Titanic 9/10
Der Film ist ein Meisterwerk, da können Kritiker und Leo-Hasser sagen was sie wollen. Eine sehr gute und alles andere als flache, plumpe und schmalzige Liebesgeschichte zu Beginn, ein sehr spannender und mitreißender Mittelteil und ein schlichtweg atemberaubendes Finale lassen den Film in jeder seiner 187 Minuten glänzen.
Einzig Jack's Charakter weist Fehler auf, in dem er eigentlich keine aufweist. Er ist in jeder Hinsicht zu perfekt. Er weiß immer ganz genau was zu tun ist und rettet so einigen Menschen (wenn auch nur für kurze Dauer) das Leben. Rose wird sogar mindestens ein halbes Dutzend mal von ihm gerettet. Außerdem wird nicht ganz klar, warum sich Jack in Rose unsterblich verliebt. Bei Rose ist es klar, aber Jack hat keinerlei "Motive" wenn man es denn so nennen darf. Er ist ein Typ, der viel rumgekommen ist und wohl schon alles mögliche an interessanten Frauen gesehen hat und da verknallt er sich tatsächlich in eine verwöhnte, reiche Göre, die in ihrem Leben keinen Sinn sieht, aber zu feige ist, mit diesem abzuschließen. Nee, bei allem Respekt und auch bei dem Glauben an die Liebe auf den ersten Blick, aber das ist höchst unrealistisch. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass Cameron bewusst die Liebesgeschichte so geschrieben hat, dass sie Frauen gefällt, in dem er den Charakter "Rose" als verzweifeltes, aber elegantes und kluges Mädchen (ein perfektes Bild, in das sich der weibliche Zuschauer hineinversetzen kann) darstellt, das in Jack ihren Traumprinzen findet. Der Traumprinz bleibt in der ganzen Geschichte aber nur Objekt und wird nie als Subjekt ausgeleuchtet.