INTO THE WILD (screenplay & directed by Sean Penn)

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Offline Flightcrank

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    ...Entschleunigt...
    Das ist es was mich beim ersten Sehen schon so faziniert hat. Habe ich auch damals schon geschrieben. Alles hinter sich lassen. Das Leben entschleunigen. Heutzutage ist alles zu viel auf einmal und zu schnell. Und das ist eine Krankheit.


    Offline Flightcrank

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      Meine Vorstellungen von Glück und einem guten Leben sehen anders aus, als in der Pampa vor sich hin zu vegetieren, ganz gleich ob alleine, oder in Gesellschaft.
      Das ist klar. Er ist es wie gesagt falsch angegangen bzw. hat es nicht richtig durchdacht. So wie er es letztlich gemacht hat konnte es nicht der Weisheit letzter Schluss sein und das hat er ja auch erkannt. Zu spät...


      Offline nemesis

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        Fand die Diskussion zu interessant, um sie im Filmschau-Fred untergehen zu lassen  ;)

        Ich selbst habe den Film noch nicht gesehen, kann zwar den Gedanken, dem ganzen Zivilisationswahn, der mehr und mehr beschleunigt und immer mehr in Kurzlebigkeit mündet zu entfleihen verstehen, aber mal ehrlich: 99,5% aller "zivilisierten" Menschen (zivilisiert im Sinne von dem uns selbst auferlegten System einverleibt, Natürvölker aussen vor, die kommen wohl klar) wären ohne die Annehmlichkeiten der Zivilisation nicht überlebensfähig.


        Offline Manollo

        • aka Manuel
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          Für mich ist Into the Wild auch definitv eine  :10: und einer meiner absoluten Lieblingsfilme.

          Dieses Gefühl von Freiheit, die wunderschönen Landschaftsaufnahmen im Film sind einfach traumhaft.


          Klar, die Art, wie er es gemacht hat und wie es geendet ist, war natürlich mehr als dumm.
          Aber darum geht es ja auch nicht.

          Manchmal wünsche ich mir auch so ein naturnahes und ruhiges Leben, wie Piere aber schon geschrieben hat, die meisten wären gar nicht überlebensfähig und ganz ehrlich würde ich auch zu den Leuten gehören, die nicht sonderlich lange überleben würden...


          Offline skfreak

          • Serienfreak
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              • Show only replies by skfreak
            Fand die Diskussion zu interessant, um sie im Filmschau-Fred untergehen zu lassen  ;)

            Ich selbst habe den Film noch nicht gesehen, kann zwar den Gedanken, dem ganzen Zivilisationswahn, der mehr und mehr beschleunigt und immer mehr in Kurzlebigkeit mündet zu entfleihen verstehen, aber mal ehrlich: 99,5% aller "zivilisierten" Menschen (zivilisiert im Sinne von dem uns selbst auferlegten System einverleibt, Natürvölker aussen vor, die kommen wohl klar) wären ohne die Annehmlichkeiten der Zivilisation nicht überlebensfähig.

            :!:


            Offline Flightcrank

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              • Just a guy stuck in the 80s...
                • Show only replies by Flightcrank
              Finde es beispielsweise mittlerweile echt Krankhaft wenn ich Leute sehe die nicht mal für 10 Minuten ihr Smartphone aus der Hand legen können. Alles muss PERMANANT gecheckt werden. E-Mails, Nachrichten, Facebook, Twitter, und und und. Klar mach ich das selbst ab und an aber ich versuche es echt im Zaum zu halten und mich nicht zum "Sklaven" dieser ganzen Plattformen zu machen. "Entschleunigen" ist das was ich versuche, seit ich im Sommer ein sehr interessantes und tiefgründiges Gespräch mit einem Bekannten hatte. ;)

              Sein Geld verbrennen und alleine in einem Wohnwagen in Alaska zu hausen ist sicherlich nicht das was mir gefallen würde. :lol:


              Offline Thomas Covenant

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                  • Show only replies by Thomas Covenant
                Ohne diese ganzen Technikgimmicks käme ich schon zu recht. Nur Bücher würden fehlen, irgendwie glaube ich dass der moderne Mensch etwas fuer den Interlekt braucht. Auf der anderen Seite gibts was in uns das wir nur wiederfinden können in der Natur. Letztes Wochenende war ich mit nem Langbogen, im Harz unterwegs und habe im Wald in einem 3D Parcour auf Modelle von Tieren geschossen. Und meine Seele ist mit jedem Pfeil geflogen. War eine genial Sache.


