Zum Spiel ansich:
Open World Spiele muss man mögen oder nicht. Ich mag sie, vor allem wenn sie gut gemacht sind.
Schwenken wir mal kurz zurück zur GTA Serie.
Mein mit Abstand liebster Vertreter der Serie war San Andreas, obwohl ich am Anfang befürchtete, dass mir der HipHop Kram auf den Senkel geht. Aber genau das Gegenteil stellte sich ein. Mit tollen ironischen Humor nahm sich das Spiel selbst nie allzu ernst und spielte gekonnt mit den Klischees.
Dann kam das hochgelobte GTA IV. Ja technisch war das toll und es waren auch alle Open World Elemente vorhanden die man eigentlich braucht.
Trotzdem wurde ich nie richtig warm mit dem Spiel und leider auch nie mit der Hauptfigur Nico. Der hatte einfach nix was mich begeistern konnte, nicht mal einen Punkt um Emotionen aufzubauen. Nach GTA:SA fehlte mir auch irgendwie die Freiheit in Form einer Landschaft. Nur in dieser Stadt fühlte ich mich nicht wohl. Vor allem da nichts passierte, außerhalb der Missionen.
Letztendlich ging es mir wie Necro und GTA:IV habe ich bis heute nicht beendet, da mir einfach die Motivation fehlte weiterzumachen.
Schlimmer noch, mich interessierte die Geschichte von Nico einfach überhaupt nicht. Der Charakter war farblos und langweilig.
Die Befürchtung hatte ich ja ein wenig im Hinterkopf, kann aber jetzt schon sagen, dass mir
John Marston jetzt schon um Welten sympathischer ist als die Packung Valium Nico.
Bisher ist John zwar auch sehr verschwiegen, und man erahnt nur was in seiner Vergangenheit passiert sein mag, aber nach und nach kommen da die Hintergründe ans Tageslicht, warum er überhaupt hier ist und was diese Regierungsangestellten damit zu tun haben.
Außerdem ist John Marston zumindest den Damen gegenüber ein echter Gentleman. Zwar hier und da etwas ungehobelt, aber er gibt sich Mühe.
Also die Charakterwertung geht schon mal an John.
Die Landschaft:
Für mich der größte Pluspunkt den GTA:SA überhaupt hatte. Und genau dieses Gefühl von Freiheit, war sofort wieder da.
In GTA IV fühlte ich mich in der Stadt nie richtig wohl. Das lag auch daran, dass man nur in wenigen Ausnahmefällen wirklich mal etwas entdeckt hat.
Hauptsächlich sah jeder Straßenzug aus wie der Vorherige. Und außer einem weiteren Burger Shot gab es auch kaum etwas mit dem man interagieren konnte. Genauso die Menschen. Die wirkten leider sehr Zombie-like. Liefen halt die Straße entlang, taten sonst aber nicht wirklich was.
Hier wirkt das völlig anders. Ich kann es noch nicht genau beschreiben, aber auf mich wirkt das viiiiiieeeeeellll lebendiger.
Man trifft andere Jäger, und kann ihnen helfen. Wenn ich verfallene Ruinen in der Steppe untersuche finde ich Kisten und Schränke mit Schubladen. Darin befinden sich Geld, verschiedenste Items, oder Hinweise auf Anzüge die einem auch diverse Vorteile einbringen. (Beispiel: Gentleman Anzug erlaubt es beim Pokern zu betrügen) Aber diese Anzüge hat man dann noch nicht. Man bekommt nur lauter Hinweise auf Herausforderungen die man alle noch erledigen muss um diesen Anzug zu bekommen. Genauso kann ich andere Lager in der Wildnis treffen, mich zu den Leuten ans Feuer setzen und mir Geschichten anhören. Fremde wollen dass ich ihnen helfe, doch das sind keine Missionen im eigentlichen Sinne. Sondern die Aufgabe wird nur im Hintergrund vermerkt. Wann und wie man diese erledigt ist offen. Eine alte Lady wollte das ich ihren Mann suche. Ich hab mal Ja gesagt, aber die Mission ist nicht aktiv und ich kann auch lauter andere Dinge tun, wenn ich jedoch einen Hinweis finde ist es auch toll.
Dann reite ich lieber noch ein wenig durch ein kleines Wäldchen was ich entdeckt habe, sehe vor mir einen Mann am Boden Knien, neben der Leiche einer Frau.
Ich will schon absteigen, da schießt sich der Mann selbst in den Kopf.
Dann hab ich halt die Leichen geplündert.
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Ich könnte jetzt noch lange so weiterquatschen..... die Qunitessenz für mich ist jedoch folgende:
Dieses Gefühl hatte ich zuletzt bei GTA:SA und bei Oblivion.
Einfach die Vorfreude, dass ich hinter jeder Wegbiegung, hinter jedem Baum oder Strauch etwas Neues entdecke. Gut nicht hinter jedem einzelnen, aber man stolpert andauernd über etwas. Das war etwas was ich bei GTA:IV völlig vermisst habe. Da war einfach nichts. Jeder Straßenzug war gleich, bzw. ähnlich und da war einfach nichts.
Und dazu das Gefühl der Freiheit, dass zumindest bisher bei mir noch weitaus ausgeprägter ist als bei GTA:San Andreas, da Hardware bedingt endlich der Nebel wegfällt und man wirklich eine kilometerweite Fernsicht hat. Ich habe gestern eigentlich nur die gegend betrachtet und bin hier und da stehengeblieben und habe gestaunt.
Laut Statistik habe ich jetzt von einem der drei Hauptgebiete ~20% gesehen.
Und wisst ihr was das
mit Abstand Allerbeste an Red Dead Redemption ist?
Man reitet langsam alleine durch die Prärie, ein Kanninchen rennt durch das Bild, der Wind trägt einen abgerissenen und ausgetrockneten Busch durch die Steppe, die Luft flimmert noch von der Tageshitze, aber die Sonne wird schon Orange und senkt sich gen Horizont.
Man reitet auf einen Hügel hinauf, betrachtet die wunderschöne Landschaft, fühlt sich endlos frei und.........
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es passiert in diesem Moment
nichts Kein *Rrrrriiiiiiiiinnnnnnnnngggggg*
"Heeeyyyyy, COUSIN!!!! WANT TO PLAY SOME POOL?" Liebe Spielegötter, vielen Dank dass es hier keine Handys gibt.