Hehe, Max hat mich mit seiner Leidensgeschichte inspiriert, also will ich auch mal...aber es ist nicht schön was ihr im Folgenden lesen werdet
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Mein Abi hab ich 2000 gemacht mit einem etwas dankbareren Schnitt von 2,9. Dann kam das Zivildienstjahr, über das ich recht froh war damals, da ich nicht wirklich wusste was ich machen sollte - ein Zustand der für die nächsten Jahre beibehalten werden sollte. Ich hab also meinen Zivi gemacht und mich an einer Uni in der Nähe für Englische Philologie beworben - zum einen weil ich Englisch studieren wollte, zum anderen weil ich aber nicht unbedingt scharf auf Lehramt war. Obwohl ich angenommen wurde kam ich noch rechtzeitig zur Besinnung (was will ich mit so nem Studium?) und ich beschloss erstmal bei meiner Zivistelle weiterzujobben und "mich selbst zu finden". Welch Hohn dieser Satz, ist echt fast schon zum Lachen. Dazu muss ich sagen das ich damals mit einem Mädel zusammen war welches mir...sagen wir mal nicht unbedingt gut tat. Zudem einen Kollegenkreis von dem man das gleiche behaupten kann. Ich war aber zufrieden damals mit dem "Kiffen-Saufen-F....."-Programm (was ja das eigentlich schockierende ist). Dann lief mein Halbjahresvertrag aus und plötzlich stand ich am 1.1. auf der Straße und war so schlau als wie zuvor
. Daraufhin hab ich mich erstmal arbeitslos gemeldet und geschaut wie mein Leben weitergehen könnte. Im April 2002 beschloss ich dann an einer Privatschule in Freiburg eine schulische Ausbildung zum International Management Assistent (Fachrichtung Touristik) zu machen (hört sich geil an, aber glaubt mir: viel heiße Luft). Das passte mir gut in den Kram, so musste ich nicht aus meinem gewohnten Umfeld wegziehen (was ich damals wirklich nicht wollte) und es wurde die Möglichkeit geboten ein Studium an die Ausbildung anzuschließen, wobei die Ausbildung darauf angerechnet würde. Das Studium wäre ein Bachelor Studium gewesen, wobei das 5. und 6. Semester in England verbracht hätten werden müssen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass dies der letzte Saftladen war, dennoch beschloss ich die Ausbildung durchzuziehen, zum einen weil ich nix besseres wusste, zum anderen dass ich wenigstens etwas in der Hand haben würde.
Dieser Mist endete dann im April diesen Jahres, woran ich dann erstmal einen Italien-Urlaub anschloss um die Scheiße zu vergessen. Fürs Sommersemester versuchte ich mich dann an einem VWL-Studium in Freiburg, wobei ich aber wusste dass das wohl nix werden würde. War eher wegen Kindergeld, Bafög, Lebenslauf etc. eingeschrieben.
Seit Oktober studiere ich nun Englisch und Spanisch auf Diplomübersetzen im wunderschönen (vorsicht: Ironie!) Germersheim. Sprachen hatten mich immer am meisten interessiert und waren meine größte Stärke, gefällt mir auch ganz gut bisher.
Im Prinzip hab ich 4 Jahre verschwendet. Das 1 Jahr Zivi, da kann ich ja nix dafür. Dann ein halbes Jahr Jobben, 2 Jahre Mist-Ausbildung und ein halbes Jahr Alibi-Studium. Ich wünschte ich könnte die Zeit um 2-3 Jahre zurückdrehen, aber da das nicht geht, muss ich mich wohl damit abfinden.
Die letzten zwei Jahre hatte ich auch immer 2 Nebenjobs, Nachhilfe, und Jobben bei meiner Zivistelle. Dank dieser Tatsache konnte ich mein Hobby bisher eigentlich ganz gut finanzieren und mir auch bereits zuvor ein wenig zur Seite legen.
Das wars eigentlich so ziemlich - Traurig, aber es könnte schlimmer sein. Viel schlimmer. Das Problem ist einfach das ich noch nie wusste was ich wirklich will - ich hoffe das dies jetzt hier endgültig das Richtig für mich ist.
Mein Traum war immer ein Lottogewinn - dann würd ich dennoch studieren, allerdings völlig ohne Druck. Ja, das wärs. EINMAL richtig Glück haben...aufwachen, Lionel!! Du träumst schon wieder...