Roman oder Kurzgeschichte - was ist besser?

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Offline relysium

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      • Show only replies by relysium
    Nirgendwo sonst als im Horror-Genre treffe ich soviele Leute, die sagen, daß Horror sich am besten (wenn nicht gar ausschließlich) in kurzen Episoden entfalten kann.
    Einen guten Horror-Roman zu schreiben, halten sie bestenfalls für "sehr schwer".
    Hauptargument ist, daß das Merkmal des Grauens und der Verstörung sich nun einmal nicht lange aufrechterhalten läßt.

    Hier würde ich gnaz gerne mal den advocatus diaboli spielen: Man KANN das alles so sehen, aber ich denke, daß dies gar nicht wirklich notwendig ist. So ein Roman kann ohnehin nie aus einem einzigen, langgestreckten Höhepunkt bestehen. Ein Horror-Roman ist halt ein "normaler" Roman, wo das Horror-Element immer wieder durchkommt. Ein Beispiel, das die meisten kennen dürften, sind die ganzen Stephen-King-Werke aus den späten 70ern und frühen 80ern.
    Oder kommt jetzt jemand, und sagt, das sei kein Horror, sondern Dark Fantasy?

    Was ist eure Meinung?


    Offline JasonXtreme

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      Ich persönlich bin da eher der Typ der einen längeren Roman bevorzugt, gerne auch einen Schinken wie ES.

      Die Charaktäre und die Story kann sich viel besser entfalten. Allerdings muss ich zugeben, dass es natürlich auch sehr gute Kurzgeschichten gibt.
      Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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      Ja ich steh auch eher auf die Romane... Kurzgeschichten sind mir da zu kurz ich brauch etwas, was sich richtig über längere ZEit entwickelt.. :)


      Offline Elena Marcos

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          • Show only replies by Elena Marcos
        Ich bin da ganz frei - Kurzgeschichten sind oft knackig und schnell zu lesen. Manchmal will man jedoch mehr. Barkers Spiel des Verderbens habe ich damals verschlungen...ebenso Cabal, der sehr kurz ausgefallen ist, ebenso wie auch "Hellbound Heart".

        Die Splatterpunk Bücher waren nett zu lesen, aber auch nicht immer Horror (oder etwas anderer Horror - mein Fave war der "Fleischhausmann" - geile Story, selten etwas deprimierenderes gelesen...).

        Wenn ich so meinen Bücherstapel sehe, wünsche ich mir zur Zeit dünnere Bücher, allerdings - wenn man im Lesefluss drin ist, will man auch nicht aufhören...

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        Offline JasonXtreme

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            • Show only replies by JasonXtreme
          Oh ja, bei den Splatterpunk - Sachen bin ich auch eher für kürzere Sachen :D (gibs da eigentlich auch lange Romane, ne oder?)
          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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          Offline Flightcrank

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            • Just a guy stuck in the 80s...
              • Show only replies by Flightcrank
            Ich lese eigentlich alles (von King  ;) ). Wobei ich jederzeit einen Roman einer Kurzgeschichte(nsammlung) vorziehen würde.  :)

            Gruß
            Flight  8)


            Offline ANUBIS

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                • Show only replies by ANUBIS
              Ich bin auch der Typ Allesleser aber meine Lieblinge finden sich doch immer wieder in Anthologien!

              Z.B. die beste Story die King IMHO verfasst hat ist eine KG-" Der Bibliothekar " 8)

              Greetz


              Offline Flightcrank

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                  • Show only replies by Flightcrank
                Zitat von: "ANUBIS"

                Z.B. die beste Story die King IMHO verfasst hat ist eine KG-" Der Bibliothekar " 8)


                Hab' ich vor ein paar Monaten gelesen. Sehr geile KG!


                Offline ANUBIS

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                    • Show only replies by ANUBIS
                  Zitat
                  Hab' ich vor ein paar Monaten gelesen. Sehr geile KG!


                  Gelle :popcorn:

                  Greetz


                  Offline nemesis

                  • In der Vergangenheit lebender
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                      • Show only replies by nemesis
                    Was Horror angeht, so sind mir auch fast die Kurzgeschichten lieber. Sie sind angenehm Kompakt und lassen einen nicht zu lange auf den Höhepunkt warten. Spontan fallen mir da als beste Beispiele Nachtschicht von King, die Books Of Blood von Barker oder auch Stadt ohne Namen und Cthulhu von Lovecraft ein. Sie bieten auch eine angenehme Vielfalt an Themen.


