The Captive -
keine Offenbarung, aber besser als erwartet. Beginnt wie ein moderner Saw-Abklatsch und entwickelt sich zum knackigen Psycho-Kammerspiel. Das Drehbuch von Larry Cohen kann allerdings den erfahrenen Filmegucker nicht mehr überzeugen. Zu schnell ahnt man, wie der Hase läuft. Dennoch: gut gefilmt. Anders als der moderne monochrome Quatsch, wartete der Film mit einer eindrucksvollen Beleuchtung und Farbpalette auf. Die Effekte sind fies, aber lange nicht auf SAW-Level (das gilt auch für die 18er Variante). Mit knackigen 81 Minuten ist der Shocker auch nicht zu lang. Anhand der Deleted Scenes kann man sehen, dass Kürzungen manchmal besser sind - den die Background-Story mit der Polizei ist wirklich überflüssig. Elisa Cuthbert macht ihre Sache übrigens sehr gut. Insgesamt: nette Abendunterhaltung.
Mein liebster Feind -
nochmal den Kinski. Egomane, Wahnsinniger oder einfach nur genialer Schauspieler? Nun - jeder muss sich selbst ein Bild machen. Herzogs Portrait ist einfach nur stark, weil der Regisseur Sachen verrät, die viel über die Beziehung der beiden aussagt. Auf der einen Seite die Tobsuchtsanfälle von Kinski - auf der anderen Seite, gemeinsame Nachmittag unter Baum, bei denen Kinski verrät, dass er Werner in seinem Buch beschimpfen muss, sonst würde es ja keiner kaufen. Das herzog mit seiner mehr "ruhigen" Art den Egomanen kontrollieren konnte ist echt ein Wunder - dass er dann sogar zur Todesdrohung griff war dann nur konsequent.
Die Doku ist rundumgelungen - die Reise zu den Drehorten, die Interviews mit den Schauspielerinnen und die Erinnerungen an die Jugend sind informativ und gleichzeitig unterhaltsam.
Ob man ihn mag oder nicht - Kinski bleibt ein Unikum.