Vorneweg noch eins: Das ist natürlich meine persönliche Meinung (bevor ich erschlagen werde.)
George A. Romero ist back!..............oder auch nicht. Nachdem ich den Film nun 2 mal gesehen tendiere ich leider doch zum .......oder auch nicht.
Aber dazu später.
Romero knüpft quasi wieder da an wo er auch aufgehört hat. Allerdings gibt es keinen zeitlichen Bezug zu den anderen Filmen, er erklärt nicht wie lange es jetzt schon die Zombieplage gibt.
[spoil] Eine große Anzahl von Menschen lebt in einer Stadt, die an 3 Seiten von Wasser umgeben ist. Die Landseite ist mit Elektrozäunen verbarrikadiert und wird von Soldaten beschützt. Die Stadt selbst ist in zwei Bereiche unterteilt. Ein Wolkenkratzer in dem die Superreichen leben, der Rest ist Slum in dem der Rest oder ein Rest der Menschheit mehr schlecht als recht überlebt. Im Slum gibt es als billige Vergnügen Cagefight mit Zombies, bei denen gewettet werden kann.
Zu beginn des Films sehen wir eine Gruppe von Söldner unter der Führung von Riley (Simon Baker) die im Umland eine Stadt plündern, damit die Zombies nicht auf sie aufmerksam werden, schiessen sie aus einem gepanzerten Truck Leuchtraketen in den Himmel, alle Zombies starren in den Himmel und die Menschen legen los. Nur ein Zombie "Big Daddy", ein Tankwart erkennt, dass wenn diese Leuchtraketen am Himmel zu sehen sind, seine Zombiekumpels anschließend tot sind. Er ist also inteligent, bzw. hat Erinnerung an sein vorheriges Leben. (Er versucht ein Auto zu betanken, bzw. stellt fest, dass kein Auto da ist, das er betanken kann.) Übrigens, die Zombies sind wieder langsam, nur Big Daddy darf in dem Film nach Bedarf auch schon mal schneller agieren. Rileys Partner Cholo, ist eher der Draufgänger der Truppe und denkt nur an seinen eigenen Vorteil. Er nimmt die Gefahr auf sich von einem Zombie erwischt zu werden, um eine Kiste Sekt mitgehen zu lassen. Cholo hofft so, Kaufmann (Dennis Hopper) zu beeindrucken, damit dieser ihn in dem Wolkenkratzer bei den Superreichen leben lässt. Nach der Rückkehr in die Stadt serviert Kaufmann Cholo aber sofort ab. Dieser knallt jetzt durch, entführt den Truck und will Kaufmann um mehrere Millionen erleichtern.
Kaufmann setzt nun Riley, der sich in der zwischenzeit im Knast aufhält, weil er die Prosituierte Slack (Asia Argento) aus einem Cagefight befreit hat, bei der leider auch ein "kleiner" Ganove sein Leben lassen musste, auf Cholo an. Riley hat den Truck entworfen und besitzt sogar die "Fernsteuerung" für die Raketen die der Truck verschiessen kann.
Die Zombies haben sich inzwischen unter der Führung von Big Daddy auf den Weg in die Stadt gemacht. Sie wählen den Weg durchs Wasser (Fluch der Karibik lässt grüßen, Tote können ja nicht mehr ertrinken.)
Als Cholos Ultimatum abläuft will er die Stadt mit Raketen beschießen, dank der Fernsteuerung gelingt das nicht mehr. Kurze Ausseinandersetztung und Cholo und ein Kumpel wollen sich nach Cleveland alleine durchschlagen, selbstverständlich wird Cholo von einem Zombie gebissen.................
In der Stadt herrscht das Chaos, überall Zombies.........Riley schiesst wieder Leuchtraketen, aber dank Big Daddy schauen die Zombies nur kurz in den Himmel um sich dann ihrer Aufgabe zu widmen (schmatz).
Big Daddy killt Kaufmann, Riley und Slack verlassen mit dem Truck die Stadt und wollen irgendwohin...........
Tja das ist also die Story und an meiner Schreibe wisst ihr auch schon was ich davon halte.
Vielleicht liegt es daran, dass dieses die R-Rated Fassung des Films ist, vielleicht gibt es ja später noch einen Unrated - Directors Cut. Und vielleicht enthält dieser dann nicht nur mehr Gore sondern auch mehr Handlung.
Bei aller Liebe zu Romero und seinem gesellschaftskritischen Ansatz, hier wird sie mit dem Holzhammer serviert.