                    Hallo Freunde,

                    für den Bereich der unheimlichen Phantastik gesehen, sehe ich die Kurzgeschichte ganz klar als die am besten geeigneste Form.

                    Nahezu alle literarisch anspruchvollsten und interessantesten Ergebnisse wurden hier mit KG erzielt, man denke nur an E.A. Poe, H.P. Lovecraft, Ambrose Bierce, Algernon Blackwood, u.v.a.
                    Nicht umsonst haben Poe und Lovecraft keinen einzigen Roman geschrieben, lediglich KGs und Novellen.
                    ;-)

                    Überzeugend gelungene Romane sind hier im Bereich unheimliche Phantastik eher die Ausnahme. Interessanterweise gehört dazu m.E. "Shining" (obwohl ich ansonsten kein Fan von KING-Romanen bin) und auch Mastertons "Die Opferung".

                    Die Schwierigkeit besteht meiner Ansicht nach darin, auf eine längere Zeit das Gefühl der Verunsicherung, der Bedrohung, des Verlustes an Realität aufrecht zu erhalten.
                    Im Roman schleichen sich zu schnell Phasen ein, in denen beispielsweise "Beziehungskisten" zwischen Menschen geschildert werden, oder Prozesse des Alltagslebens ausführlich zerredet oder gar ellenlange Nebenhandlungen (beispielsweise bei einer Charakterstudie des Protagonisten) aufgeführt werden.
                    Dies zerstört die Atmosphäre der Bedrohung, die m.E. unabdinglich ist für ein gelungenes Werk der unheimlichen Phantastik.
                    Dann wird aus einem Horror-Roman lediglich ein Roman mit Horror-Elementen, was an sich nichts Negatives bedeutet - allerdings ist die Folge, dass die Reinform "Horror-Roman" in meinen Augen nur recht selten existiert. Zumeist gibt es Hybriden.

                    Daher greife ich lieber zu KG-Sammlungen zurück, wenn ich unheimliche Phantastik lesen will.

                    In der SF und der Fantasy ist die Romanform wesentlich besser zu verarbeiten, denke ich.

                    Auf bald,

                    Markus


                    Offline wishmaster

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                        • Show only replies by wishmaster
                      Mag die Romane auch lieber, bei Stephen King allerdings finde Ich nur die Kurzgeschichten zumutbar. Der Rest ist Schrott. 1000 Seiten Roman, und auf Seite 998 passiert endlich mal was!
                      schreib mit deinem Mund nicht voreilig Schecks aus die dein Arsch nicht einlösen kann!

                      Ich bin nicht dick, ich bin fluffig...
                      Ich bin nicht zickig, Ich bin emotionsflexibel ... du Arsch!


                      Offline relysium

                      • Newbie
                          • Show only replies by relysium
                        @wishmaster:
                        WELCHE Romane denn? Sag mal Beispiele, wenn du den ollen King schon eliminiert hast.


                        Offline ANUBIS

                        • Newbie
                            • Show only replies by ANUBIS
                          Also bei King passiert eigentlich immer was..viel schrecklicher find ich das seine Romane so vorhersehbar sind und natürlich seinen " Gossenslang " :D

                          Greetz


                          Zitat von: "Markus-K-Korb"
                          für den Bereich der unheimlichen Phantastik gesehen, sehe ich die Kurzgeschichte ganz klar als die am besten geeigneste Form.


                          Dem stimme ich zu. Es gibt wirklich nur wenige moderne Horrorautoren, die in der Lage sind, in einem Roman unheimliche Atmosphäre und Stimmung über längere Zeit aufrecht zu erhalten, ohne sich irgendwann in seitenfüllendes Gewäsch zu ergehen. Ramsey Campbell z. B. hat einige sehr gute Romane verfaßt; auch Thomas Harris wäre hier zu nennen (wobei dieser ja kein "reiner" Horrorautor ist). Clive Barkers Romane fand ich eher entäuschend, seine Stärken liegen einwandfrei in der Kurzgeschichte.
                          Von deutschen Horrorautoren fällt mir als fähiger Romanschreiber spontan Michael Siefener ein.

