Na, wie Trapper Geierschnabel, der olle Mountain Man, den aufziehenden Schneesturm in der Pisse oder im urin spürt, so hab ich wohl ein Gefühl für schlechte Filme - nur: im Gegensatz zum ollen Fallensteller höre ich meist nie auf das brennen in meinen unteren Körperregionen und falle dementsprechend meist auffe Schnauze...
So auch hier: Verglichen mit dem original, das eine schauspielerische meisterleistung von Glenn Ford und Van Heflin bietet, lost der "Todeszug nach Yuma" ja völlig ab. Abgesehen davon, dass wir es hier gar nicht mit einem "Todeszug" zu tun haben (der steht nämlich nur im Bahnhof und dampft vor sich hin, während zwischen den Häusern die Bleihummeln sausen), vermisse ich bei der Neuverfilmung die Atmosphäre, tolle Shootouts, bei denen auch mal jemand trifft (tun sie hier auch, aber erst, wenn sie direkt vor dem Ziel stehen), ein Happy End (das im Original Gottseidank vorhanden war) und vor allem Spannung. Aber nein - Christian Bale ist ein Unsympath (ich mag den gar nicht in der Rolle des Farmers), Russell Crow und sein komischer Sinneswandel im Verlauf des Films verdrehen die Ausgangsstory des Originals völlig und nehmen dem Film jeglichen Pepp - und überhaupt: Ein Russell Crowe allein macht noch keinen guten Film und schon gar keinen guten Western.
Nee, da bin ich wesentlich Besseres gewöhnt... vielleicht auch ein bissel verwöhnt, aber das Einzige, was mir an der Neuverfilmung wirklich gefallen hat, war das Plakat. Hallmark und Risher Films kriegen da aber fürs amerikanische Pay TV wesentlich bessere Westerner hin... Hätten sich die Macher mal was von abgucken sollen...
Wenn ich da an "Silverado" oder "Open Range" zurückdenke... ach je, die Amis sollen doch lieber wieder neue Geschichten erfinden, statt altbewährte Filme neu aufzupolieren. Letzteres geht eh meist schief...
Der Lonewolf Pete