                Offline Ed

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                    • Show only replies by Ed
                  Der ist ne :10: bei mir.


                  Hatte erwartet dass er in den Kitsch abdriftet oder romantisiert, aber das Gegenteil ist der Fall.



                  Ich finde, dass der Film genau das macht. Habe noch nie verstanden, wie man irgendwelche positiven Erkentnisse aus dieser Geschichte ableiten will. Dieser Mensch ist aus lauter Dummheit und ohne jeden Grund gestorben. Hätte er eine aktuelle Karte dabei gehabt, hätte er wieder zurück gefunden. Ein vielbefahrener Highway war nur wenige Milen entfernt. Es gibt einen interessanten Bericht, in dem erläutert wird, dass die Bewoher von Alaska von den ganzen Touris wahnsinng genervt sind, die auf seinen Spuren wandern wollen. Aus deren Sicht handlelt es sich um einen naiven jungen Mann, der mit einem verklärten Bild der Wildniss und unter katastrophalen Bedingungen seine Reise angetreten hat. Der Film bedient diese für mich äußert fragwürdige Aussteigerromantik und Zivilisationsmüdigkeit. Es wundert mich etwas Matze, dass du auf so einen Kitsch anspricht, von dem sonst eher linke Idioten und Hippies schwärmen.  :D

                  Das ist doch genau der springende Punkt.
                  Ich finde dass der Film ihn in genau diesem, wenig rühmlichen Licht auch darstellt.
                  Als naiv, unvorbereitet, romantisiert und verklärt. Sein Handeln also letzten Endes als wenig positiv oder im besten Falle als viel zu weit über das Ziel hinausgeschossen.
                  Ich meine, dass er unbarmherzig zu Grunde geht, seelisch verkümmert und letzten Endes einsehen muss, als letzte bittere Erkenntnis, dass seine Isolation nicht zu wahrem Glück führt ("happiness is only real when shared") ist doch alles andere als romantisierend, oder?

                  Für mich gibts da nicht viel anderes rauszulesen. Dafür ist sein Hungertod viel zu intensiv und deutlich dargestellt als dass man da was positiv verklärendes reindeuten könnte.

                  Die gesamte Entschleunigung, Flucht aus der Moderne, etc. die sicher auch für mich ein Thema sind, werden ja nur als durchaus positive Motivatoren von ihm gezeigt...sein Handeln aber wie gesagt deutlich über das Ziel hinausgeschossen und sicherlich nicht als Hippieanleitung zu einem besseren Leben.



                  Offline Seth Gecko

                  • Die Großen Alten
                      • Show only replies by Seth Gecko
                    Also eher "Stirb langsam" für Hippies...

                    Sehr gut. Hehe.

                    @ Matze: Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass dem Film eine so ohne Erkenntniskraft zugesprochen wird. Das von dir gezogene Fazit, dass Glück nur von Bedeutung ist, wenn man es teilen kann und dass es wichtig ist die Bedeutung von familiären und freundschaftlichen Bindungen nicht zu vergessen sind wohlfeile Allgemeinplätze. Dabei erstaunt es mich, dass dir diese Einsicht ausgerechnet diese Geschichte liefert: Wie sollte das ganze denn sonst enden für diesen Typen? Er geht unvorbereitet in die Pampa, merkt irgendwann, dass er wieder zurück will, um dann feststellen zu müssen, dass es es nicht hinbekommt.

                    Diesen sinnlosen und gleichsam selbstverschuldeten Tod als eine Parabel für die wahren Werte des Lebens zu sehen, erschließt sich mir einfach nicht.   