                          Ein interessantes Beispiel für die Vorteile der Kurzgeschichte (die ja nicht sooo kurz sein muß) ist übrigens auch der Autor Brian Hodge. Ende der 90er erschienen ja bei Blitz zwei Bücher von ihm: "Von Heiligen und Mördern" (ein Band mit längeren Erzählungen) und "Rune" (ein Roman). Ich hatte zuerst "Von Heiligen..." gelesen und war begeistert von diesen ungewöhnlichen, abgedrehten Stories und der Phantasie des Autors. Die Anschaffung von "Rune" hingegen habe ich schnell bereut, denn was der Mann in diesem Roman präsentierte, war vorhersehbarer, langweiliger Amihorror von der Stange. Dazu auch noch mit blöden Teenagern, bäh...

                          Zitat von: "Markus-K-Korb"
                          Nicht umsonst haben Poe und Lovecraft keinen einzigen Roman geschrieben, lediglich KGs und Novellen.


                          Allerdings glaub ich schon, daß die beiden das Zeig dazu gehabt hätten. Poes "Arthur Gordon Pym" und Lovecrafts "Mountains of Madness" z. B. kann man ja schon als Mini-Romane betrachten.
                          Zum Thema Lovecraft: Ja, anders als seine diversen Epigonen kannte der Mann die Vorteile der Kurzgeschichte!  Schade, daß das nicht auch Leuten wie Shea oder Lumley bewußt ist... :lol:


                          Offline relysium

                          • Newbie
                              • Show only replies by relysium
                            Lumleys Necroscope ist strukturell betrachtet ein Horror-Roman, an dem ich nichts auszusetzen habe. Er besitzt keine Längen, welche mich "Gewäsch" gefüllt wären.
                            Die inhaltlichen Schwachpunkte, die sich in der zweiten Hälfte manifestieren (Band 2 in der dt. Ausgabe), würden als Kurzgeschichte auch nicht besser werden.

                            Ich habe diese Diskussion ursprünglich gar nicht aufgeworfen, weil ich der einen oder anderen Meinung wäre, aber mir fiel es im Laufe der letzten Zeit gehäuft auf, daß solche Gegenüberstellungen stattfinden (u.a. auch seitens Markus, hehe).

                            Kurzgeschichten haben in meinen Augen dieselbe Berechtigung wie Romane. Daß es nicht gut möglich ist, "auf eine längere Zeit das Gefühl der Verunsicherung, der Bedrohung, des Verlustes an Realität aufrecht zu erhalten", wie Markus sagte, mag schwer zu widerlegen sein, doch ich frage: ist es denn überhaupt notwendig?

                            Da bereits viele Argumente für die Kurzgeschichten kamen, bringe ich mal einige für den Roman:
                            - Es ist mehr Platz, um auch mal komplexere Zusammenhänge auszubreiten, bzw. den Gegensatz zur Normalität des Alltags und dem Realitätsverlust / des Verstörenden zu verdeutlichen. Schleichende Prozesse sind möglich.
                            - Die Charaktere werden zu Bekannten, wenn nicht gar Freunden. Wenn sie in Gefahr geraten, werden diese Passagen viel spannender, als es die Kurzgeschichte zu leisten vermag.
                            - Man kann am Ende mehr für sich zurückbehalten.

                            Der letztere Punkt vielleicht etwas erläutert: Wenn die Horrorkurzgeschichte ein Fahrgeschäft mit Looping ist, ist der Horror-Roman eine rumpelige LKW-Fahrt durch den Himalaya, während man Nitroglyzerin geladen hat. Es ist nicht alleine die Spannung, von der man bei letzterem mehr hat (denn diese ist auch über einen längeren Zeitraum verteilt, die SpannungsDICHTE ist also sogar geringer), aber dafür hat man zwischendurch atemberaubende Landschaften gesehen und einige Leute und ihre Lebensweise kennengelernt.

                            Peter


                            Zitat von: "relysium"
                            Lumleys Necroscope ist strukturell betrachtet ein Horror-Roman, an dem ich nichts auszusetzen habe. Er besitzt keine Längen, welche mich "Gewäsch" gefüllt wären.


