Midnight (2021)
- was die Koreaner so abliefern, ist echt nicht mehr feierlich. Ich finden einen Großteil sehr gut, was an Filmen so rüberschappt. Midnight hat glaube ich echer so durchschnittliche Kritiken bekommen, wonach ich gar nicht mehr gehe. Denn ich fand diesen Thriller überraschend stark. Ich hab echt in manchen Szenen den Atem angehalten...
Wi Ha-joon spielt einen Serienkiller, der ein absolut fieses Arschloch ist. Der Typ zerlegt Frauen, ruft die Polizei und spielt den voll was vor ("Ich hab eine Leiche entdeckt..."). Dann kommt es zu einem dramatischen Zufall... Abend begegnen sich auf der Straße So-jeong, die Schwester eines Polizisten und eine gehörlose alte Frau - der Killer muss sich für ein Opfer entscheiden... seine Wahl fällt auf das junge Mädchen. Doch er kann seine Tat nicht zu Ende führen - Kyeong-mi, die gehörlose Tochter der älteren Frau, wird auf den Angriff aufmerksam und entdeckt die Verletzte in einer dunklen Seitengasse... Nun muss der Möder nun noch eine Zeugin aus dem Weg räumen - doch... das erweist sich nicht ganz einfach, denn Kyeong-mi und ihre Mutter melden die Geschichte der Polizei. Doch der Bösewicht gibt sich als Bruder des Opfers aus ... doch Mutter und Tochter wundern sich über das merkwürdige Verhalten. Dann taucht der echte Bruder auf der Polizeitstation auf...
Der Thriller ist natürlich kein Whodunit - denn wir wissen, von der ersten Szene an, wer der Täter ist. Dieser ist extrem wiederlich, sadistisch und überheblich... man wünscht dem Typen sofort alles Schlechte der Welt. Das liegt auch an der geilen performance von Jin Ki-joo als Kyeong-mi und Gil Hae-yeon als ihre Mutter, die ein super Team abgeben. Natürlich sorgt das Handycap der beiden für etliche Spannungsmomente - was zum Finale sich in etwliche Verfolgungsjagden steigert. Als Zuschauer ist man ganz klar auf Seiten der Opfer, die aber nicht einfach aufs Abschlachten warten, sondern bis zur letzten Sekunde um ihr Leben kämpfen...
Mir hat der Film extrem gut gefallen - fand den super gespielt und hatte eine dichte Atmosphäre. Ein Katz- und Mausspiel, das echt Spaß gemacht hat.
Das goldene Schwert (1953)
- Nathan Juran war als Regisseur für SF-Filme wie Augen des Satans und das todbringende Ungeheuer bekannt, lieferte auch sachen wie Sindbads siebte Reise ab. Doch das "goldene Schwert" ist hübscher farbiger Märchentrash, der auf keine Kuhhaut passt - denn der Unsinn ist echt epic. Nun - Rock Hudson spielt Harun, der in Bagdad nach dem Mörder seines Vaters sucht. Hier begegnet er nicht nur der Tochter des Kalifen (Piper Laurie - als junges Mädchen... kaum zu glauben, dass sie später Carries Mutter war) sondern findet auch noch ein Zauberschwert. Der Berater des Kalifen will derweil die Macht an sich reissen und seinen Sohn mit der Prinzessin verheiraten... es kommt zu einem Turnier, bei dem die Schwerter vertauscht werden.
Man bekommt bei dem 77 Minuten Film echt die ganze B-Packung. Der Film sieht zwar bunt aus und soll wohl irgendwas wie 1001 Nach repräsentieren, aber was wir zu sehen bekommen spottet jeder Beschreibung. Die Kostüme sind Null authentisch und erinnern eher an alte Ritterschinken ... auch die Story ist eher einem alten Mantel- und Degenfilm entliehen und erinnert am Ende des Films auf ohne Zweifel an die Artussage (das Zauberschwert verschwindet im Mauerwerk und wer es zieht wird König ... ähm .. Kalif). Die ganzen Araber sehen in ihren Rüstungen und Helmen mehr wie Ritter aus ... reiten auch mit ihren Speeren in so einer Formation und das Turnier fühlt sich absolut fehlplatziert an.
Wenn sich jemand wegen Kultureller Aneignung angepisst fühlen sollte, dann hier... Der Film ist so drüber - dass es vielleicht auch niemand stört. Der Händler im Ort hat seine Tafel vor dem Landel übrigens in gutem Englisch gehalten und auch die Proklamation zur Machtübernahme ist auf Englisch...
Fazit: Himmelschreiender Blödsinn aus der 50er-Universal Schmiede, der das Kind im Manne weckt... und die Hormone... was war die Laurie in den 50er für ein heißer Feger...