Buffalo Boys (2018)
- indonesischer East meets West Film, der mir sehr gut gefallen hat - auch wenn die Story voller Klischees ist, aber die Umsetzung im Geswand eines Western fand ich sehr ansprechend. Der Film beginnt Ende des 19. Jahrhunderts in Kalifornien. Zwei Brüder und ihr Onkel sind mit dem Zug unterwegs - Richtung Heimat - nach Java. Der Onkel möchte, dass die Brüder, die natürlich in Amerika aufgewachsen sind und wie Cowboys aussehen, ihre Identität geheim halten. Sie kommen also zuhause an und stellen fest, dass die Bauern und Dörfer unter der Knechtschaft der Hölländer leben und statt Nahrungsmittel Optium anbauen sollen. Die Brüder retten einen Mann und seine Enkelin vor einer Diebesbande - die jedoch die "Fremden" und die Dorfgemeinschaft an den oberfiesen Holländer verpfeifen. Worum es geht, kann sich jeder denken - der Oberfiesling hat den Vater der Brüder auf dem Gewissen. Der war nämlich Sultan und die Kinder sind die rechtmäßigen Erben...
Der Rachefeldzug hat seine sentimentalen Momente, kleine Lovestorys, fiese Bösewichter und einige feine Actionszenen. Gerade das blutige Finale, das absolut an Italowestern erinnert und vergessen lässt, dass es ein indonesischer Film ist, ist fetzig, aber mit 10 Minuten einfach zu kurz. Am Schluss war es auch egal, wo der Film spielt - die Atmosphäre war cool und der Mix aus Ost/West absolut gelungen. Der Film kommt im Allgemeinen schlecht weg, da er eben nicht die volle 18er Action Granate über die ganzen 90 Minuten ist - aber ich war bestens unterhalten. Danach hatte ich Bock auf Peace Hotel oder The Good, The Bad and the Weird. Miikes Sukiyaki Western Django geht ja ebenfalls in diese Richtung... Fazit: angenehm überrascht.
Hellraiser - Judgement (2018)
- aus aktuellen Anlass fiel mir ein, dass ich den Vorgänger noch gar nicht gesehen hatte. Nun - danach wusste ich auch warum. Es war kein Geheimnis, dass man "Judegment" nur gedreht hat, um die Rechte zu behalten. Von der Story her geht er in Richtung "Inferno" und wirkt wie eine Geschichte aus den damaligen Hellraiser-Comics. Es gibt nun neben den Cenobiten eine "Inqusition", die Leute gefangen nimmt und verurteilt (auf recht krudem Wege: der Auditor schreibt das Geständnis auf, das wird von einem Typen gefressen und ausgekotzt und die Kotze halbnackten, verstümmelten Weibern vorgeworfen, die in der Kotze wühlen und das Urteil verkünden...) - das Urteil heißt meistens Reinigung (also Ausweidung und Hautabziehen). Gleichzeitig machen sich drei Polizisten (zwei Brüder und eine junge Frau) auf die Suche nach einem Serienkiller, dem Preceptor. Irgendwann kommen sie auf die Spur des Hauses, wo die "Inqusition" haust.
Eine wirre Geschichte, die man aufgrund des kruden Inhaltes irgendwie akzeptiert und irgendwie eine Brücke baut zum aktuellen Reboot. (Interessant wäre nun die Verbindung zum neuen Hellpriest!) Auch "Paul T. Taylor" als Pinhead macht seine Sache (in der kurzen Screentime) wesentlich besser als der Giftzwerg aus dem Vorgänger "Revelations". Das Problem von Hellraiser 10 ist vor allem sein nicht vorhandenes Budget. Die Anfangssequenz mit diesem komischen Verhör und der "REinigung" erinnern gravierend an Andreas Bethmann Filme, besonders von die nackten Mädels mit Blut besudelt werden - denkt man sofort an eine Amateurproduktion. Diese Szenen sind an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Deswegen sind dann auch Gastauftritte wie der von Heather Langenkamp (scheiße sieht die alt in dem Film aus) unnötig und verschenkt.
Der Film überrascht mit seinem Plottwist im Finale gar nicht und auch Pinheads Schicksal ist ein frischer Ansatz. Dennoch bleibt ein Film übrig der eigentlich absoluter Rotz ist. Besser als Revelations ja ... aber immer noch nicht besser als Deader, Hellworld oder Hellseeker... daher nur für Komplettisten zu empfehlen.