                            Ähem... Von "Necroscope" war bei meinem Posting gar nicht die Rede. Meine Bemerkung bezog sich auf Lumleys frühe H.P.L.-Pastichen, die wohl kaum mit dem Vorbild mithalten können.


                            Offline wishmaster

                            • Foren-Schwuchtel und stolz drauf!
                                • Show only replies by wishmaster
                              @ relysium   als da wären Feuerteufel, Friedhof der Kuscheltiere, Shining..

                              das sind die die Ich gelesen habe. Und mehr wirds nicht werden aus gennanten Gründen!
                              schreib mit deinem Mund nicht voreilig Schecks aus die dein Arsch nicht einlösen kann!

                              Ich bin nicht dick, ich bin fluffig...
                              Ich bin nicht zickig, Ich bin emotionsflexibel ... du Arsch!


                              Offline relysium

                              • Newbie
                                  • Show only replies by relysium
                                Zitat von: "wishmaster"
                                @ relysium   als da wären Feuerteufel, Friedhof der Kuscheltiere, Shining..

                                das sind die die Ich gelesen habe. Und mehr wirds nicht werden aus gennanten Gründen!

                                Du hast mich mißverstanden, ich wollte von dir wissen, welche Romane du GUT findest, wenn du denn Romane schon lieber magst.


                                Anonymous

                                • Gast
                                Die Frage Kurzgeschichte oder Roman läßt sich recht einfach beantworten. Kurzgeschichte und Roman sind von ihrer Struktur, nicht nur ihrer Länge, unterschiedlich. Die Kurzgeschichte beschreibt ein Ereignis, der Roman eine Entwicklung.
                                Nun kranken die meisten Horrorromane daran, daß sie eigentlich keine Romane sind, sondern Kurzgeschichten, die gewaltsam breitgetreten wurden, oft mit einer unerträglichen Menge irrelevanter Nebenhandlung, wobei alle Register des Spannungsaufbaus gezogen werden.
                                Trotzdem glaube ich nicht, daß die Kurzgeschichte eine angemessenere Form für das Unheimliche ist als der Roman. Die Kurzgeschichte hat hier allerdings dem Roman gegenüber den Vorteil daß, wie Lovecraft in seinen Essays bemerkt, die zentrale Figur einer phantastischen Erzählung nicht eine Person ist, sondern ein Ereignis. Es gibt aber keinen Grund, warum ein phantastisches Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen keine Entwicklung beschreiben sollte.
                                Ein gelungenes Beispiel ist etwa Straubs 'Ghost Story', den ich neulich wieder gelesen habe und der mir noch besser gefiel als beim ersten Mal.


                                Offline Elena Marcos

                                • a.k.a. Dirk
                                • Die Großen Alten
                                  • Come on in ... hahahahahahahahahah
                                    • Show only replies by Elena Marcos
                                  Ich habe geade nach dem Genuss von "Spur der Scahtten" festgestellt, daß mir Kurzgeschichten auch nicht sooo liegen. Hier waren sehr unterschiedliche Geschichten und viele Stile versammelt. Aber ich habe mich bei der einen oder anderen soragr etwas gelangweilt - weil diese selbst in einer Kurzgeschichte nicht so richtig zum Punkt kamen.

                                  Deshab ist mir die Entwickung in einem Roman lieber. Wir lernen die Figuren besser kennen und kriegen ihre Macken mehr mit. Eine Kurzgeschichte wirkt immer etwas wie ein Ausschnitt. Manchmal sind die Erzählungen aus so abstrakt, dass man nicht immer direkt folgen kann. Also nochmal lesen...

                                  Ich ziehe eine Zusammenhängende Geschichte der Kuzrgeschichte vor....

                                  "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                  roman, habe aber noch sehr wenig erfahrungen mit kurzgeschichten.
                                  Und ihr werdet sein meine Lieblinge unter den Schafen und seit euch des Schutzes aller Engel im Himmel gewiss!
                                  Und ob ich schon wanderte durchs finstere Tal so fürchte ich kein Unheil, den der Herr ist bei mir!


                                  Meine kleine DVD-Sammlung