                    Offline skfreak

                    • Serienfreak
                    • Die Großen Alten
                        • Show only replies by skfreak
                      Into the Wild :d2:
                      Bildungslücke geschlossen :) Für mich ein wirklich guter Film - aber im Gegensatz zu Matze oder Gunther hat er es nicht geschafft mich emotional zu berühren.
                      Kein Vergleich zum Beispiel mit einem Elizabethtown von dem ich mich gefragt hab warum hier so viele Leute auf einen Film mit einem Schuhverkäufer stehen (WTF???) und der mich dann voll ins Herz getroffen hat.
                      Vielleicht liegt es auch daran, das Into the Wild im Kern keine neue Geschichte erzählt: Der Mensch wird gegen die Natur untergehen, und das jemand ohne Geld (BTW: Wo hatte der dann die Patronen für das Gewehr her? Die Kerzen? Und wie konnte der seinen Bart stutzen?) sich im Nachhinein wünscht vielleicht mal bei Onkel Nehberg was gelernt zu haben ist halt nix Neues. Von daher eigentlich kein gutes Beispiel für einen Ausstieg :)
                      Auch die Aussage mit der Happiness trifft doch eigentlich weniger auf Ihn zu, denn auf alle die er begegnet ist.
                      Wie auch immer: Das klingt negativer wie es gemeint ist. Für mich ist Into the Wild ein guter Film - nicht mehr aber auch nicht weniger.


                      Offline blaubaum

                      • Ich denke in Storyboards
                      • Die Großen Alten
                          • Show only replies by blaubaum
                        (BTW: Wo hatte der dann die Patronen für das Gewehr her? Die Kerzen? Und wie konnte der seinen Bart stutzen?)

                        Er hat ja während seiner Reise auch gearbeitet. Es ging ihm ja lediglich darum, jeglichen Überfluss abzulegen.
                        Arbeiten und Geld verdienen für Dinge, die er braucht oder um von A-B zu kommen, ist wohl ok gewesen.


                        Offline Ed

                        • Die Großen Alten
                          • "The Feminist"
                            • Show only replies by Ed
                          Sascha, darum geht es ja, dass er erkennt, dass seine Jagd nach Glück und das was er sich darunter vorgestellt hat letzten Endes bedeutungslos und wertlos war. Eben weil er niemanden hatte sie zu teilen und
                          (click to show/hide)
                          Dachte auch, dass der Film nur romantisierte antikapitalistische Werte verkaufen will und war daher umso mehr von der differenzierten, wenig schwarz/weissen Message überrascht.
                          « Letzte Änderung: 15. Dezember 2013, 03:13:04 von EvilEd84 »


                          Offline skfreak

                          • Serienfreak
                          • Die Großen Alten
                              • Show only replies by skfreak
                            Sascha, darum geht es ja, dass er erkennt, dass seine Jagd nach Glück und das was er sich darunter vorgestellt hat letzten Endes bedeutungslos und wertlos war. Eben weil er niemanden hatte sie zu teilen und
                            (click to show/hide)
                            Dachte auch, dass der Film nur romantisierte antikapitalistische Werte verkaufen will und war daher umso mehr von der differenzierten, wenig schwarz/weissen Message überrascht.

                            Okay, so hab ich das nicht gesehen. Macht aber natürlich Sinn. Dann passt das besser.


                            Offline Manollo

                            • aka Manuel
                                • Show only replies by Manollo
                              Eben deshalb find ich den Film so schön und deswegen hab ich mir das Zitat auch auf den Arm tattoowieren lassen.
                              Genau so wie Matze es geschrieben hat, ist es.


                              Online Max_Cherry

                              • Die Großen Alten
                                  • Show only replies by Max_Cherry
                                Tja, jetzt wo ich hier mal reingeschaut habe, brauch ich den Film auch nicht mehr sehen.
                                Super Spoiler juhu.

                                Andererseits hat mich Bodos Meinung auch schwer vorbelastet, auch wenn ich den Film nicht kenne, könnte er genauso bei mir ankommen. Besonders wenn er dann noch wirklich kitschig zum Ende wird. Das Ende von "Cast Away", wo Hanks wieder nach Hause kommt, ist für mich so ziemlich das beschissenste, oberkitschigste Ende in einem Hollywoodfilm, das klingt auch hier alles irgendwie ähnlich, abgesehen vom Mega-Spoiler.
                                « Letzte Änderung: 15. Dezember 2013, 19:42:07 von Max_Cherry »


                                Offline Manollo

                                • aka Manuel
                                    • Show only replies by Manollo
                                  Der Spoiler ist nicht so schlimm, ich wusste vorher auch wie die Geschichte ausgeht, trotzdem ist der Film dann mein Lieblingsfilm geworden.
                                  Das tut wirklich nicht so viel zu Sache.
                                  Schau ihn dir mal an, riskiers einfach mal. :)


                                  Offline Ed

                                  • Die Großen Alten
                                    • "The Feminist"
                                      • Show only replies by Ed
                                    Selbst das was ich in den Spoiler gepackt habe ist weithin bekannt, also nicht wirklich gespoilert.