Rocky Balboa
Ein Film fernab vom modernen Hollywoodkino (abgesehen vom Inszenierungsstil des Kampfes ab der 2. Runde):
Ein gutes Drehbuch mit vielen starken Momenten, ein Stallone, der sich mächtig ins Zeug legt und trotz seiner Bewegungsunfähigkeit im Gesicht wirklich gut spielt, Eine halbwegs gelungene Comeback-Story und jede Menge feiner, menschlicher Humor. Wie bei Rocky 1 bin ich überrascht, zu welchen Leistungen Stallone fähig ist, wenn es sich um sein "Baby" handelt. Der Film hatte viele Gänsehautmomente und zeigt, dass Stallone einfach irgendwo ein recht cooler, bodenständiger Typ sein muss, denn die ganze Geschichte um Adrian war teils recht mutig und angenehm kitschfrei.
Der Inszenierungsstil der ersten gut 70 Minuten hat mich sehr begeistert (das fängt bei den Titeln schon an und endet mit dem eher unspektakulären Sinatra-Song beim Einlaufen) und zeigt, dass es noch Hollywood-Stars gibt, die das Kino lieben und genau das zeigt uns der Italian Stallion mit "Rocky Balboa". Einzig der seltsame Schnitt bei der Kampf-Montage (welcher aber im Grunde auch zum Aufbau des Filmes passt, denn Rocky, der in der Vergangenheit lebte, wird mit der modernen Boxwelt konfrontiert) und hin und wieder eine Spur zu viel Moral und Religion, aber ansonsten hat mich "Rocky Balboa" überzeugt. Ich kenn Teil 5 nicht, aber der kann niemals so gut sein wie dieser richtige Abschluss der Reihe, ein tolles Kinoerlebnis und für mich fast auf einer Ebene mit Teil 1 und 2. 8/10