Warrior QueenPompeii, 22. August 79 AD.
Ja, die Einblendung zu Beginn setzt uns davon in Kenntnis, wo wir das Ganze historisch einordnen müssen. Nur die Uhrzeit fehlt mir da noch.
Eine Karawane wird von Böslingen überfallen, Schändliches im Sinn. Doch Sybil Danning ist die Warrior Queen und schwertet das Übel in die Unterwelt. Warum sie die Warrior Queen ist hab ich vergessen. Vielleicht wurde es aber auch nicht erwähnt.
Pompeii während einer Sklavenversteigerung. David Brandon, der grantige Theaterregisseur aus
Aquarius - Theater des Todes, gibt den Römer-Luden und ersteigert Frischfleisch für sein Bordellus Maximus. Sklaven für Gladiatorenkämpfe sind auch im Trend. Vor allem zur Belustigung des Großmuftis von Pompeii, gespielt von Donald Pleasance (Gott hab ihn selig), der auch nur seine Miete bezahlen musste. Und in Pompeii werden primär nur Kämpfe und Orgien betrieben. Die Arenaveranstaltungen erinnern an American Gladiators, nur mit tödlichem Ausgang. Und die Orgien und Bezirzungstänze ziehen sich wie ein Lastwagen, der an die Rosettenbehaarung geknotet wurde. Ja, es gibt Boobs. Unheimlich viele Boobs. Aber da Kamera und Schnitt so liebevoll ausgeführt wurden wie ein Schnitzel in einer Frittenbude am Bahnhofsstrich, lässt die Ästhetik etwas zu wünschen übrig. Da hilft es auch nicht, dass Regisseur Chuck Vincent zuvor fast nur Pornos gedreht hat.
Die Warrior Queen ist auch zugegen. Ich glaube, um eine Sklavin zu befreien. Oder wegen der Pasta am Hofe. So genau weiß ich es nicht mehr.
Irgendwann bricht dann in
Die letzten Tage von Pompeii der Vesuvius aus, denn aus dem Film stammen sämtliche gezeigten Aufnahmen des Vulkanausbruchs und alle Aufnahmen mit mehr als fünf Statisten im Bild und Bauten über zehn Quadratmeter. Fällt aber kaum auf, wenn man die Kontaktlinsen vorher rausnimmt und sich ein Handtuch über den Kopf legt.
Sybil Danning entkommt dem ganzen Trubel und spielt anschließend in
Das turboscharfe Spanner-Hotel mit, Chuck Vincent stirbt vier Jahre später an AIDS.
Die DVD unterstützt das Seherlebnis durch ein 4:3-Bild, das ohne Übertreibung auf VHS-Niveau ist. Zudem ruckelt das Bild leicht (bei Kamerabewegungen fällt es auf), vermutlich durch "professionelle" Normwandlung... Der Ton wurde wohl von VHS gezogen. Zumindest gibt es an mindestens drei Stellen Störgeräusche, die sehr an Tonstörungen "angenagter" Kassetten erinnern.
Das mit Abstand Beste ist - wie unschwer zu erraten ist - das Cover. Jene großartigen gemalten Motive, die man sich gerahmt an die Wand hängen kann und die den letzten Barbarenschlonz wie den Heilige Gral erscheinen lassen.