La Donna Del Lago
- gestern wollte ich eigentlich nur kurz in den Streifen reinschauen - bäm, drangeblieben. Bazzonis Debut Film funktioniert wie ein perfekter Mystery-Thriller mit einer unheilschwangeren Atmosphäre. Gekleidet in sensationelle Schwarz-Weiß Fotographie kommen wir hier einem Geheimnis auf die Spur, das es in sich hat. Der Schriftsteller Bernard fährt in seinen Lieblingsurlaubsort, um sich zu erholen. Doch in Wirklichkeit möchte er Tilde widersehen - das Zimmermädchen aus dem Hotel, in dem er immer absteigt, da er sich sehr zu ihr hingezogen fühlt. Leider hat sich die Dame das Leben genommen - was jedoch der Dorffotograf bezweifelt, da er auf einem Foto ein Hinweis findet, was ihn an dem "Selbstmord" zweifeln lässt. Bernard versucht nun herauszufinden, was Tilde passiert ist und sticht in ein "Wespennest". Wow - mich hat der Film von Beginn an gefesselt - seine ruhige, unheilvolle Art ist der von "Le Orme" nicht unähnlich, führt jedoch zu einer Auflösung - die am Ende zwar Sinn ergibt und doch Spielraum für Interpretationen lässt. Mir jagte der Schluss doch etwas Gänsehaut über den Körper, weil man nach der Auflösung, noch einen kleinen Schubser bekam... und am Ende nicht ganz klar löst, wer hier wen umgebracht hat - aber im Endeffekt, niemand unschuldig ist. Der Film basiert auf einem Drehbuch von Giulio Questi, der mich schon mit "Die Falle" begeistern konnte. Auch wenn der Regisseur das Script bearbeitet hat, lässt sich die Struktur des Geheimnisses auf jeden Fall auf Questi zurückführen. Dieser hat sich zudem an einem Buch orientiert, das einen wahren Fall beschreibt.
Fazit: Ruhiger, fesselnder "Giallo" der anderen Art. Für Cineasten und Menschen mit Ausdauer und Ruhe ein absolutes Meisterwerk.