Ultraviolet
So, jetzt hab ich den auch mal gesehen und falle mal eben den meisten Filmfreunden in den Rücken:
Ich fand ihn irgendwie cool. Mila macht ihre Sache gut, der Film gibt (vor allem im ersten Drittel) Gas ohne Ende, selbst der Look gefällt mir ganz gut. Klar sieht das alles sehr künstlich aus und auch nicht echt, aber es handelt sich um eine Verfilmung eines japanischen Comics und erinnerte mich so ein bischen an die künstliche Welt in Casshern, wenn auch nicht ganz so gut gemacht. Es gibt sogar Ansätze einer netten Comic-Story, die vermutlich der Schere zum Opfer fiehl, denn das Ende ist absolut unlogisch, da merkt man richtig, dass da wesentlich mehr Geschichte geplant war. Und das ist einfach nur schade, gibt es da mittlerweile einen Directors Cut von Wimmer?
Der Finale Kampf war auch Murks, daher gibt es auch keine wirklich gute Bewertung, aber ich muss sagen, dass mir zumindest die mitreissenden ersten 35 Minuten überraschend gut gefallen haben. Der Techno-Soundtrack passt ebenfalls wunderbar zu den Bildern und pumpt ordentlich, später im Film gibt es auch tolle Scoremusik. Alles gar nicht mal so scheiße, wie man es gehört hat.
Für mich war da bei allen Markeln auf jeden Fall ne 6/10 drin.
Robocop 3
Und noch ein Film, der überwiegend vernichtene Kritiken bekommt.
Auch hier sehe ich das n bischen anders, denn wenn man den Film nicht mit den sehr guten Vorgängern vergleicht, bleibt ein lustig trashiges Filmchen, welches sich selbst nicht so ganz ernst nimmt und durchaus seine Stärken hat. So sind die ersten 25 Minuten ordentliche Action, die Spaß macht.
Klar hat ist die Geschichte n bischen hohl und wirklich gut ist der Film nicht, aber er unterhält zumindest ganz gut.
Besonders die 80s-Style Stopmotion-Effekte waren cool (besonders das Jetpack gegen Ende war geil! Ein Iron Man-Film in dem Stil Anfang der 90er wär auch lustig gewesen).
Lange Rede, kurzer Sinn: 6/10 für einen zwar blutleeren, aber irgendwie trashig lustigen dritten Robocop.
Glen or Glenda
Unglaublich durchgeknallt, was uns Edward D. Wood Jr. mit seinem ersten Film präsentierte:
Dieser quasi Aufklärungsfilm über Transvestiten und Geschlechtsumwandlung im Rahmen einer Horrorstory ist hoch unterhaltsam. Das ist Trash pur! Das Drehbuch ist total bekloppt und recht langweilig, aber Spaß machts trotzdem. Alleine Bela Lugosi als Gruselerzähler, der irgendwie überhaupt keinen Sinn macht und andauernd was von großen Drachen und Schnecken erzählt, ist zum Brüllen komisch. Interessant ist, dass Ed Wood das Thema ziemlich ernst angeht und tatsächlich sehr viel Wert auf die Aussage des Ganzen legt und die geht ganz klar in Richtung Toleranz und Mut zum Ungewöhnlichen. Ein sehr persönlicher Film also und abgesehen vom "Horrorfilmrahmen", den er ganz klar für die Vorgaben des Produzenten eingehalten hat, fühlt sich der Film fast schon wie eine Dokumentation an, denn der Ton besteht zu 60% aus Off-Kommentar und er will dem Zuschauer seine Neigung erklären und die Angst vor dem was man nicht kennt nehmen. Im zeitlichen Kontext der 50er gar nicht mal so uninteressant.
Unterm Strich hat man natürlich einen schlechten Film, der handwerklich, dramaturgisch und schauspielerisch recht mies ist und trotz seiner nur 67 Minuten Lauflänge ziemlich zäh ist, aber irgendwie hab ich mich auch hier sehr gut amüsiert. Würd mich nach diesem Film auch als Ed Wood Fan bezeichnen, da man einfach merkt, dass er zwar technisch gesehen ein Stümper war, aber mit viel Herz dabei war, eben auch nur ein Filmfreak. 6,5/10