Puuh, ich wiederhole mich, aber ich hatte bisher kein Spiel wo mich die Geschichten und vor allem die Auswirkungen der getätigten Entscheidungen so mitgerissen haben.

1) Höhle des Eisriesen, ich schleiche mit zwei anderen Kriegern da rein. In einen Käfig sitzt ein weiterer Krieger der unbedingt rauswill.
Befreien oder erst mal drinlassen, da er angeblich ein ungestümer Hallodri ist der den Riesen wecken könnte.
Ich entscheide mich für drinnen lassen.
Dummerweise wecke ich den Riesen durch einen Unachtsamkeit selbst.
Innerhalb des Kampfes stapft der Riese zum Käfig und macht den einfach mit einem Anker an einer Kette platt.

Ich hätte ihn vielleicht retten können.
2) Monsterauftrag erledigt. Belohnung beim Auftraggeber abgeholt, will aus der Bar raus, da fangen zwei Dörfler Ärger mit mir an.
Auftraggeber will mir helfen, ich stimme zu.
Als wir im Boxkampf die Oberhand gewinnen, ziehen die beiden auf einmal Schwerter und stechen meinen Auftraggeber ab, der verblutet in meinen Armen.

3) Eine Kräuterkundige hatt einen Fluch auf den Sohn ihres ehemaligen Verlobten gelegt, weil der eine andere geheiratet hat. Sohn ist am sterben. Sie hebt den Fluch nur auf wenn er zu ihr zurück kehrt und seine Familie verlässt. Alternative: Ich lenke den Fluch auf sie um und lasse sie sterben.
.... Wie entscheidet man sich da?

... ich sag jetzt nicht was ich gemacht habe.

Sowas bekommt man in Witcher extrem häufig geboten und das Spiel vermittelt einem auch andauernd auf schmerzliche Wiese dass man ja die Wahl hatte, auch wenn es nicht immer so sein mag. Und das macht das Spiel wirklich um Welten besser als die riesigen RPG Sandbox Welten ala Skyrim und Co.
Dort sind die "Entscheidungen" praktisch immer nur eine andere Art die Quest zu beenden, und dann geht es mit der nächsten Quest weiter.
Hier bei Witcher hat das Auswirkungen auf den Ausgang der Quest, Auswirkungen auf weitere folgende Quests und wie sich die Umwelt einem gegenüber verhält.
Auch ist es durchaus möglich das Quests ganz schnell scheitern. Ich habe 4 Stück die gescheitert sind und die man nicht wiederholen kann. Einmal ist der Dieb weggeritten und ich war noch am Plündern anstatt ihn zu verfolgen, einmal ist mir der Charakter den ich beschützen sollte im Kampf gefallen.
Das in Kombination mit der phänomenal guten Grafik macht das Spiel richtig "lebendig".
