Das Wiegenlied vom Todschlag Völlig seltsamer Streifen. Ich hab nach dem Indianerüberfall permanent das Gefühl, das soll ne Komödie sein. Die Hauptfiguren stolpern unbeholfen durch den Film, er doof wie ein Brot, sie tough und mit dem Vokabular der 60er um sich werfend. Ich verstehe den Film nicht. Soll das witzig sein? Der hat mich auf dem falschen Fuß erwischt. Der plätschert bis zum blutigen Finale vor sich hin. Ok, der Rollentausch ist ganz originell, aber ihre Figur strahlt trotz ihrer Sprache zu wenig Überlegenheit aus.
Im Grunde geht es aber nur um den Anfang und das Ende, die restlichen 90 Minuten sind für mich unpassender Füllstoff mit teils unerwartetem Humor und zwei maximal durchschnittlichen Schauspielleistungen. Die Cheyenne selbst sieht man nur zweimal ganz kurz, der Zuschauer kann null emotionale Bindung aufbauen. Generell ist es schade, dass es nicht einen wichtigen Indianer im Film gibt. Sicherlich steht das Abschlachten für sich selbst, aber ich verstehe nicht, wofür ich mir eineinhalb Stunden Film anschauen muss, die kaum in Bezug zu dem zugegebenermaßen sehr effektiven Finale stehen. Das ist für mich leider völlig unrund. Bei aller unterstützenswerten politischen Botschaft, ist "Soldier Blue" für mich kein wirklich guter Film. Sehr schade, denn visuell, als auch handwerklich ist er wirklich auf sehr hohem Niveau. Die beeindruckend inszenierten Actionszenen inklusive expliziter Gewaltdarstellungen müssen damals im Kino krass gewesen sein, musste eben doch ein paar Mal schlucken. Alter Schwede...
Das reicht für mich dennoch nicht für eine überdurchschnittliche Bewertung. Schade.