Ich hatte ihn gerade beim Ende NICHT als kranken Wichser empfunden. Als verletzbaren Menschen, durchaus fähig zu lieben, das lässt das Ende ja sogar im Vergleich zu Irreversible, der nur für Zerstörung und Nichtwidergutmachung steht, etwas Hoffnung durchblitzen. Der Film beinhaltet sehr viel Wahrheit und das muss man sich auch eingestehen, was den Film sehr verstörend macht. Für mich ist der Film ein Meisterwerk da ALLE Aspekt perfekt umgesetzt sind: Schauspielerisches Talent, Kamera, Musik, Inhalt, Aussage, Wirkung, Farben, ...
Die Intention? Mmh, sehr schwer, der Film funktioniert auf einer anderen Ebene, muss er eine Intention haben? Und ist es letztendlich nicht auch egal, was der Regisseur damit sagen will? Ich empfehle dir mal dich mit der Diskussion um die Autorintention in der Literatur auseinanderzusetzen, ist wirklich scheiss interessant. Anfangs habe ich mich dagegen etwas widersetzt als mein Prof. in Mannheim in Anglistik und das nähergebracht hat, aber nach vielem Nachdenken hatte er einfach völlig egal...wenn es so etwas wie eine Intention des Autors/Regisseurs/Drechbuchautors gibt, ist sie niht völlig irrelevant? Was zählt ist das was das Werk (das Buch, hier: der Film) auf dich auswirkt. Deine Interpretation ist nicht einen cent weniger wert als die des Autors, so lange sie sich in einem objektiv nachweisbaren Rahmen befindet (es gibt Tatsachen, Gegebenheiten, alles was in diesem Rahmen möglich ist, ist zugelassen)!
Daher sage ich nur zu deinem Kritikpunkt: du weisst nicht was der Schreiber damit sagen wollte, als Intention verfolgte: so what? Ist eigentlich scheiss egal...mich hat der Film verdammt nochmal bewegt und ich habe viel nachgedacht und das ist eine seltene Gabe von Filmen, das zu erreichen: Meisterwerk!