Von den oben genannten kann ich nur immer wieder "Dogville" empfehlen. Der ist lang, experimentell und herausfordernd. Die Menschheit kommt auch nicht gut weg, und dennoch halte ich den für ein Meisterwerk. Der ist sogar mit deutscher Synchro drin.
Ich hab gerade spontan
The Boss Of All (OmU, 2006) geschaut. Den braucht man nicht gesehen zu haben. Er hat zwar ein paar nette satirische Ansätze auf den Büroalltag, wirkt aber wie eine Fingerübung des Regisseurs, die er zwischen zwei großen, internationalen Filmen in kurzer Zeit in Dänemark abgedreht hat. Von Trier hat wohl manche Kameraeinstellungen von K.I. berechnen lassen. Herausgekommen sind ein paar völlig sinnlose stilistische Mittel. Bilder bei denen die Figuren nur am Rande zu sehen sind, oder Köpfe nur halb im Bild sind und sowas. Der ist auch voll von Jump-Cuts, das Ganze wirkt wie die alten Dogma95 Filme.
Es gibt einen Off-Sprecher, der den Zuschauer belehren will. Das zeigt einerseits von Triers Abgehobenheit, aber auch einen gewissen speziellen Humor.
Die Idee, dass ein Schauspieler den Chef einer Firma spielen soll, um stellvertretend für den eigentlichen Boss, wichtige Entscheidungen durchzudrücken und den Verkauf der Firma zu verhandeln, ist durchaus ein nettes Experiment. Aber mit 95 Minuten ist das Ergebnis zu lang und zäh.