, beweist der Streifen "Killer-Beast - Reise in die Hölle". Toll aufgemotzt und mit neuem Titelbild versehen, wird der eigentlich schon aus Videozeiten horror-erfahrene Fan völlig verarscht und in die Irre geführt - denn bei diesem unsagbar dämlichen Streifen handelt es sich doch tatsächlich um die DVD-Auswertung des auf Video erschienen Independent-Filmchens "Timesweep" (1987 gedreht). Ja, und der Film war vor 20 Jahren schon Scheiße. Aber was will man von einem Regisseur erwarten, der seine Darsteller mit allen möglichen bekannten und unbekannten Namen versehen hat, die er sich vom US und englischen Fernsehen der 60er geklaut hat - einer heißt Richard Greene (Robin Hood, 1955), ein anderer gar "Sherwood". Und der Regisseur heißt Dan Diefenderfer - ja, isses toll. Genauso bescheuert wie diese Namenswahl ist auch die Story - ich meine, die Leute können sich ruhig nennen, wie sie wollen, aber dann sollen sie wenigstens Profis ein gescheites Drehbuch schreiben lassen. Aber nein...

In den ersten 4 Minuten treffen wir in einer Tiefgarage eines verlassenen Filmstudios, das bald abgerissen werden soll, auf ein illustres Häuflein Studenten und eine Fernsehreporterin, die einem Geschichtsprofessor auf einer Besichtigungstour in das Studio folgen wollen. Draußen ist es Tag, und als sie das Studio betreten, ist es stockfinstere Nacht. So, dann kommt die fünfte Minute, aus dem Nichts kommt ein Speer geflogen, und die erste Leiche ist zu beklagen. Danach rennt alles kreischend mit Taschenlampen bewaffnet durch die dunklen Gänge des Studios, nur um in verschiedene Zeitebenen (oder nur eine Zeitebene???) katapultiert zu werden - und da begegnen die armen Leute dann Zombies mit grünem Blut, einem römischen Zenturion, der mittels einer speziell geschliffenen Filmrolle mordet, einem grauslichen Ungeheuer, das man nicht richtig sieht, dessen Gummipranken aber der hübschen Blonden die Kleider vom Leib und dann ihre Kehle zerfetzen, und ein Raumschiff oder sowas gibts glaub ich auch noch. Und ganz schlimm war's dann, als sich zwei der Überlebenden sogar - weil sie aus einem anderen Zeitsprung von vor zig Jahren stammten (aber moderne Klamotten tragen, jaaa), wieder zurückbegeben, um dann irgendwo im Mittelalter zu landen. Weil, was mal woanders war, darf jetzt ja nicht etwa freiwillig zurück in God's Own Country, gelle? Was Recht ist, muss Recht bleiben. Recht so...

Nee, was ein Schwachmatenfilm. Ich glaube, das ist einer der absolut schlechtesten Horrorstreifen, die ich je gesehen habe - damals auf Video hab ich den Schnellvorlauf betätigt, und bei dieser DVD auch. Das ist wirklich grauslig, und eine bodenlose Frechheit deutscher DVD-Anbieter, die Fans derart zu verkackeiern. Das Bild ist schlechteste Videoqualität, und natürlich gibts nicht mal den englischen Originalton.

Bei diesem Film gilt selbst für Komplettsammler: Finger weg und ja die Kohle stecken lassen - auch wenn der Film auf dem Flohmarkt für 50 Teuro-Tsent zu kriegen wäre, würde ich ihn nicht kaufen. In der Leihe kostete er mich 1,99. Hätt ich mir ne Bockwurst dafür geleistet, hätte ich mehr davon und sogar noch 99 Tsent übrig gehabt. Man lernt eben nie aus. Nee, echt...

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1986 wurde in den USA die grandiose (wie ich finde) Endzeit-Pulp-Serie "Deathlands" geschaffen. Anfangs schrieb ein Autor unter dem Sammelpseudonym James Axler die tollen Romane, die mittlerweile von einem Autorenteam fortgeführt werden, soviel ich erfahren habe.

In den 80ern war für mich diese Serie etwas ganz Anderes. Ich stehe überhaupt nicht auf Endzeit-Geschichten oder SciFi, aber irgendwas war es, das mich bei dem ersten Roman hängen bleiben ließ... Jedenfalls waren schon die Helden etwas Besonderes. Die Geschichte spielt in einer von Atomkriegen zerstörten und verseuchten Welt, in der die wenigen Überlebenden versuchen, gegen die Naturgewalten und gegen böse Gegner und mutierte Lebenwesen zu bestehen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der einäugige Abenteurer Ryan Cawdor, der zusammen mit der sexy rothaarigen Halbmutantin Kristy Wroth (eine der geilsten - nicht nur im Sinne von Sex - Heldinnen, die mir auf meinen Streifzügen durch die Pulp Fiction je begegnet ist) auf der Suche nach seiner amerikanischen Heimat und eventuell noch überlebenden Verwandten ist. Ihnen zur Seite steht Cawdors Kumpel J.B.Dix, der sich auf alle möglichen Waffen versteht und aus ein paar Schrottteilen eine Waffe oder ein Fortbewegungsmittel basteln kann, sowie einige weitere junge und alte Gefährten. Die ganze Suche wird erschwert durch den Umstand, dass man die von trügerischen Sümpfen, mutierten monströsen Lebenwesen und durchgeknallten Menschen bevölkerten und von Stürmen, Schnee und Eis heimgesuchten Länder der Erde nur mittels einiger Transmitterkammern bereisen kann. Ist man aber innerhalb der Kammer, die wie ein hermetisch abgeriegelter Fahrstuhl wirkt, hat man keinen Einfluss mehr darauf, wohin es einen katapultiert. Erwacht man nach dem sehr erschöpfenden Sprung, muss man sich erst neu orientieren. Man kann nur wenige Meilen entfernt in einem Nachbarstaat gelandet sein oder aber auch im ehemaligen China, in Russland, Afrika oder Alaska... Und überall lauern tausend Gefahren.

Im Verlauf der letzten Jahre und meiner Zeit bei den Amerikanern konnte ich zahlreiche Romane der Serie sammeln, das ist aber inzwischen immer schwerer geworden, an die älteren Bände heranzukommen. Die neuern Bände hingegen kann man problemlos erstehen. Aber vor einiger Zeit hab ich aus den USA von einem netten Menschen doch tatsächlich die ersten zehn Bände der Serie als "Audiobuch" bekommen - allerdings als original Edition auf Musikkassette, aber die Romane sind nicht nur supertoll zu lesen, sondern hören sich auch gut an. Leider sind sie in den USA offenbar nur auf Audiokassette erschienen, nicht auf CD. Sonst wäre mir das wesentlich lieber als die John Sinclair Hörspiele.



Deathlands ist eine Pulp Serie, die ihresgleichen sucht und richtig reinhaut. Leider werden die Bücher wohl nie auf Deutsch erscheinen, obwohl ich ja schon mehrfach versucht habe, diversen Verlagen deutsche Übersetzungen anzubieten. "An Endzeit haben wir kein Interesse, und die deutschen Leser auch nicht", bekomme ich zur Antwort. Ja, klar. Plausibler wäre wohl, dass kein Verlag die Rechte der Serie kaufen will. Wer von euch also der englischen Sprache mächtig ist, sollte ruhig mal versuchen, Deathlands-Romane in den USA zu bekommen (vor nicht allzu langer Zeit wurden ältere Ausgaben gar in englischen Buchläden auf den Wühltischen verramscht...). Die lohnen sich wirklich - nicht nur zum Lesen, auch zum Sammeln. Und sie machen Spaß.

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