Habe ja gar nix mehr geschrieben zu "Einsame Jäger" aka. "Time to Hunt"

Fantastischer "Bob the Nailer" Roman.
Von allen dreien die ich bisher gelesen habe klar der Beste.
Hat nochmal deutlich mehr Drive und nägelkauende Anspannung als "Point of Impact".
Bob und Donnies Einsatz gegen ein ganze Vietcong Regiment und Bobs 1:1 Duell gegen den Scharfschützen Solaratov sind dabei ganz klar die Highlights. In der Disziplin "Beschreibung packender Actionsequenzen" macht Stephen Hunter so schnell keiner was vor. Das ist schlichtweg genial.

Auch die ganze Geschichte mit der US Friedensbewegung und einer im Hintergrund laufenden Verschwörung von damals die Auswirkungen bis heute hat, ist ein richtig guter Kniff, der die gesamte Geschichte noch weiter abrundet.
Garniert wird das wieder mit viel Waffentechnik, Ballistik, Anatomie und präziser Ablauf von Geheimdienstmissionen.
Und als ob das nicht schon genug Dinge wären die man loben muss, so gibt es am Schluss sogar noch einen kleinen Extra Plot den ich so gar nicht erwartet habe, ich aber richtig gelungen fand, und der als zweites Finale nochmal so richtig sitzt.
"Vorderseite Richtung Feind!"

Das Einzige was man ankreiden kann, ist teilweise leicht klischeehafte Übermenschlichkeit von Bob.
Einerseits wird er als alter Mann, verletzlich und mit vielen Traumata dargestellt, nur um dann gleich wieder einen absoluten Tausendsassa aus ihm zu machen, der neben der Schießkunst auch mit seiner sprichwörtlichen, südstaatlerischen Redneck Bauernschläue, ganze FBI und CIA Analystenteams austrickst und auf eigene Denkfehler hinweist.
Aber da Hunter mit dem Klischee auch etwas augenzwinkernd spielt passt das.
Weiß gar nicht wie oft Bob in dem Buch erwähnt, dass er nie ein College besucht hätte, um im Nebensatz den elitären Analysten zu zeigen wie falsch sie doch liegen.

Letztendlich aber völlig egal, das Gesamtpaket rockt die Hütte!

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