Don't breathe
- der beste amerikanische Horrorfilm seit 20 Jahren. Ein glück, dass ich dann die anderen nicht gesehen habe. Der hier war voll die Gurke. Weder richtig spannend, noch irgendwie packend. Die Story - drei Deppenteenies gehen auf Raubzüge und brechen bei einem blinden Mann ein, der dann unbarmherzig zurückschlägt.
Tja - Alvarez ist kein Raimi, kein Carpenter und auch kein Wes Craven. "Don't breath" ist ein lose Variante vom Haus der Vergessenen - doch leider gibt es in dem Streifen keine Sympathiefigur. Die Kids sind alle irgendwie assig (ja - auch der schüchterne Heini, der seinen Vater hintergeht) - und man wünscht sich nach zehn Minuten, dass es denen so richtig an den Kragen geht. Daher lag meine Symptahie zunächst bei dem Blinden, der aber auch ein rechtes Arschloch ist. Der "Plottwist" ist echt an den Haaren herbeigezogen, wie auch der Rest vom Plot. Natürlich wohnt der Mann in einer Gegend, wo sonst kein Mensch hinkommt. Die Kids benehmen sich alle unendlich doog (und von Logik braucht man gar nicht zu sprechen). Alvarez fährt bei seiner Kamerafahrt durch das Haus alle Orte Locations und Items ab, die zum Einsatz kommen, so dass man keine Überraschung mehr hat. Insgesamt ist die Inszenierung recht düftig - manche Sachen bekommt man mit dem Holzhammer serviert (z.B. Glasscherbe). Aber Alvarez ist auch kein Hitchcock... Supsense Null. Ich empfand die Umsetzung eher als langweilig. Da mich alle Firguren kaltlassen haben - waren die 84 Minuten echt kein Vergnügen. Die Optik fand ich auch nicht gelungen. Dann lieber Saw Teil 253 oder zum 10000mal People under the Stairs.
Ich habe das Gefühl, dass die jungen Regisseure sich krampfhaft von den Idolen lösen wollen (wie etwa bei Evil Dead) und dabei vergessen, wie man Szenen gruselig inszeniert. Der Blinde war zwar auch irgendwie eine Art Übermensch - aber dann hätte ich mir den etwas dämonischer gewünscht. So war es für mich ein unterdurchschnittlicher One-Timer.
Hereditary - Das Vemächtnis
- hm. Schon besser - aber weit weg von gut. Der Film hat leider das Problem, dass er nicht weiß, was er sein will. Familiendrama, Geisterfilm oder Dämonenmumpitz. Ich wusste es auch nicht so richtig. Nun, Ari Aster hat zwar das Horrorgenre etwas mehr studiert, kommt aber mit seinem Film nicht recht aus dem Quark. Die erste Stunde zieht sich wirklich, obwohl ich den ruhigen Aufbaus sehr gut fand. Leider legt der Regisseur am Anfang viel Wert auf den Leidensweg der recht kaputten Familie. Die vereinzelten Gruseleinsprengsel wollen das nicht so recht reinpassen, obwohl sie recht stimmungsvoll sind. In der zweiten Hälfte des zweit Stundenfilms kommt der Horroranteil mehr in Fahrt, aber irgendwie will das recht nicht ins Gesamtbild passen. Denn irgendwie stören sich die Drama/Horror Stränge gegenseitig. Über das verwirrende Ende wollen wir erst gar nicht reden - denn damit konnte ich gar nichts anfangen. Denn das passte noch nicht mal zu den Charakteren - und auch nicht zu den Reaktionen der Figuren. Ich hatte das Gefühl, dass Drehbuchautor und Regisseur wohl einfach dachen: Wir hauen jetzt auf die Kacke und machen alles mal ganz anders. Dann sind wir kein 08/15 Horrorfilm. Ich wünschte, sie wären dabei geblieben.
Für mich wieder ein gescheiterter Versuch, etwas intelligentes Neues zu machen - Hat mich leider auch nicht wirklich abgeholt. Dabei fand ich Toni Collette als Mutter sehr glaubwürdig - und hier hätte ich mir mehr psychologischen Background gewünscht. Aber die wirklichen Fragen werden nicht beantwortet. Zwar kann man sich als Zuschauer seinen eigenes Bild zusammensetzen, doch für mich gab das alles gar keinen Sinn. Ein Spiel mit Wahnsinn und Realität hätte mehr Sinn gemacht - als nachher den ganzen übernatürlichen Kram reinzuschreiben... egal. Fazit: Belanglos und unausgwogen.