Nach Willen von Michael Moore sollten möglichst viele Leute "Fahrenheit 9/11" noch vor den Präsidentschaftswahlen sehn. Auch wenn er dafür auf den Oscar verzichten müsste. Mit der kleinen goldenen Auszeichnung wird es nun tatsächlich nichts mehr. ProSieben wird den Film tatsächlich am Vorabend der US-Wahlen in voller Länge ausstrahlen!
Ein erfolgreicher Streifen, der die Goldene Palme in Cannes gewann und allein in den Staaten bislang etwa 120 Millionen US-Dollar einspielte, kommt normalerweise frühestens drei Jahre nach seiner Premiere ins Fernsehen. Nun wird der Münchner Sender aber schon vier Monate nach dem Kinostart die ganzen 115 Minuten auf den Bildschirm bringen.
Moore selbst ist für die außergewöhnlich schnelle Ausstrahlung hauptverantwortlich. Immer wieder hat der Regisseur gesagt, er wolle weltweit mit dem Film noch einmal Aufmerksamkeit erregen, indem er ihn noch vor der Wahl laufen lässt und damit Präsident Bushs Image schädigen kann. "Wenn es auch nur eine entfernte Chance dafür gibt, dass noch einige Millionen Amerikaner mehr diesen Film sehen, dann ist das für mich wichtiger als ein weiterer Dokumentarfilm-Oscar", hatte Moore auf seine Homepage verkündet .
Sollte ProSieben "Fahrenheit 9/11" wirklich senden, wird es auch keinen Oscar geben. Nach den Regeln der US-Filmakademie, die alljährlich die Oscars vergibt, dürfen Dokumentarfilme nicht für den Preis eingereicht werden können, wenn sie innerhalb von neun Monaten nach dem Kinostart bereits im Fernsehen zu sehen sind.