Sieben
Zur Geschichte muss ich ja nicht mehr viel schreiben, kennen sollte ihn ja jeder.
Was mir wirklich gut an dem Film gefällt, ist dass Fincher hier wie in "Zodiac" relativ dezent seine typischen visuellen Spielereien auslebt. Der Film ist fast schon unspektakulär bodenständig gefilmt. Im Gegensatz zum restlichen Blockbuster-Hollywood-Kino weicht der Hochglanzlook dreckigen, düsteren Bildern. "Sieben" kommt fast gänzlich ohne Acton aus und zieht seinen Unterhaltungswert aus der Ermittlergeschichte und der visuell und thematisch packenden Atmo. Erstere haben bei mir ja eh einen guten Stand und wenn dann noch Cop-Thriller-Momente und drei top Darsteller dazu kommen (Kevin Spacy verursacht noch heute mit seiner ruhigen, unheimlichen Art Gänsehaut), kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen.
Alleine die Filmmusik von Howard Shore haut mich nicht aus den Socken. In der Szene, bei der Morgan Freeman das erste Mal in der Bücherei zu sehen ist, läuft ein bekanntes Klassik-Stück und das passt unheimlich gut.
Anstatt des oft beiläufigen Scores hätt ich mir mehr Musik aus der Konserve gewünscht, wie eben in dieser Szene.
Ich wusste gar nicht mehr, dass beim Abspann "Hearts Filthy Lesson" von Bowie läuft. Das ist die perfekte Wahl, aber vorher hätts hier und da besser sein können.
Kurz vor "Das Schweigen der Lämmer", ist Sieben für mich schon der beste Serienkillerfilm der 90er aus den USA. Dafür gibt es ne dicke 8/10 Punkte.
The Game müsste ich nochmal sehen, aber über ne 7/10 kommt der glaub ich nicht hinaus. Fight Club bewegt sich bei mir so bei 7,5-8/10 und Zodiac bei 8,5-9/10 nur zum Vergleich.