Ewige Jugend (2015)
So, ich habe meinen ersten Sorrentino Film gesehen und bin am Ende durchaus zufrieden damit. Der Regisseur wandelt auf den Spuren von Fellinis "8 1/2", denn die Ausgangssituation ist die selbe.
Mehrere Künstler verbringen aus unterschiedlichen Gründen, Zeit in einem Wellness Hotel in der Schweiz. In den Hauptrollen agieren Michael Caine als berühmter Dirigent im Ruhestand, der sich hier mit seinem besten Freund trifft, einem Regisseur (Harvey Keitel) der seine besten Zeiten hinter sich hat und mit einem Autorenteam an einem letzten Abschiedsfilm arbeitet. Hinzu kommt noch die Tochter des Dirigenten (Rachel Weisz) und ein Schauspieler um die 30, den es ärgert immer nur auf eine Rolle in einem Blockbuster reduziert zu werden (Paul Dano).
Eine wirkliche Geschichte wird nicht erzählt, eher viele kleine Stories. Man sieht überwiegend intellektuelle Menschen, die durch die gemeinsame Auszeit in einer herrlichen Umgebung, noch etwas übers Leben lernen. Das Ganze wird in wunderschönen Hochglanzbildern, die nahezu perfekt arrangiert und montiert sind, visualisiert. Man muss allerdings etwas mit dem sehr modernen, extrem hochauflösenden Look anfangen können. Ich musste mich kurz dran gewöhnen, aber war dann so nach und nach komplett im Bilderrausch.
Anfangs hatte ich befürchtet, dass es in Richtung verkopfter Kitsch geht, es hat ein bisschen Zeit gebraucht, bis ich den Sinn hinter dem Gezeigten erkannt habe, Dranbleiben lohnt sich. Der Film wirkt heute tatsächlich etwas nach, trotz dass er die großen Themen eher unaufgeregt und schlussendlich sehr positiv und einfach schön behandelt.
Das große Meisterwerk sehe ich zwar noch nicht, aber einen guten Film, bei dem ich die Faszination nachvollziehen kann. Alleine für die super Leistungen von Caine und Keitel lohnt sich der.
mit Tendenz nach oben