Nachts, wenn das Skelett erwacht
- also "The Creeping Flesh" ging immer an mir vorbei. Weder im TV noch auf VHS ist mir dieser späte 70er Gruselshocker untergekommen. Es ist angeblich der letzte Tigon Film, obwohl die Firma und auch Produzent Tony Tenser nicht genannt wird. Hier laufen Peter Cushing und Christopher Lee nochmal zur Höchstform auf. Cushing spielt einen Forscher, der in neu Guinea das Skelett eines Urmenschen entdeckt hat (welcher eher wie ein Alien aussieht). Sein Bruder (Lee) ist Chef einer Nervenheilanstalt, in dem Cushing heimlich seine Frau hingeschafft hat, die verrückt geworden ist. Tochter Penelope wohnt im heimischen Haus, wie eine Gefangene, weil Papa Cushing denkt, sie würde die Geisteskrankheit ihrer Mutter erben. Die junge Frau denkt, ihre Mutter wäre bereits vor Jahren gestorben. Nun - der alte Forscher stellt fest, dass beim Kontakt mit Wasser sich die Zellen am Skelett erneuern - und er stellt die Theorie auf, dass in den Zellen das Böse verankert ist. Er versucht einen Impfstoff zu entwickeln, um das Böse aus der Welt zu eliminieren. Damit behandelt er dann seine Tochter, um sie zu heilen. Doch das Gegenteil ist der Fall, die Tochter verändert sich in ihrem Verhalten. Der Anstaltsleiter arbeitet an einem ähnlichen Thema (beide wollen ihre Arbeiten für den Richter-Preis anmelden) - und kommt der Forschung seines Bruders auf die Spur, weil die verwirrte Tochter nach einem Mord in die Anstalt kommt. Christopher Lee lässt das Skelett dann von einem Einbrecher rauben - leider beginnt es in der Nacht zur regnen...
Freddie Francis hat hier nochmal einen kleinen, feinen Grusler abgeliefert. Natürlcih wartet man die ganze Zeit auf die Auferstehung des Monstern, was sich aber erst gegen Ende ankündigt. Ein paar kleine krude Bluteffekte, die Psycho-Jekyll/Hyde Story und etwas Re-Animator Flair, machen "The Creeping Flesh" zu einem überraschenden Grusel-Vergnügen. Der Film war in Zeiten vom "Exorzist" wahrscheinlich schon längst überholt, aber als Spätwerk mit den Altstars macht der Film schon so richtig Spaß. Gut gefilmt, wenige aber tolle Effekte und eine hübsche Atmosphäre zeichnen diesen Streifen aus. Es gibt ihn bisher leider nur auf DVD - ich würde mir hier eine hübsche Bluray-Edition wünschen.