[spoil]Alleine schon die Tatsache, dass obwohl eine normale Welt nicht mehr existiert, in der Stadt das System Kapitalismus noch existiert, wer Geld hat lebt in Luxus, wer keins hat auf der Straße. Noch dämlicher allerdings warum Cholo mehrere Millionen Dollar haben will, wo doch offensichtlich nix mehr ist wo man das Geld ausgeben könnte.
(Vielleicht auch als Anspielung auf den aktuellen Terrorismus gedacht????)
Wieso werden die Soldaten bezahlt, damit sie Lebensmittel und etc aus den umliegenden Kleinstädten rauben? Was machen sie mit dem Geld????????
Und warum funktioniert das noch, dem Film nach urteilen sind schon mehrere Jahre ins Land gegangen, es wird nichts mehr Produziert und das Zeug in den Läden müsste verdorben sein bzw. nicht mehr da.
Generell, die Logik: auf den Straßen leben die Menschen in Armut, viele sind krank, wie schafft man es zu verhindern, dass jemand stirbt und zum Zombie wird?
Dann wirkt das ganze extrem holprig und zusammengeschustert. Es gibt keinerlei Motivation für die Figuren, weil es so gut wie keine Charakterisierung gibt. Riley und Slack haben zwar ein gutes Herz, aber Cholo ist auch sympathisch und Kaufmann wirkt auch nicht wie das Oberarschloch schlechthin. Wenn alle Leute sich über die wenig oder fehlende Charakterisierung beim Dawn-Remake aufregen, hier ist es auch nicht besser.
Es ist ja schön, dass die Zombies intelligent werden oder sind. Und das ist dann auch tatsächlich die beste Figur im Film. "Big Daddy" gespielt von Eugene Clark ist wirklich klasse und besitzt mehr Tiefe als der Rest der Figuren. Vielleicht sogar mit Absicht, die beste Szene des Filmes ist nämlich wo Big Daddy einem Zombiekollegen den Gnadenschuss gibt, da dieser brennt. Big Daddy ist erzürnt über das Abschlachten seiner Freunde. Das sind tolle Szenen, aber sie sind leider nur selten und isoliert.
Aber dann kommen dann doch wieder die Szenen wo die Zombies die Menschen zerfleischen und alles ist dahin.
Und selbstverständlich tötet Big Daddy Kaufmann und wie bei Day of the Dead, er frisst ihn nicht auf. Die Szene ist aufgebaut wie bei Day, aber geht noch ein Stück weiter.
Dann die Szene in der die Zombies sich ins Wasser fallen lassen, das ist nur lächerlich, da sie sich ja noch immer ziemlich ungelenk bewegen, kann man nur schwer akzeptieren, dass sie auf der anderen Seite wieder ankommen. Aber vielleicht bin ich jetzt ja nur zu kritisch................[/spoil]
Land of the Dead bringt dem Zombiefilm nicht wirklich was neues. Romero zitiert sich nur noch selber, die Luft ist raus. Vielleicht lag es ja am Studio, vielleicht aber auch am Drehbuch.
Für alle Gorehounds noch einmal: Ja der Film enthält Gore! ja wir sehen auch wieder wie Zombies Menschen fressen. Aber auch das ist nicht neu und bringt den Film überhaupt nicht weiter. Im Dawn Remake wurde das nur angedeutet und hat gereicht, trotztdem war der Film gut. Die Make-Ups von KNB sind klasse. Optisch machen die Zombieszenen einiges her.
Der ganze Film hat 15 Millionen gekostet. Das hört sich viel an, trotzdem wirkt oder ist dieser Film billig (angefangen bei den digitalen Mündungsfeuer, die des öfteren mal in der Luft hängen bleiben, bis über den ziemlich grottigen Composit-Shot von der Stadt.) In der Stadt gibt es nur eine Straße die als Kulisse fungiert und auch die Anzahl der Statisten hält sich in Grenzen. Sowohl Dawn wie auch Day von Romero wirken teurer.
Viele der Szenen die im Internet zu sehen waren, sind im fertigen Film nicht zu sehen. wie gesagt unrated Directors Cut wird wohl kommen.
Fazit: Für sich gesehen ist der Film unterhaltsam, für mich als Fan von Romero ist es sein schlechtester Zombiestreifen, vielleicht auch sein unnötigster, weil Romero nicht wirklich mehr was zu sagen hat.......................[spoil][/spoil][spoil][/spoil][spoil][/spoil]