Gesetz der RacheInhalt:Für Clyde Shelton (
Gerald Butler) gerät die Welt aus den Fugen. Bei einem Einbruch in dessen Haus werden Frau und Tochter des Familienvaters brutal ermordet. Damit nicht genug wird vor Gericht nur einer der beiden Täter - eigentlich nur ein Mitläufer - zum Tode verurteilt. Machtlos muss Shelton mit ansehen, wie der wahre Mörder durch einen Deal mit dem erfolgreichen aber egoistischen und nur auf viele Verurteilungen bedachte Bezirksstaatsanwalt Nick Rice (
Jamie Foxx) mit einer geradezu lächerlichen Haftstrafe davonkommt. 10 Jahre später ist für Clyde der Zeitpunkt der Rache gekommen…eine Rache die einer bestialischen Bestrafung der Täter und des gesamten korrupten Justizsystems gleichkommt…
Meinung:Viel mehr möchte ich Euch eingangs gar nicht über die Handlung verraten, denn jeder weitere Satz würde vermutlich ein keines Stück des tollen Spannungsaufbaus von
Gesetz der Rache killen. Endlich wurde ich nach langer Zeit mal wieder richtig positiv im Kino überrascht (ein paar Streifen beim FFF mal ausgenommen) und einmal mehr hat sich mir gestern gezeigt, wie angenehm man überrascht werden kann, wenn man wenig über den Inhalt weiß und auch der Trailer einem nicht mehr sonderlich geläufig ist. Regisseur
F. Gary Gray der schon mit Steifen wie
Friday,
Verhandlungssache, oder
Be Cool sein Können unter Beweis stellte, liefert uns hier einen spannenden und harten sowie inhaltlich extrem fragwürdigen Rachethriller ab. Selbstjustiz ist natürlich immer fragwürdig aber oft bekommen eben nur die Bösen Jungs ihre gerechte Strafe. So war die Rachethematik z.B. bei
The Punisher,
Death Sentence oder auch erst kürzlich bei
Taken ausgelegt. Hier hingegen wird eine Grenze überschritten. Die Gewalt ist zwar absolut nicht übermäßig, blitzt aber dennoch in 2-3 Gewaltspitzen extrem auf (das könnte in einer verlängerten Version – einem DC oder einer unrated - sicherlich noch etwas mehr ausgewalzt werden – ich sage nur "Folterszene" oder "Gefängnis") und die FSK 16 ist sehr wohlwollend vergeben worden. Nein, nicht die grafische Gewalt ist es, sondern vielmehr die eiskalte Rücksichtslosigkeit mit der die Hauptfigur Clyde Shelton zu Werke geht. Sie schießt im Grunde weit über das Ziel einer normalen Vergeltung hinaus. Shelton, sozusagen ein psychopathisch-diabolisches Genie, möchte mit geradezu krankhafter und in einen eiskalten, durchdachten und perfiden Plan eingewickelten Bösartigkeit sämtlichen Beteiligten eine tödliche Lektion erteilen. Nachdem die beiden Täter ihre gerechte Strafe erhalten haben, gibt er sich nicht zufrieden und zieht ein wahnwitziges Katz und Maus Spiel auf, in dem seine Widersacher (eigentlich die guten Jungs) immer wieder geblufft, in die Ecke gedrängt und hilflos zappeln gelassen werden…nur damit er dann aus heiterem Himmel tödlich zuzustoßen kann. Das eigentliche Opfer wird zum Täter, die eigentlichen Täter sind längst tot und die eigentlichen guten Jungs werden zu Opfern. Dennoch ist der Zuschauer dazu geneigt, die Sympathien bei Shelton zu belassen – zumindest war es bei mir so. Kennt man ja aus diversen Filmen, man hält zum Badguy.
Wirklich ausgesprochen spannend inszeniert und für mich bis zum Ende hin auf sehr hohem Niveau. Die Spannungsschraube wird geschickt immer weiter angezogen, es gibt mehrfach Überraschungen und kleine Wendungen und einzig die Auflösung wie Shelton aus dem Knast heraus seine Pläne durchführt, ist letztlich nichts besonderes. Das großartige Ende hingegen konnte bei mir wieder richtig Punkte sammeln. Auch 2,3 knochentrocken-geniale Szenen und Sprüche bekommt man serviert (Stichwort: "Shelton spricht vor der Richterin"). Sicherlich gibt es auch einiges an Ungereimtheiten und Logiklücken doch mich hat das keineswegs gestört. Was kann man sonst noch sagen?
Butler spielt den einen Teil der beiden Hauptparts absolut klasse - ich mag den Typen sowieso sau gerne - und
Foxx, nun er mimt den Bezirksstaatsanwalt Nick Rice zumindest glaubwürdig, auch wenn hier meiner Meinung nach schauspielerisch kein Glanzpunkt gesetzt wird.
Butler - der den Film übrigens auch produziert hat - ist ganz klar der Chef im Ring, dies kann man festhalten. Das Script stammt übrigens von
Kurt Wimmer, dem Regisseur und Drehbuchautor von
Equilibrium &
Ultraviolet.
Fazit:Erwartet kein Actionfeuerwerk, freut Euch aber auf einen richtig guten, harten und straight inszenierten Thriller, der weder Gefangenen macht noch Rücksicht auf Verluste nimmt. Das Rad wird zwar nicht neu erfunden aber
Gesetz der Rache kann mit einigem an Spannung, Härte und Überraschung aufwarten und hat einen glänzend aufgelegten
Gerald Butler zu bieten. Ganz klare Empfehlung meinerseits (auch fürs Kino) und die die BD ist schon so gut wie gekauft.
Gesetz der Rache