Seinerzeit 2007 habe ich das Teil gemieden, da ich dachte es sei nur Schrott, oder wie teils beworben ein neuer SAW bzw. HOSTEL-Klon. Nachdem ich kürzlich über doch recht gute Bewertungen gestolpert bin, wollte ich dem Streifen nun doch mal eine Chance geben - und es hat sich doch wirklich gelohnt!
Die Geschichte beginnt an einem Strand. Die drei angehenden Studenten Henry, Ed und Phil wollen es vor dem Beginn des College nochmal so richtig krachen lassen. Sie beschließen kurzerhand über die Grenze nach Mexiko zu fahren, um dort Party zu machen und die enschlägigen Etablissements zu besuchen. Gesagt, getan! Die Jungs haben einiges an Spaß, und Ed bandelt mit der Barkeeperin Valeria an. Am nächsten Morgen ist jedoch Phil verschwunden, und die Polizei will ihnen nicht helfen. Sie finden durch einen Ex-Polizisten heraus, dass er von einer satanischen Sekte entführt wurde, die ihn als Opfergabe benutzen möchte. Sie starten Nachforschungen, und stoßen auf immer ungeheurlichere Erkenntnisse, zudem ziehen sie die Aufmerksamkeit der Sekte auf sich...
Was dank Werbung und Inhaltsangabe in die Horrorecke geschoben wird, ist im Grunde vielmehr ein düsterer Thriller. Durch die Art und Weise wie der Regisseur an die Sache herangeht, fallen eigentlich alle Aspekte des Horrorfilms mehr oder weniger heraus. Die Einstiegssequenz stellt zugleich auch mit das Härteste dar, was der Film so bietet, wenngleich auch gegen Ende noch die ein oder andere Szene etwas zusamenzucken lässt. Es wird zwar auch draufgehalten (KJ Fassung 5 Minuten cut, SPIO uncut!) aber nie überzogen oder so explizit, dass es unnötig wird. Alles andere folgt eher gängigen Thriller Spuren. Man hätte hier im Mittelteil zwar etwas mehr Gas geben können, oder den ein oder anderen Punkt etwas genauer beleuchten sollen, aber die fähigen Darsteller schaffen es auch diesen Teil gut zu überbrücken. Zum Ende hin nimmt der Film wieder volle Fahrt auf, und gipfelt in einem absolut passenden Finale.
Dabei fällt das Hauptaugenmerk des Ganzen fast ausnahmslos auf die drei jungen Männer und Valeria, und man setzt sich weniger mit der satanistischen Drogensekte auseinander. Wäre man hier mehr ins Okkulte eingestiegen, wäre auch mehr Horror drin gewesen. Das fand ich persönlich aber garnicht schlimm, denn so bekommt man einen relativ realistisch gehaltenen Thriller, bei dem die Protagonisten auch mal nicht so blödsinnig reagieren, wie in anderen Streifen dieser Gangart. Das zeichnet auch die ziemlich pessimistische Grundstimmung aus, die immer wieder etwas mehr bestärkt wird. Das Wissen der Polizeit, die nichts tut - die Szenen gegen Ende um Henry und auch das eigentliche Finale strahlen schon etwas aus, was die Ausweglosigkeit der ganzen Sache immer wieder unterstreicht. Auch hier - einfach gut gemacht.
Unterm Strich erfindet man hier klar nichts neu, und es ist alles mehr oder weniger schonmal dagewesen - aber ich kann den Streifen durchaus empfehlen! Am ehesten würde ich das Teil mit TURISTAS vergleichen, der in eine ähnliche Ecke geht - nur halt andere Location...
