Dies ist die wahre Geschichte von Billy Hayes. 1970 - Nach dem Türkeiurlaub mit seiner Frau, wird er am Flughafen vor dem Abflug mit einer großen Ladung Haschisch erwischt. Normalerweise kein allzu großes Ding, aber da Billy Amerikaner ist, will die türkische Justiz ein Exempel an ihm statuieren.Er bekommt 4 Jahre Gefängnis, abzusitzen in einer der schlimmsten Haftanstalten des Landes. Dort herrschen menschenunwürdige Zustände, denen er unbedarft ausgesetzt ist. Gewalt unter den Häfltingen ist an der Tagesordnung, Bestechung, Fremdenhass, Bestrafung und Folter durch die Wärter... Billy geht mit seinem türkischen Anwalt in Revision und durchsteht alles was sich ihm in den Weg stellt. Er hat Hoffnung. Jedoch wird ihm diese schlagartig genommen, als das neue Urteil lautet: Lebenslänglich! Die Tortur geht weiter - und für Billy gibt es nur noch einen Weg lebend aus der Anstalt zu kommen - der Mitternachtsexpress...
Ganz egal, was ich hier alles über die Handlung erzählte, es spoilert im Grunde nichts. Der Film, den uns Regie-Ass Alan Parker hier präsentiert, lebt von anderen Dingen. Allen voran die absolut fabelhaften Brad Davis, Randy Quaid und John Hurt! Leider verstarb Davis in den 90er an Aids, von ihm hätte man noch GROSSES gesehen! Auch zu erwähnen wäre Paolo Bonacelli, dessen Filmographie sich eher in Italien abspielt. Sie alle haben so eine unglaubliche Präsenz, dass man schon nicht mehr an Schauspiel glaubt, was man aber auch getrost einfach allen Darstellern an Bord bescheinigen kann.
Die ganze Anfangsszene im Flughafen kann man hier bezeichnenderweise gleich anführen. Man sieht sie nicht, man fühlt sie. Die Spannung, die regelrecht nervenzerfetzend ist. Auch die ganze restliche dreckige und beängstigende Atmosphäre im Gefängnis. Die Hoffnungslosigkeit und die Angst, die man förmlich spürt. Der körperliche Verfall von Billy, als er sich nach und nach aufgibt - und gleichzeitig den Quälereien der Häftlinge und Wärter hingibt. Die Freundschaften die geschlossen werden, und wieder zerrissen werden.... Anhand dessen was ich hier schreibe könnte man meinen, der Film wäre ein episches 3-Stunden-Werk, aber die vorhandenen 116 Minuten genügen absolut um all das in Bilder zu fassen. Man fiebert von Anfang an mit Billy mit, und durchlebt nahezu was auch er durchleben muss.
Für mich ein Meilenstein der Filmgeschichte, und das auch heute noch nach dem gefühlten 100 x Ansehen. Dazu trägt auch der absolut gelungene und passende Soundtrack von Gorgio Moroder bei. Sonstige Musikstücke findet man im Film nicht. Nebenbei war der Film auch nominiert für 4 Oscars und diverse andere Preise, von denen er auch etliche mitnahm - darunter den Oscar für die beste Musik, das beste Drehbuch von Oliver Stone, die goldene Palme in Cannes für Regisseur Alan Parker, und 6 Golden Globes obendrein...
Für mich immer noch und immer wieder
und die Bewertungen in der ofdb sowie der imdb sprechen wohl auch für sich
Ich denke doch mal den kennen hier alle?